„Priesterkandidaten nicht isolieren“: Neues Konzept für die Priesterausbildung in Münster

Hartmut Niehues
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Der Regens des Priesterseminars von Münster, Hartmut Niehues, hat erklärt, man habe „ein zukunftsfähiges Konzept der Priesterausbildung entwickelt“. Dies bedeute, „dass wir die Priesterkandidaten nicht isolieren – nicht absondern von der Welt, von anderen Studierenden in ihrem Alter“, so Niehues im Gespräch mit dem Online-Magazin „Kirche+Leben“.

Das Konzept sehe entsprechend vor, „dass die Priesterkandidaten zusammen mit Studierenden unterschiedlichster Fächer, Frauen und Männer, ausgebildet werden“.

Das Bistum Münster ist die einzige Diözese in Nordrhein-Westfalen, für die in diesem Jahr keine Priester geweiht werden. Auch im nächsten Jahr soll es keine Priesterweihe geben. „In den kommenden fünf Jahren werden es wahrscheinlich drei sein“, berichtete „Kirche+Leben“.

Es gehe beim neuen Konzept für die Priesterausbildung darum, so Niehues, einen Ort zu schaffen, wo Priesteramtskandidaten „zwar nicht unkritisch, aber mit einer Grundsicherheit leben: Hier kann ich sagen, dass ich an Gott glauben will und dass mir die Kirche wichtig ist. Diesen Ort anzubieten, halte ich für ganz wichtig. Eigentlich brauchen wir viele solcher Häuser der Berufung, viele solcher Seminare des Volks Gottes.“

„Wir brauchen ein klares Bekenntnis der Kirche: Ja, wir wollen Priester!“, forderte Niehues. „Das beschränkt sich nicht nur darauf, dass wir das vom Bischof hören. Das braucht es insgesamt vom Bistum. Und ich würde mir das auch sehr von den Vertretungsgremien wünschen, etwa vom Diözesanrat. So eine ausdrückliche Aussage, dass wir Priester wollen.“

Das bedeute indes nicht, „klerikal“ unterwegs zu sein, „sondern ganz im Gegenteil: Wir sind alle gemeinsam unterwegs und darunter gibt es eben auch junge Männer, die Priester werden wollen.“