M.RAPHAEL
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Ein Herz und eine Seele; die ineinander verschränkte Liebesgemeinschaft

Die große Mehrheit der heutigen Menschen versteht nicht, warum sie keusch sein müssen. Sie halten sich für kluge, gebildete und nachdenkliche Humanisten, die davon überzeugt sind, dass sie auf Grund ihrer eingebildeten Güte in jedem Fall in den Himmel kommen. Sexuelle Lust ist für sie nur ein Hobby, ein Spiel, etwas, das dem Leben Würze gibt. Sie wollen nicht einsehen, dass Unzucht, ein Leben allein für die Lust, nicht nur den direkt betroffenen Ausgeschlossenen, sondern auch der gesamten Existenz Schaden zufügt. Sie haben ein modernistisches Weltbild, in dem der Mensch ein autonomes transzendentales Subjekt ist, das sich seine eigenen Gesetze gibt. Diese Vorstellung ist eine umfassende Lüge, die seit der Aufklärung in der ganzen Gesellschaft unablässig verbreitet wird, um Gott los zu werden. Wegen dieser Lüge werden sie in die Hölle gehen, weil sie der Wahrheit nicht entsprechen.

Die Wahrheit ist, dass der gesamte Himmel ein Herz und eine Seele ist. Es ist der Leib des Herrn, sein Fleisch und Blut. Die gesamte Schöpfung gehört dazu. Das Holz des Kreuzes ist mit dem Herrn durch die Nägel unauflöslich verbunden. Auch jeder einzelne Himmelbewohner ist mit allen anderen vernetzt, in etwa wie die Neuronen im Gehirn. Wenn man einen sieht, sieht man alle. Wenn man es mit einem zu tun hat, hat man es mit allen zu tun. Elohim ist Mehrzahl. Gott ist Dreifaltig.

Ähnliches gibt es schon auf der Erde. Ein Ehepaar, das sich sehr liebt, versteht sich ohne Worte. Sie sind geistlich miteinander verbunden, selbst wenn sie örtlich voneinander getrennt sind. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes „ein Fleisch“, das Gott zusammengefügt hat und deshalb nicht mehr getrennt werden darf und kann. Oft stirbt ein solcher Ehepartner bald nach dem Tod des anderen.

Das gibt es aber nicht nur bei einem solchen Ehepaar. Ich hatte das Glück, in einer sehr engen Familie aufzuwachsen. Wir waren füreinander da. Wir haben uns vertraut. Das war wunderschön. Jeder hatte seine Rolle, aber wir waren doch zusammen. Eine Flöte ist keine Geige. Genau das ermöglicht die herrliche Symphonie. Wir waren mehr als nur die Summe der Individuen. Da war Gott. Da war der Geist der himmlischen Gemeinschaft. Meine Mutter war immer eng mit dem Hl. Michael verbunden.

Auf einer unsichtbaren Ebene waren wir miteinander verschränkt. Wir waren durch Rezeptoren ineinander vernetzt, regelrecht verwundet. Keiner war ein autonomer Gott, ein unverwundbarer Supermensch, der sich holt, was er will, der die anderen nur benutzt.

Später als Teenager brachte ich einmal meine Freundin nach Hause. Das werde ich nie vergessen. Meine Familie saß um den Abendbrottisch und ich ging mit meiner Freundin an ihnen vorbei in mein Zimmer. Es war unschuldig, aber trotzdem spielte die Idee des Sex eine Rolle. Ich konnte es in den Gesichtern meiner Familie ablesen. Unzucht trennt und zerstört das Urvertrauen und die gemeinsame Unschuld. Die Liebesgemeinschaft wird durch den Sex zerstört.

Aber nicht nur der Sex zerstört die Rezeptoren der Liebe. Das können auch Handschuhe tun. Einmal kam ich mit schwarzen Stoffhandschuhen zu einem festlichen Abendessen. Ich fand das im Moment irgendwie literarisch, künstlerisch und hochfeierlich. Aber meine Mutter ist ausgerastet. Unsere offenen Hände (Symbole unserer Macht) sind Zeichen unseres gegenseitigen Grundvertrauens. Handschuhe wirken dann wie eine Maske. Man ist nicht mehr wahrhaftig. Man ist nicht mehr offen und ehrlich. Man spielt nur noch eine Rolle. Damit kann die himmlische, unbedingte und absolute Liebesgemeinschaft nicht mehr funktionieren.

