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Copertino
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Die Kirche als "Mystischer Leib Christi", apostolisches Rundschreiben von Pius XII.

Mystici corporis ([Die Lehre vom] Mystischen Leib Christi) ist eine am 29. Juni 1943 veröffentlichte Enzyklika des Papst Pius XII. über die Verfassung der Kirche als des „geheimnisvollen Leibes Christi“.

Die Kernaussage dieser „Glaubensenzyklika“ besteht darin, dass der mystische Leib Christi und die römisch-katholische Kirche „ein und dasselbe“ seien. Die Enzyklika nimmt den paulinischen Gedanken von der Kirche als mystischem Leib Christi auf.

Die Enzyklika wendet sich sowohl gegen „Rationalismus und Naturalismus“ als auch gegen „falschen Mystizismus“ in der Darlegung der Lehre von der Kirche: "Bei einer Wesenserklärung dieser wahren Kirche Christi, welche die heilige, katholische, apostolische, römische Kirche ist, kann nichts Vornehmeres und Vorzüglicheres, nichts Göttlicheres gefunden werden als jener Ausdruck, womit sie als 'der mystische Leib Jesu Christi' bezeichnet wird" (MC 13).

Dieser Gedanke wird auf Basis der Bibel und der Kirchenväter ausgeführt. Aus der Verbindung des einzelnen Christen mit Christus resultiert – so Pius XII. – eine Heilsgewissheit (MC 24): "Christus ist Begründer und Urheber der Heiligkeit"(MC 51).

Das Wirken des Leibes Christi zeigt sich in den Sakramenten, besonders der Eucharistie (MC 51 ff., 82 u.ö.), äussert sich aber auch in Gebet (MC 89) und Nächstenliebe (MC 98).

Die Nöte der Welt müssen die Christen bewegen: "Während wir dies schreiben, steht vor Unseren Augen eine fast unendliche Schar von Bedrängten, deren Schmerz Wir innig mitfühlen. Es sind die Kranken, die Armen, die Krüppel, die Witwen und Waisen, und viele, die am eigenen Leid oder an dem der Ihrigen oft bis zur Erschöpfung tragen" (MC 107).

Die Enzyklika schliesst mit Ausführungen zum „Apostolat des Gebetes“ und zum Wert des Leidens sowie in traditioneller Weise mit einer Anrufung Mariens.

Da „Mystici corporis“, während des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht, den Glauben der Christen in schwerer Zeit stärken sollte, ist der Text auf weite Strecken „meditativ“ geschrieben. „Mystici corporis“ enthält aber trotz des geistlichen Gehalts zahlreiche Hinweise auf des Zeitgeschehen und die Politik, sogar im Gewande eines Bibelzitates eine überraschend deutliche Kritik:

„Fragen wird der Allerhöchste nach euern Werken, und eure Gedanken wird Er verhören, weil ihr als Walter seiner Gewalt ungerecht geurteilt, die Satzung der Gerechtigkeit nicht beobachtet habt, nach Gottes Willen nicht gewandelt seid. Schrecklich und überraschend wird Er vor euch stehen; denn das härteste Gericht ergeht über die Obrigkeiten. Dem kleinen Mann wird Erbarmen zuteil, die Gewalthaber indes werden gewaltig geschlagen. Gott schont keinen ob seines Ranges, Er fürchtet sich vor keiner Größe. Den Kleinen und den Großen, Er hat sie beide gemacht und gleicherweise auf alle erstreckt sich seine Sorge; doch den Stärkeren droht größere Strafe. Euch, ihr Regenten, gilt dieses mein Wort, dass ihr Weisheit lernet und nie sie mißachtet! (Weish 6,4–10)“, Mystici Corporis 105

Volltext in deutscher Übersetzung: vatican.va/…f_p-xii_enc_29061943_mystici-corporis-christi.html

Die obige Einführung folgt: wikipedia.org/wiki/Mystici_Corporis