Aquila
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18. Mai: Hl. Felix von Cantalice

Im Jahr 1515 wurde in Cantalice in Umbrien (Italien) als Sohn armer Bergbauersleute der kleine Felix Porro geboren. Er hatte keine ordentliche Schulausbildung, weil er zum Lebensunterhalt der Familie beitragen musste. Schon als Kind verrichtete er schwere Feldarbeit und hütete das Vieh seiner Eltern. Dabei hatte er viel Zeit zum Denken und zum Beten. Im Wald hatte er in die Rinde eines Baumes ein Kreuz geschnitzt. Oft kniete er davor, sprach im Gebet mit Gott und weinte, wenn er an das Leiden und Sterben des Heilandes dachte. Mit 29 Jahren trat er in den Kapuzinerorden ein. Bald bekam er die Aufgabe, in Rom Almosen zu sammeln. Über 40 Jahre wanderte er durch die Straßen Roms und bettelte für seine Mitbrüder um die tägliche Nahrung. Felix war wegen seiner Einfachheit und Liebenswürdigkeit bei vielen Menschen beliebt, und wenn er eine gute Gabe bekam, sagte er „DEO GRATIAS!” (= „GOTT SEI DANK!”), sodass ihn die römische Bevölkerung einfach nur „BRUDER DEO GRATIAS” nannte. Von manchen Personen jedoch bekam er anstatt einer guten Gabe nur Schimpfworte, aber auch dann war seine Antwort: „DEO GRATIAS”. Er verlor nie seine Heiterkeit, und wenn das Gedränge der Leute sehr groß war, sagte er fröhlich: „Platz bitte, Platz für den Esel aus dem Kapuzinerkloster!” Bruder Felix hatte viele Schauungen, in denen er die Muttergottes sah. Am 18 Mai 1587 starb er in Rom. 1625 wurde er selig-, 1712 heiliggesprochen.

In Italien hat man den heiligen Felix nicht vergessen. Aber seine Verehrung breitete sich auch in anderen Ländern aus, etwa in Deutschland. Ein Beispiel: Im Jahr 1710 wurden die Kapuziner beauftragt, das Kloster in Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz zu übernehmen. Sie erwählten den heiligen Felix von Cantalice zu ihrem Schutzpatron. Dadurch wurde er in Neustadt und in der Umgebung bekannt. 1712 erkrankte der Stadtrichter von Neustadt an einem gefährlichen Fieber. Er rief mit großem Vertrauen den heiligen Felix um seine Fürsprache an und wurde daraufhin geheilt. Zum Dank stiftete er eine Sankt-Felix-Statue, die auf eine hölzerne Säule gestellt wurde. In der Folge baten viele Menschen den heiligen Felix um Hilfe, und es gab gar viele Gebetserhörungen. Eine davon - aus dem Jahr 1726 - soll hier geschildert werden: Ein junger Mann, Johannes Mayerhöfer, war schon seit über acht Monaten krank. Die Ärzte wussten keinen Rat mehr und befürchteten schon seinen baldigen Tod. Eines Morgens - er hatte einen seltsamen Traum gehabt, der mit der Statue des heiligen Felix zusammenhing - quälte sich Johannes aus dem Bett, nahm seine Krückstöcke und machte sich auf den Weg zum Sankt-Felix-Kloster, trotz aller Ermahnungen durch seine Familie. Mühsam und mit letzter Kraft erreichte er auf den Knien rutschend die Statue des heiligen Felix. Johannes nahm seinen Rosenkranz zur Hand und betete ihn ganz. Und dann geschah das Wunder: Als er mit dem Rosenkranz fertig war, stand er frisch und gesund auf! Vor den Augen der Leute nahm er die Pflaster von seinen Beinen ab und sagte: „Der heilige Felix ist mein Doktor gewesen.” Der Kapuziner-Pater Corbinian trug diese Heilung ins Wunderbuch des Klosters ein. Nach über 300 gemeldeten Gebetserhörungen setzen sich die Kapuziner 1729 für den Bau einer hölzernen Kapelle ein. Bald darauf wurde eine steinerne Kapelle gebaut, die größer war. Immer mehr Leute pilgerten zur Sankt-Felix-Kirche, sodass 1738 mit dem Bau einer Kirche begonnen wurde.
Seit dem Jahr 2000 betreuen Franziskaner-Minoriten von der Krakauer Ordensprovinz das Kloster und die Kirche St. Felix.
Fischl
Deo gratias!"
gennen
Auch heute werden immer wieder Bitten zu den Heiligen erhört.