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Pakistan: Asia Bibi darf nicht sterben Pakistanischer Konsul nimmt 2000 Unterschriften entgegen

Frankfurt am Main (7. Januar 2014) – Zum 3. Jahrestag der Ermordung von Salmaan Taseer, dem Gouverneur der pakistanischen Provinz Punjab, nahm Waqar Ahmad, Vizekonsul im pakistanischen Konsulat in Frankfurt am Main über 2.000 Solidaritätsunterschriften für Asia Bibi aus den Händen von Karl Hafen, dem Geschäftsführenden Vorsitzender der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), entgegen. Die pakistanische Christin Asia Bibi war am 8. November 2010 wegen angeblicher Gotteslästerung als erste Frau in Pakistan zum Tode wegen Blasphemie verurteilt worden und sitzt seither im Frauen-Gefängnis der pakistanischen Großstadt Multan in der Provinz Punjab in Einzelhaft.

Mehrere hochrangige Politiker setzten sich für ein faires Verfahren für Asia Bibi ein, darunter auch Salmaan Taseer, der deswegen von seinem eigenen Leibwächter ermordet wurde. Vizekonsul Waqar Ahmad erklärte, dass seine Regierung bemüht sei, islamische Extremisten in ihre Schranken zu weisen und allen religiösen Minderheiten gleiche Rechte wie der muslimischen Mehrheit zu gewährleisten. Jedoch gäbe es im Inneren radikale Kräfte, die die Macht an sich reißen wollten, und äußere, die sie dabei massiv unterstützten.

Der neue Präsident Mamnoon Hussain bemühe sich, mit allen Religionen und Ethnien in seinem Land in Kontakt zu treten und einen Dialog zwischen den Religionen anzustoßen. Seiner jüngsten Offensive, am 25. Dezember 2013 Vertreter aller Religionsrichtungen zu Weihnachtsfeiern einzuladen, seien viele gefolgt. Der Regierung sei bewusst, dass die Lage für religiöse Minderheiten gerade in der Provinz nicht sicher sei und das sei unbefriedigend. Viele Muslime seien erschüttert über das Bombenattentat auf eine anglikanische Kirche in Peschawar im September 2013, bei dem 127 Menschen ums Leben kamen. Gerne werde er sich für das Schicksal von Asia Bibi verwenden.

Todesstrafe! So urteilte am 8. November 2010 das Gericht in Nankana in der Provinz Punjab über Asia Noreen – besser bekannt unter dem Namen Asia Bibi, Mutter von zwei leiblichen und drei Stiefkindern. Wie die IGFM berichtet hatte Asia Bibi auf Geheiß eines Landbesitzers Wasser für die Feldarbeiterinnen geschöpft. Doch diese weigerten sich zu trinken, weil das Gefäß von einer Christin berührt und damit "unrein" geworden sei. Es entspann sich eine Diskussion, an dessen Ende die Mitarbeiterinnen Asia Bibi beschuldigten, den Islam beleidigt zu haben. Hunderte von einem Vorbeter über Lautsprecher aufgehetzte Muslime überfielen ihr Haus und schlugen brutal auf sie, ihren Mann und ihre Kinder ein. Asia Bibi wurde zunächst von der Polizei gerettet. Jedoch wurde am 19. Juni 2009 Klage wegen Gotteslästerung gemäß § 295 C erhoben. Nach Angaben der IGFM sitzt Sie wie eine Schwerverbrecherin im Frauen-Gefängnis von Multan in der Provinz Punjab in einer Einzelzelle. Der Katholik Shabaz Bhatti, Minister für Minderheiten in Pakistan, und der Gouverneur der Provinz Punjab Salmaan Taseer, ein Moslem, sahen die Absurdität, setzten sich für ihre Freilassung ein und wurden dafür im Jahr 2011 ermordet.

Facebook-Seite der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte:www.facebook.com/igfmdeutschland

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www.igfm.de/…/detailansicht