Wendelinus
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Die evangelische Position ist ein Irrtum. Der evangelische Pfarrer Andreas Theurer erklärt, warum er Katholik werden will. Quelle: Zollernalbkurier vom 08.08.2012Mehr
Die evangelische Position ist ein Irrtum.

Der evangelische Pfarrer Andreas Theurer erklärt, warum er Katholik werden will.

Quelle: Zollernalbkurier vom 08.08.2012
marthe2010
Vielen Dank, das ist sehr interessant. Eigentlich weiß ich so wenig über den Protestantismus. Das Priestertum aller Gläubigen - das ist aber auch im katholischen Firmritus drin, wenn ich mich recht erinnere?
Wendelinus
Hier der Artikel aus dem Schwarzwälder Boten von heute:
Von Claus Wiegert Sulz-Seewald. Die Reaktion der evangelischen Landeskirche auf den angekündigten Konfessionswechsel kam prompt: Mit sofortiger Wirkung wurde Andreas Theurer, Pfarrer von Göttelfingen, gestern von seinem Dienstauftrag entbunden. Theurer (45) und seine Frau, die Diplomtheologin Gudrun Theurer (49), haben vor kurzem angekündigt …Mehr
Hier der Artikel aus dem Schwarzwälder Boten von heute:

Von Claus Wiegert Sulz-Seewald. Die Reaktion der evangelischen Landeskirche auf den angekündigten Konfessionswechsel kam prompt: Mit sofortiger Wirkung wurde Andreas Theurer, Pfarrer von Göttelfingen, gestern von seinem Dienstauftrag entbunden. Theurer (45) und seine Frau, die Diplomtheologin Gudrun Theurer (49), haben vor kurzem angekündigt, dass sie aus der evangelischen Landeskirche Württemberg austreten und zur katholischen Kirche konvertieren möchten.

Die Suspendierung wäre nach Meinung von Andreas Theurer nicht nötig gewesen. Er hätte, wie er gestern im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, ohnehin gekündigt, da er zum 1. November im Bistum Augsburg eine Stelle bei einem Institut für Neuevangelisierung antritt. Bis dahin hätte er in Göttelfingen noch im Dienst bleiben können, "aber der Oberkirchenrat sah dies anders". Seine Aufgabe bei dem Institut im Bistum Augsburg werde es sein, die Grundlagen des Glaubens auf Gemeindebasis zu vermitteln.

Dass er die Konfession wechsle, sei eine jahrelang gereifte Gewissensentscheidung. Es sei ihm deutlich geworden, dass er "das glaubt, was die katholische Kirche glaubt". Seine Frau, so Andreas Theurer, teile diese religiöse Auffassung vollkommen. Gudrun Theurer ist Landessynodale für den Gesprächskreis Lebendige Gemeinde im Wahlkreis Freudenstadt/Sulz am Neckar. Sie engagiert sich zudem im Aufbau ambulanter Hospizgruppen und ist als Referentin bei Frauenfrühstückstreffen in der Region bekannt.

Die Entscheidung zur sofortigen Suspendierung des Pfarrers sei, wie die evangelische Landeskirche mitteilt, nicht nur wegen des angekündigten Übertritts zur katholischen Kirche, sondern auch des von Andreas Theurer verfassten und nun veröffentlichten Buchs "Warum werden wir nicht katholisch? – Denkanstöße eines evangelisch-lutherischen Pfarrers" gefallen. Mit dieser für die Öffentlichkeit zugänglichen Schrift bewege sich, so die Landeskirche, "Theurer nicht mehr auf dem Boden der für die evangelische Landeskirche in Württemberg geltenden Bekenntnisse und kann deshalb sein Amt nicht mehr glaubwürdig ausfüllen".

Andreas Theurer war seit 1999 Pfarrer von Göttelfingen. Prälat Christian Rose und der evangelische Dekan von Freudenstadt, Werner Trick, haben dem Kirchengemeinderat von Göttelfingen die Suspendierung des Pfarrers Ende Juli in einer nicht öffentlichen Sitzung mitgeteilt. "Ich muss den Schritt Andreas Theurers akzeptieren, dass er die evangelische Landeskirche verlässt", sagte Dekan Trick gestern auf Anfrage unserer Zeitung, "auch wenn ich sehr traurig darüber bin und ihn theologisch nicht ganz nachvollziehen kann."

Theurer habe zwölf Jahre lang einen guten Dienst als Pfarrer getan und sei in der Kirchengemeinde Göttelfingen geschätzt gewesen. Er werde dafür sorgen, so Trick, dass in der Kirchengemeinde Göttelfingen weiterhin regelmäßig Gottesdienste abgehalten werden können und selbst auch Ansprechpartner sein. Die Familie Theurer könne übergangsweise weiterhin in der Wohnung in Göttelfingen bleiben. Die evangelische Kirche hat der Pfarrersfamilie die Wohnung zur Verfügung gestellt.

Das Ehepaar Theurer zieht mit dem jüngeren der beiden Söhne weg, der ältere bleibt in Seewald.