Neuburg am Inn
Schulsanierung: Lehrerin macht Druck

22.02.2020 | Stand 20.09.2023, 22:04 Uhr

Die Schulgebäude in Dommelstadl (Foto) und in Neukirchen am Inn sind alt. Ihre Sanierung hat der Gemeinderat im September 2018 beschlossen. Nun drängt der Elternbeirat auf eine schnellere Lösung für den zu kleinen Pausenhof, eine Lehrerin mahnt in einer E-Mail zu einer "gesamtheitlichen Planung". −Foto: Archiv Jäger

Nässe im Mauerwerk, zu kleiner Pausenhof, keine behindertengerechten Sanitäranlagen – die Schulgebäude in Dommelstadl und Neukirchen am Inn (Landkreis Passau) sind alt und die Mängel liste ist lang (PNP berichtete). Dass beide Schulstandorte erhalten und für rund 3,2 Millionen Euro saniert werden sollen – das haben die Gemeinderäte deshalb im September 2018 beschlossen.

Nun machen Elternbeirat und eine Lehrerin Druck. Vor dem Jahreswechsel hatte der Elternbeirat auf eine vorgezogene Sanierung der Dommelstadler Schule gedrängt. Er forderte in einem Brief, dass der Pausenhof vergrößert werden müsse. Mit der Frage beschäftigte sich jetzt der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Um zu klären, ob die Grundschule Dommelstadl aufgestockt und das Flachdach über der Turnhalle als Pausenhof genutzt werden kann, braucht es statische Voruntersuchungen, erklärte Bürgermeister Wolfgang Lindmeier. Er schlug also vor, den Auftrag für diese Untersuchungen an das Büro Heininger-Ingenieure aus Passau für 2400 Euro zu vergeben. Das genehmigte der Gemeinderat ohne Gegenstimmen.

An einen Teil der Gemeinderäte war einen Tag vor der Sitzung eine E-Mail von Handarbeitslehrerin Martha Danninger gegangen, die sie auf Anfrage auch der PNP zuschickt. Darin verweist sie auf zum Teil bereits bekannte Probleme wie den fehlenden Brandschutz in Neukirchen mit der Folge, dass im oberen Stockwerk nur noch eine Klasse unterrichtet werden kann. Der Handarbeitsraum in Dommelstadl sei durch Schimmel belastet. Ganztagsbetreuung sei in Dommelstadl derzeit nicht möglich. In Dommelstadl sei die Lärmbelastung so hoch, dass in den Klassenzimmern zur Straße hin Kopfhörer als Lärmschutz bereitliegen. "Es ist notwendig, nicht nur den Pausenhof, die Toiletten und den Handarbeitsraum jeweils für sich zu sehen, bei der Planung muss das ganze Gebäude eine Rolle spielen", schreibt sie.

171 Kinder besuchen laut Schulleitung derzeit die Schule – 105 werden in Neukirchen, 66 in Dommelstadl unterrichtet. Weil die Schülerzahl in Neukirchen wesentlich höher ist als in Dommelstadl, werden Schüler aus Neukirchen nach Dommelstadl gefahren. Ein Ungleichgewicht, das durch die neuen Baugebiete in Neukirchen noch zusätzlich verstärkt werde, fürchtet Danninger. Sie fordert eine "gesamtheitliche Planung". "Wir bräuchten ein ganzes Konzept für beide Gemeindeteile", sagt sie am Telefon, "ich hätte gerne eine Infoveranstaltung für die Eltern über die Möglichkeiten."

− san



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