Josef O.
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Ergänzung zum Beitrag "Fest 'Mariä Schutz und Fürbitte'"

Ehrlich gesagt wusste ich bis gestern selber auch praktisch nichts von diesem Fest der Orthodoxie und was es damit auf sich hat. Wobei ich gleich dazusagen möchte, dass dieses Fest auch in den katholischen Ostkirchen gefeiert wird... es geht auf ein Wunder zurück, das sich weit vor dem Morgenländischem Schisma ereignet hat!!
Das Fest Maria Schutz - Покров Пресвятой Богородицы 'Schutz der Allheiligen Gottesgebärerin' - wurde zu Ehren einer Erscheinung der Allheiligen Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria eingeführt. Diese Erscheinung fand im 10. Jahrhundert in der Blachernenkirche in Konstantinopel während der Feier einer Nachtwache vor einem Sonntag statt. Zu jener Zeit bedrohten muslimische Sarazenen - arabische Seeräuber - die Kaiserstadt. Die bedrängten Gläubigen versammelten sich daraufhin in der Marienkirche des Konstantinopolitaner Stadtteils Blachernae, wo die wundertätige Ikone der Gottesmutter Hodegetria, die Ikone der "Himmlischen Heerführerin", die der heilige Evangelist Lukas einst im Beisein der Allheiligen Gottesgebärerin geschrieben hatte, aufbewahrt wurde. Zu jener Zeit wurden in diesem Marienheiligtum auch das Gewand und Schultertuch, eine Art Schleier - griechisch: Omophorion, auch Maphorion, auf Russisch Pokrov - der Gottesmutter aufbewahrt. An diesem heiligen und gottgesegneten Orte beteten die Christen der Stadt um ihre Errettung.
Unter ihnen war auch der selige Andreas Salós. Dieser Narr um Christi willen war ein Skythe, der gefangen genommen und als Sklave nach Konstantinopel verkauft worden war. Als er seine Augen zum Himmel erhob, sah er plötzlich die Allheilige Jungfrau in Begleitung einer Engelschar durch die Luft schreiten. Auch Epiphanios, ein vornehmer Jüngling, der geistliche Schüler des seligen Andreas, der später einmal Patriarch von Konstantinopel werden sollte, sah diese wunderbare Erscheinung, die sich in der vierten Stunde der Nacht zutrug. Während dieser Erscheinung trat die Allheilige Gottesmutter aus der königlichen Tür der Ikonostase heraus. Der ehrwürdige Vorläufer des Herrn Johannes der Täufer und der heilige Apostel Johannes stützten sie mit ihren Händen. Viele Heilige in weißen Gewändern gingen ihr voraus und einige andere folgten ihr nach und sangen Hymnen und geistliche Lieder. Als sie zum Ambo kam, wandte sich der heilige Andreas an den Jüngling Epiphanios und fragte ihn: "Siehst du die Herrin und Königin der Welt?" "Ich sehe sie, mein geistlicher Vater", antwortete dieser. Und während sie schauten, betete die Mutter Gottes lange Zeit auf den Knien und weinte dabei. Als sie ihr Gebet beendet hatte, ging sie zum Altar und bat Gott für das anwesende Volk. Schließlich nahm sie dieses Schleiertuch ab, das sie auf ihrem Kopf trug, hielt es mit großer Feierlichkeit empor und entfaltete es mit ihren allreinen Händen über dem anwesenden, um Errettung betenden Christenvolk aus.
Die beiden – der selige Andreas und Epiphanios – schauten lange das über ihren Köpfen ausgebreitete Tuch und die wie ein Blitz aufstrahlende Herrlichkeit Gottes. Solange die Allheilige Gottesgebärerin anwesend war, war auch ihr Omophorion, das Symbol für den Schutz vor den Feinden, sichtbar. Der heilige Andreas und Epiphanios berichteten dem Volk von der wundersamen Erscheinung, worauf die Feinde sich ohne Blutvergießen von den Toren Konstantinopels zurückzogen.
Diese Vision war die Grundlage für das Bildmotiv des in der russischen Kirche seit dem 13. Jahrhundert am 1. Oktober gefeierten Festes der Gottesmutter Pokrov. Pokrov heißt übersetzt 'Schutz'.
An diesem Fest gedenken die Orthodoxen aber nicht nur dieses Ereignisses, das dem seligen Andreas und seinem geistlichen Schüler Epiphanios widerfuhr, sondern verherrlichen auch die Allheilige Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria dafür, dass ihr Schutz und ihre Gebete sich über der ganzen Kirche ausbreiten. Sie glauben daran, dass die Allheilige Gottesmutter alle Christgläubigen auf der ganzen Erde beschützt. Dieser Schutz ist ein Schirm vor dem Angriff des Bösen. Er ist uns ein rettender Beistand in Unglück, Not und Schwierigkeiten. Er ist uns Hilfe und Ansporn bei frommen Taten und Wegführung im christlichen Leben.
In Russland wird das Fest seit dem 12. Jahrhundert am 01. Oktober begangen. Hier ist es ein großer Festtag. In den der russisch-slavischen Tradition verbundenen orthodoxen Kirchen zählt es zu den zwölf Hochfesten.
De Profundis
Laut der Legende hat Lukas dieses Bild gemalt
Fischl
In Wien heißt die armenisch-katholische Mechitharistenkirche "Maria Schutz"
De Profundis teilt das
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Josef O.
Wenn sich jemand hier auf Gloria.tv näher dafür interessieren sollte, dem sei diese wunderbare Internetseite empfohlen:
orthodoxe-ikone.de/heilige-und-feste-im-monat-oktober-1/
Dort findet sich auch dies: "Das orthodoxe Fest 'Mariä Schutz und Fürbitte' kann orthodoxe und katholische Christen in Fürbitte, Dank und Lobpreis der Mutter Gottes vereinen. Christliches Gebet richtet sich jedoch niemals …Mehr
Wenn sich jemand hier auf Gloria.tv näher dafür interessieren sollte, dem sei diese wunderbare Internetseite empfohlen:
orthodoxe-ikone.de/heilige-und-feste-im-monat-oktober-1/
Dort findet sich auch dies: "Das orthodoxe Fest 'Mariä Schutz und Fürbitte' kann orthodoxe und katholische Christen in Fürbitte, Dank und Lobpreis der Mutter Gottes vereinen. Christliches Gebet richtet sich jedoch niemals gegen bestimmte Menschen, wie die muslimischen Mitbürger in unserem Lande, sondern immer darauf, dass Gott alle Menschen guten Willens [vgl. Lukasevangelium 2,14] bestärke, die Christgläubigen beschütze [vgl. (Psalm 139,1] und die Bösen zum Guten hinwende [vgl. Anaphoragebet der Basiliusliturgie]. Aber in einer Zeit großer Bedrängnis benötigen die Christen im Orient unser anhaltendes Gebet und unsere brüderliche Solidarität, ohne dass wir deshalb den muslimischen Flüchtlingen, die in unser Land gekommen sind, unsere Mitmenschlichkeit, die gottgebotene Nächstenliebe und notwendige Hilfe verweigern dürfen [vgl. Matthäus 25,31-46]."
Dort wird das Ganze wirklich sehr ausführlich dargestellt, auch mit sehr schönen Ikonen passend zum Schutzfest der allheiligen Gottesgebärerin.
Mal ganz ehrlich: Gibt es hier auf Gloria.tv Gläubige, die schon mal was von diesem Maphorion gehört haben... die Suche auf Gloria.tv jedenfalls hat mir KEIN Suchergebnis präsentiert!