Schließung der Theologischen Hochschule Sankt Pölten - Hintergründe
Am 19. Juni dekretierte Bischof Alois Schwarz von St. Pölten die Schließung der Philosophisch-Theologische Hochschule von St. Pölten, Niederösterreich, nach dem Sommersemester 2020. Die Hochschule existierte seit 1791, fast ein Viertel Jahrtausend.
St. Pölten ist mit 120 Studenten nicht die kleinste theologische Hochschule Österreichs. Nach der Ankündigung der Schließung bleiben viele offene Fragen.
Die Presseaussendung (St. Pölten schließt theologische Hochschule) vom 19. Juni erklärte, dass die Entscheidung zur Stilllegung der Hochschule auf Empfehlung des diözesanen Wirtschaftsrates erfolgt sei und die vatikanische Bildungskongregation die Schließung genehmigt habe.
Sind die finanziellen Gründe vorgeschoben?
Kenner der Situation in St. Pölten halten den angedeuteten finanziellen Notstand („Empfehlung des Wirtschaftsrats“) für einen Vorwand, da sich die Diözese mit ihren sehr hohen Einnahmen aus der Kirchensteuer andere kostspielige Einrichtung, die liberal geführt sind, durchaus leistet. Beispiele dafür sind die „Kirchlich Pädagogische Hochschule Krems“ oder das aufgeblähte Pastoralamt „Pastorale Dienste“.
Es ist nicht bekannt, auf welche Daten der Wirtschaftsrat seine Entscheidung stützt.
Die Hochschule befand sich bis Sommer 2018 im ehemaligen Priesterseminar St. Pölten, während das Seminar seit 2012 aufgelöst war. Die Seminaristen müssen seither ihr Studium in Wien absolvieren. Die Hochschule benutzte wenige Räume im ehemaligen Seminargebäude.
2018 entstand die Idee, aus dem Gebäude ein Priester-Altenheim zu machen. Für den geplanten Umbau musste die Hochschule ausziehen. Doch dann wurde der Umbau, der fünf Millionen Euro gekostet hätte, plötzlich "nicht genehmigt". Als Ergebnis der Fehlplanung steht das Seminar- und Hochschulgebäude seit einem Jahr leer. Die Hochschule war übergangsmäßig in verschiedenen Gebäuden der Diözese untergebracht.
War die Hochschule "zu katholisch"?
Nach Informationen, die Gloria.tv vorliegen, lag die Absicht, die Hochschule zu schließen seit Jahren in der Luft.
An der Hochschule unterrichteten bekannte Namen des konservativen Spektrums: Josef Spindelböck (Moraltheologie), Michael Stickelbroeck (Dogmatik), Reinhard Knittel (Kirchenrecht), Veit Neumann (Pastoraltheologie) und Thomas Stark (Philosophie).
Versuche der letzten Jahre, das Personal auszutauschen, misslangen.
Der Rektor der Hochschule, Josef Kreiml, deutete diesen Hintergrund am 28. Juni im Gespräch mit der „Tagespost“ an: „Manchen waren wir sicher zu konservativ.“
In St. Pölten hatte man generell den Eindruck, dass Bischof Schwarz eine Weiterexistenz der Hochschule durchaus unterstützt hätte. Bis zum Konsistorium vom 12. Juni, das das Ende der Hochschule besiegelte, sprach er nie von Schließung, im Gegenteil.
Bei dieser Sitzung traf er sich mit Generalvikar Eduard Gruber, Bischofsvikar Gerhard Reitzinger und Weihbischof Anton Leichtfried. Sie sollen die eigentlichen Drahtzieher der Entscheidung gewesen sein.
St. Pölten ist mit 120 Studenten nicht die kleinste theologische Hochschule Österreichs. Nach der Ankündigung der Schließung bleiben viele offene Fragen.
Die Presseaussendung (St. Pölten schließt theologische Hochschule) vom 19. Juni erklärte, dass die Entscheidung zur Stilllegung der Hochschule auf Empfehlung des diözesanen Wirtschaftsrates erfolgt sei und die vatikanische Bildungskongregation die Schließung genehmigt habe.
Sind die finanziellen Gründe vorgeschoben?
Kenner der Situation in St. Pölten halten den angedeuteten finanziellen Notstand („Empfehlung des Wirtschaftsrats“) für einen Vorwand, da sich die Diözese mit ihren sehr hohen Einnahmen aus der Kirchensteuer andere kostspielige Einrichtung, die liberal geführt sind, durchaus leistet. Beispiele dafür sind die „Kirchlich Pädagogische Hochschule Krems“ oder das aufgeblähte Pastoralamt „Pastorale Dienste“.
Es ist nicht bekannt, auf welche Daten der Wirtschaftsrat seine Entscheidung stützt.
Die Hochschule befand sich bis Sommer 2018 im ehemaligen Priesterseminar St. Pölten, während das Seminar seit 2012 aufgelöst war. Die Seminaristen müssen seither ihr Studium in Wien absolvieren. Die Hochschule benutzte wenige Räume im ehemaligen Seminargebäude.
2018 entstand die Idee, aus dem Gebäude ein Priester-Altenheim zu machen. Für den geplanten Umbau musste die Hochschule ausziehen. Doch dann wurde der Umbau, der fünf Millionen Euro gekostet hätte, plötzlich "nicht genehmigt". Als Ergebnis der Fehlplanung steht das Seminar- und Hochschulgebäude seit einem Jahr leer. Die Hochschule war übergangsmäßig in verschiedenen Gebäuden der Diözese untergebracht.
War die Hochschule "zu katholisch"?
Nach Informationen, die Gloria.tv vorliegen, lag die Absicht, die Hochschule zu schließen seit Jahren in der Luft.
An der Hochschule unterrichteten bekannte Namen des konservativen Spektrums: Josef Spindelböck (Moraltheologie), Michael Stickelbroeck (Dogmatik), Reinhard Knittel (Kirchenrecht), Veit Neumann (Pastoraltheologie) und Thomas Stark (Philosophie).
Versuche der letzten Jahre, das Personal auszutauschen, misslangen.
Der Rektor der Hochschule, Josef Kreiml, deutete diesen Hintergrund am 28. Juni im Gespräch mit der „Tagespost“ an: „Manchen waren wir sicher zu konservativ.“
In St. Pölten hatte man generell den Eindruck, dass Bischof Schwarz eine Weiterexistenz der Hochschule durchaus unterstützt hätte. Bis zum Konsistorium vom 12. Juni, das das Ende der Hochschule besiegelte, sprach er nie von Schließung, im Gegenteil.
Bei dieser Sitzung traf er sich mit Generalvikar Eduard Gruber, Bischofsvikar Gerhard Reitzinger und Weihbischof Anton Leichtfried. Sie sollen die eigentlichen Drahtzieher der Entscheidung gewesen sein.