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Mosebach: Deutsche Kirche leidet an Protestantisierungssucht

Es gehört zu unserer Zeit, dass der Teufel trotz unerhörter Verbrechen und namenlosem Unglück geleugnet wird, sagte Martin Mosebach der Tagespost (28. Januar).

Mit Jean-Jacques Rousseau (+1778) habe der Siegeszug des Optimismus begonnen, der in der Weltgeschichte etwas völlig Neues gewesen sei: „Der Mensch ist gut“. Das habe man jahrtausendelang anders gesehen.

Mosebach erklärt, dass diese Illusion trotz der Offensichtlichkeit der Schrecken nicht besiegt werde. Jetzt gelte das Böse nur als "bedauernswerter Rückfall in einem sonst glänzenden Aufstieg“. Diese Vorstellung sei besonders nach dem Zweiten Vatikanum „bis tief in die Kirche eingedrungen“.

Heute herrsche der politische Konsent, dass der Glaube nur noch „erhöhte Selbsterfahrung“ (Nietzsche) und nicht länger eine gesellschaftsbindende Kraft sei. Die Kirche widerspreche nicht, sondern ducke sich vor dieser sozialen Realität.

Die bischöfliche Rede vom "Beitrag", den die Kirche zum Wohl der Gesellschaft nennt Mosebach "berüchtigt". Man marginalisiere sich freiwillig und sei dankbar, "solange man noch ein bisschen mitspielen darf." Mosebach warnt: "Das wird aber bald vorbei sein.

Mosebach interessiert sich weniger um die Frage, ob der Teufel in die Kirche eingedrungen sei, als dafür, was aus der Kirche ausrinnt „wie aus einem geplatzten Mehlsack." Er nennt den Glauben der Apostel, die liturgische Anwesenheit des Übernatürlichen, den Mut zum Bekenntnis, die Bejahung des Martyriums, die kulturelle Strahlkraft.

Im Sack bleibe nur noch das "tagespolitische Gewäsch" und die "Unterwerfung unter den Zeitgeist von vorgestern" hängen.

Mosebach möchte irgendwo ein katholisches Substrat sehen: „Aber ich sehe es nicht“. Frankreich, wo die Kirche viel schwächer sei als in Deutschland, sei eher noch ein katholisches Land als Deutschland, wo die offizielle Kirche geradezu süchtig danach sei, sich zu protestantisieren: "Die metaphysische Ausdünnung der protestantischen Kirchen scheint nicht nur kein Hindernis zu sein, sondern ist offenbar ein besonderer Anreiz.“

Besonders fürchtet Mosebach die "engagierten Katholiken" unter den CDU-Politikern: „Ihr Einfluss auf die Entwicklung der Kirche ist verhängnisvoll.“ Das gilt für ihn ausnahmslos. Mosebach nennt namentlich Süssmuth, Laurien, Geissler, Teufel, Blüm, Schavan und Beck. Sie hätten den publikumswirksamen antirömischen Affekt genährt und die Kirche nach den Opportunitäten einer politischen Partei betrachtet.

Nach dem Zweiten Vatikanum sei der politische Katholizismus zu einem „Unglück für die Kirche" geworden.

Bild: Martin Mosebach, Copyright: Wikicommons, CC-BY-SA

Vates
Die genannten "kath." CDU-Politiker haben sich doch durch Vatikanum II verführen lassen (nicht so Adenauer, Franco u. Salazar, die es kritisiert haben und allesamt keine Freimaurer waren!)
Mosebach müßte aber auch wissen, daß das katholische "Substrat" insbes. im Festhalten an der Alten Messe in untrennbarer Verbindung mit dem wahren kath. Glauben doch vorhanden ist und das Überleben der Kirche …Mehr
Die genannten "kath." CDU-Politiker haben sich doch durch Vatikanum II verführen lassen (nicht so Adenauer, Franco u. Salazar, die es kritisiert haben und allesamt keine Freimaurer waren!)

Mosebach müßte aber auch wissen, daß das katholische "Substrat" insbes. im Festhalten an der Alten Messe in untrennbarer Verbindung mit dem wahren kath. Glauben doch vorhanden ist und das Überleben der Kirche in der bald anbrechenden kurzen und offenen Verfolgung sichern wird, freilich in den "Katakomben"!
jamacor
alfredus
Deutsche Kirche leidet unter Protestantisierung ... ! Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich die deutschen Bischöfe zunehmend und immer " toller " dem Geist und Lehre Luthers zuneigen ... ! Im Lutherjahr haben sie versucht mit Luther, bis hin zu Franziskus, zu punkten, doch es wurde ein Rohrkrepierer, das Kirchenvolk folgte ihnen nicht ! Aber die Bischöfe geben nicht auf und wollen mit ihrem …Mehr
Deutsche Kirche leidet unter Protestantisierung ... ! Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich die deutschen Bischöfe zunehmend und immer " toller " dem Geist und Lehre Luthers zuneigen ... ! Im Lutherjahr haben sie versucht mit Luther, bis hin zu Franziskus, zu punkten, doch es wurde ein Rohrkrepierer, das Kirchenvolk folgte ihnen nicht ! Aber die Bischöfe geben nicht auf und wollen mit ihrem synodalen Weg den Durchbruch erzwingen : ... Frauenweihe, Interkommunion, neue Pastoral und weg von Rom ... ! Das bedeutet : volle Macht den Bischöfen, als quasi Papst, und mehr priesterlichen Dienst in die Hände der Laien ... ! Dass die Konzilskirche im Sterben liegt, ist nicht von Interesse, denn sie wollen ja eine neue Kirche, jenseits der Protestanten. Damit ist ihre geplante Kirche jetzt schon tot, da ohne den Hl. Geist nichts von Bestand ist. So werden diese neuen Bischöfe am Altar stehen und von wenigen Akteuren unringt sein, aber ohne Kirchenvolk ... !
sudetus
na ja also das ist ja nun wirklich nichts Neues Herr Mosebach !
alfredus
Nichts Neues ... ? ! Aber es ist gut, wenn es immer wieder angesprochen wird.
Goldfisch
Genau so wie die Lüge - muß auch die WAHRHEIT immer wieder gesagt werden. Das ist gleich mit der Werbung/Lügenpresse. Je öfter man etwas hört, desto fester ist man damit verankert. Ein Blick in die Umgebung und die Leute bestätigen dir das mit ihrem hysterischen Maskenverhalten und dem ach so gefährlichen KillerVirus!
elisabethvonthüringen
Apropos Katholizismus:
Diesen Sonntag beginnt die Saison von #Septuagesima, einer dreiwöchigen Vorbereitung auf die Fastenzeit. Eine der wunderbaren Traditionen ist es, die Alleluia zu begraben.Mehr
Apropos Katholizismus:

Diesen Sonntag beginnt die Saison von #Septuagesima, einer dreiwöchigen Vorbereitung auf die Fastenzeit. Eine der wunderbaren Traditionen ist es, die Alleluia zu begraben.