Studie: Thrombosen bei mRNA-Impfstoffen fast so häufig wie bei Astrazeneca

Laut einer aktuellen Studie treten nach dem Einsatz von mRNA-Impfstoffen fast genauso oft Blutgerinnsel auf wie beim Vakzin von Astrazeneca.

Laut einer aktuellen Studie treten nach dem Einsatz von mRNA-Impfstoffen fast genauso oft Blutgerinnsel auf wie beim Vakzin von Astrazeneca.

Forscher der Universität Oxford haben eine Studie veröffentlicht, nach der nach Impfungen mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna in fast genauso vielen Fällen eine Hirnvenenthrombose aufgetreten ist wie bei dem Vektorimpfstoff von Astrazeneca.

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Laut der Studie kommt es in vier von einer Million Fällen nach einer Impfung mit Biontech/Pfizer oder Moderna zu den gefährlichen Blutgerinnseln. Daten der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zufolge betrifft die Nebenwirkung beim Astrazeneca-Wirkstoff fünf von einer Million Geimpften. Der Impfstoff von Johnson & Johnson wird in diesem Zusammenhang derzeit noch untersucht. Die Wissenschaftler räumen in einer Mitteilung ein, dass alle Vergleiche mit Vorsicht interpretiert werden müssten, weil noch Daten generiert würden.

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Die Universität Oxford, die das Astrazeneca-Vakzin mitentwickelt hat, erklärt außerdem, dass das Risiko einer Hirnvenenthrombose nach einer Covid-19-Infektion grundsätzlich etwa um den Faktor 100 erhöht sei. In 39 von einer Million Fällen kam es demnach zu einem Blutgerinnsel. Dagegen sei das Thromboserisiko nach einer Impfung deutlich geringer – unabhängig vom Impfstoff. Die britischen Forscher fordern, dass ihre Studie berücksichtigt wird, „wenn es um das Gleichgewicht zwischen Risiko und Nutzen für die Impfung geht“. Außerdem solle untersucht werden, wie sowohl nach Covid-19-Infektionen als auch nach Impfungen eine Hirnvenenthrombose entstehen kann.

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Die Unsicherheit über den Zusammenhang zwischen Impfungen und Thrombosefällen bremst auch die deutsche Impfkampagne. Derzeit wird der Wirkstoff von Astrazeneca hierzulande hauptsächlich bei über 60-Jährigen eingesetzt – auf Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Ursprünglich sollte ab Mitte April auch das Vakzin von Johnson & Johnson verimpft werden. Allerdings hat der Hersteller nach sechs aufgetretenen Thrombosefällen infolge der Impfung seine Lieferungen nach Europa vorerst ausgesetzt.

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