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Dolfi
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11. Dezember. VENITE ADOREMUS. Adventliche Kurzmeditation mit Mag. theol. Michael Gurtner. Während Herodes auf die Nachricht hin, ein neuer König sei in seinem Land geboren, wohl aufs Äusserste unruhig …More
11. Dezember. VENITE ADOREMUS. Adventliche Kurzmeditation mit Mag. theol. Michael Gurtner.

Während Herodes auf die Nachricht hin, ein neuer König sei in seinem Land geboren, wohl aufs Äusserste unruhig wird, finden die anbetenden Könige erst hier Ruhe nach langer Wanderung.
Anbeten heisst sich niederwerfen, niederknien, still werden vor dem, was man anbetet. Darum ist Kniebeuge und knien vor dem Allerheiligsten die einzige Form, der richtiger Gestus der Anbetung. Niederknien heisst nicht unbedint, die eigene Schwäche oder das Klein-sein, Klein-werden, denn man kniet ja nicht um seiner selbst willen nieder, vielmehr ist es Staunen vor der Grösse des Gegenüber, die Äussere Sichtbarmachung der tatsächlichen Anerkennung seiner Grösse.
Um die Kniebeuge umgehen zu können führt man nicht selten ins Feld, dass der Soldat vor seinem Offizier stramm steht. Das mag an sich stimmen, bleibt nur die Frage übrig, ob der Soldat "stramm steht", um die Grösse des Gegenüber anzudeuten oder ob er einfach streng vorgeschriebene Befehle - um der Strafe zu entgehen - auch widerwillig ausführt.