Im Himmel steckt jeder in allen anderen. Wir sind alle ausnahmslos über, bis in den „Zellkern“ reichende, Rezeptoren miteinander vernetzt. Jeder kennt jeden. Jeder weiß alles, ohne es bewusst oder „strategisch“ zu wissen. Weil wir alle freiwillig lieben wollen, lassen wir jedem sein Geheimnis (die verbotene Frucht). Die Flöte will gar nicht wissen, was die Geige in der Nacht tut, um die beste Geige zu sein, die sie sein kann. Wir alle wollen nur noch, dass der Wille Gottes geschieht. Wir wollen nur noch, was Gott will. Jeder hat einen Stachel im Fleisch (vgl. 2 Kor 12,9). Jeder ist durch die 5 Nägel des Kreuzes für immer offen und verwundet. Keiner ist eine autonome, geschlossene Festung. Keiner ist ein Gott für sich allein. Nur Satan und seine Bande belügen sich und ihre Opfer in dieser Hinsicht.

In dieser Verbindung mit dem ganzen Himmel bin ich ermächtigt, die Beiträge zu schreiben, die ich schreibe. Natürlich bin nicht ich es, der kleine, von der konziliaren Gutmenschenkirche ausgestoßene Verlierer in der Provinz, sondern der in mir wirksame Geist des Herrn, der Heilige Geist der gesamten Liebesgemeinschaft. Durch die Transsubstantiation bin ich in Sein Sein verwandelt. Ich bin Sein Fleisch und Blut, wie alle Katholiken. Kein Eremit, kein Kartäuser, kein kontemplativer Mönch ist jemals einsam. Wir alle sind immer zusammen.

Das verstehen die Konzilspfeifen gerade nicht. Es macht ihnen nichts aus, dass ich kein Priester geworden bin. Ich hätte an die 10.000 Heilige Messen feiern können und sollen (der Herr hat mir das in einem Traum kürzlich bestätigt; das war mit so gar nicht klar; das kostet die Konzilskirche; demnächst mehr). Sie zerstören die Klöster. Sie wollen nur noch Bob Dylan und die Hippie Liebe:

BIDEN, BARRON & BERGOGLIO: Rockin’ the Post-Catholic World

Ab 3:50 gibt Bob Dylan zu, dass er seine Seele Satan („chief commander, on this earth and in the world we cant see“) verkauft hat. Michael Matt erinnert daran, dass er Jesus nicht meinen kann, sonst würde er Ihn nennen. Allerdings ist Satan nicht der Herrscher in der übernatürlichen unsichtbaren Welt. Er ist nur Herrscher auf der Erde. Aber die lachenden Schlauberger, auch der unzüchtigen Konzilskirche, haben wohl ein „anderes Wissen“.

Sie sind Siegertypen. Sie glauben, dass auch ihr Gott ein Siegertyp und „Machtmensch“ ist. Demütige Schwächlinge, die frommen rigiden Beter, drücken sie weg, verachten sie. Sie glauben, sie werden auch im Himmel gewinnen. Deshalb haben sie keine Angst. Die Perversion und die Geilheit werden gewinnen. Vor allem die Jesuiten lügen, dass sich die Balken biegen. Die Menschenverachtung und die diesbezügliche Wahrheitsbeschmutzung sind unglaublich.

Allerdings, jeder Chef hat Leichen im Keller. Keiner wird ein Führer, wenn er nicht lügt und betrügt. So ist das. Das wissen alle Machtmenschen. Sie glauben alle an ihre Unverwundbarkeit. Keiner hat offene Wunden. Aber alle reiten auf den Hörnern Satans und träumen gleichzeitig von ihrer unglaublich einfühlsamen und zärtlichen Humanität.

Demnächst mehr.