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Regierung hilft Ukraine, Auswanderungen aufzuhalten

14.11.2022 13:38

Die polnische Regierung ändert in Zusammenarbeit mit Kiew ihre Strategie gegenüber Kriegsflüchtlingen. Dabei sollen Container-Siedlungen für 20.000 Binnenflüchtlinge helfen, schreibt die Zeitung Rzeczpospolita am Montag.

Minister Ścigaj: mamy nadzieję, że nie będzie kolejnej fali uchodźców, ale musimy być przygotowaniDamian Pankowiec/Shutterstock

Die polnische Regierung ändert in Zusammenarbeit mit Kiew ihre Strategie gegenüber Kriegsflüchtlingen. Dabei sollen Container-Siedlungen für 20.000 Binnenflüchtlinge helfen, schreibt die Zeitung Rzeczpospolita am Montag. Weder die polnische noch die ukrainische Regierung möchten, dass sich die Situation nach dem 24. Februar wiederholt, als Millionen von Ukrainern vor dem Krieg nach Polen geflüchtet sind.

„Heute gibt es noch etwa eine Million von ihnen in Polen, und eine weitere Million hat sich in Deutschland niedergelassen. Es handelt sich hauptsächlich um Frauen und Kinder", stellt die Zeitung fest.

In neun Monaten hätten mehr als 7,6 Millionen Ukrainer die polnischen Grenzen überschritten und 5,8 Millionen Polen verlassen. Die Ukraine sei sich der enormen Bevölkerungsabwanderung und der daraus resultierenden demographischen Probleme bewusst. Schon jetzt werde geschätzt, dass im Jahr 2030 rund 35 Millionen Menschen in der Ukraine leben werden, sollte die Bevölkerung weiterhin in Massen fliehen.

„Polen wird als Freund der Ukraine nicht versuchen, so viele Bürger oder 'Arbeitskräfte' wie möglich zu übernehmen, sondern ein Klima schaffen, das den Ukrainern die Rückkehr und den Wiederaufbau des Landes ermöglicht", betonen Experten gegenüber dem Blatt.

Die polnische Regierung baut zu diesem Zweck in Absprache mit den ukrainischen Behörden Siedlungen für 20.000 Binnenvertriebene aus modularen Containern. Das erste Zentrum dieser Art wurde in Lwiw eröffnet, erinnert Rzeczpospolita. Polen sei vor allem daran interessiert, den Ukrainern vor Ort zu helfen. Polen habe allein für Unterkünfte, Sozialleistungen und Lebensmittel über 1 Milliarde EUR ausgegeben.

Der Regierung zufolge könne sich Polen eine so umfangreiche Unterstützung nicht mehr leisten. Ukrainische Flüchtlinge sollen sich deshalb ab Februar 2023 an den Kosten für ihren Unterhalt beteiligen, so das Blatt.