Becciu-Farce: Franziskus will einen Prozess - aber nach seinen privaten Regeln

So können die Staatsanwälte nach dem Motto "Ich werfe dich ins Gefängnis, damit du gestehst" Panik säen, ohne dass ein Ermittlungsrichter dies überprüft. Der Börsenmakler Gianluigi Torzi kam zum Beispiel freiwillig in den Vatikan, um den Staatsanwälten Rede und Antwort zu stehen. Doch er wurde verhaftet und im Gefängnis gehalten, bis er andere anschwärzte.
Die Staatsanwaltschaft rechtfertigt diese Missbräuche mit "frommen" Argumenten wie: "Franziskus ist der einzige Gesetzgeber und Staatsanwalt". Oder: Franziskus' Reskripte seien "Ausdruck der höchsten Macht des Papstes, deren Grundlage letztlich das göttliche Recht ist."
Beccius Hauptankläger und ehemalige rechte Hand, Monsignore Alberto Perlasca, wurde von Franziskus für seine "spontanen Erklärungen” einfach “begnadigt".
Doch die Verteidigung bekam die Abschrift seiner Verhöre nie zu Gesicht und hatte nur acht Tage Zeit, um ihre vorläufigen Anträge vorzubereiten, die sich auf tausende von Seiten stützten, welche die Anklage während der fast zweijährigen Ermittlungen zusammengetragen hatte. Die Verteidigung konnte aber nicht alle Akten einsehen.
Bild: Angelo Becciu © Mazur, CC BY-NC-ND, #newsAwelphrknv
