21. November - Mariä Opferung
Als die heilige Mutter Anna von einem Engel die Zusicherung erhielt, dass sie eine Tochter gebären werde, die gebenedeit sein sollte im Himmel und auf …
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Hier geht die Königin.

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Das Meisterwerk ist und bleibt von Titian

Lisi Sterndorfer
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So waren drei Jahre vorübergeangen, und endlich die Stunde gekommen, wo das fromme Elternpaar, ihres früheren Gelübdes eingedenk, das süße Kind nach Jerusalem führen, und daselbst dem Herrn zum Tempeldienst aufopfern und wirmen sollten, wie schon die heilige Mutter Anna selber in ihren Jugendjahren war aufgeopfert worden. Welch ein schmerzlicher Gang für die bisher so glücklichen Eltern – wohl …More
So waren drei Jahre vorübergeangen, und endlich die Stunde gekommen, wo das fromme Elternpaar, ihres früheren Gelübdes eingedenk, das süße Kind nach Jerusalem führen, und daselbst dem Herrn zum Tempeldienst aufopfern und wirmen sollten, wie schon die heilige Mutter Anna selber in ihren Jugendjahren war aufgeopfert worden. Welch ein schmerzlicher Gang für die bisher so glücklichen Eltern – wohl nicht minder schmerzlich als jener Gang des Patriarchen Abraham, als er seinen Sohn Isaak auf dem Berge Moria aufopfern sollte! Besonders ward das Herz der frommen Mutter Anna, so oft sie an die baldige Opferung ihres Kindes dachte, mit tiefer Wehmut erfüllt. Denn ach, Abschied sollte sie nehmen für lange Zeit – vielleicht für immer – von dem Kinde, an dem ihre Seele mit so unaussprechlicher Mutterliebe hing, und an dessen beseligenden Umgang sie sich nun während drei Jahren so ganz gewöhnt hatte! Trennen sollte sie sich vom höchsten Gut, das sie auf Erden besaß, vom Licht ihrer Augen, vom Trost und Stab ihres Alters! (Businger, Leben Jesu und Mariens 1892)
Die Feier des Festes „Mariä Opferung“ ist jedenfalls uralt. Im Morgenland ist sie schon im 8. Jahrhundert bekannt, und zwar unter dem Titel: „Einzug der Gottesmutter in den Tempel“. Durch einen Gesandten von Cypern am päpstlichen Hof zu Avignon (wo Gregor XI. damals residierte) veranlasst, wurde dieses Fest in der abendländischen Kirche 1372 zum ersten Mal feierlich begangen. Es wurde aber bereits …More
Die Feier des Festes „Mariä Opferung“ ist jedenfalls uralt. Im Morgenland ist sie schon im 8. Jahrhundert bekannt, und zwar unter dem Titel: „Einzug der Gottesmutter in den Tempel“. Durch einen Gesandten von Cypern am päpstlichen Hof zu Avignon (wo Gregor XI. damals residierte) veranlasst, wurde dieses Fest in der abendländischen Kirche 1372 zum ersten Mal feierlich begangen. Es wurde aber bereits im 11. Jahrhundert mancherorts gefeiert. Papst Sixtus IV. ordnete es im Jahr 1472 für die ganze Kirche an. Pius V. (1566-72) strich aber wieder diesen Festtag aus dem römischen Kalender. Sixtus V. führte ihn 1585 wieder ein. Klemens VIII. approbierte das Offizium in seiner heutigen Form. Dass gerade dieses Fest in Norddeutschland zu den volkstümlichen Marienfesten gehört, ist dem Umstand zuzuschreiben, dass die Bischöfe Preußens eine lange Zeit hindurch Mariä Opferung auf den staatlichen Buß- und Bettag verlegt hatten.
(Prof. Dr. Carl Feckes, So feiert dich die Kirche, Steyler Verlagsbuchhandlung, 1957)
(Prof. Dr. Carl Feckes, So feiert dich die Kirche, Steyler Verlagsbuchhandlung, 1957)
Von der heiligen Anna
Die heilige Anna ist eine von den Müttern gewesen, welche erst in ihren späten Jahren und gleichsam am Rand des Lebens empfangen haben. Und bei diesen Müttern ist die so späte und wunderbare Fruchtbarkeit als eine besondere Belohnung zu betrachten. Sie sind durch eine außerordentliche Gnade und durch ein himmlisches Wunder zu Müttern geworden, und zwar dann, als sie selbst …More
Von der heiligen Anna
Die heilige Anna ist eine von den Müttern gewesen, welche erst in ihren späten Jahren und gleichsam am Rand des Lebens empfangen haben. Und bei diesen Müttern ist die so späte und wunderbare Fruchtbarkeit als eine besondere Belohnung zu betrachten. Sie sind durch eine außerordentliche Gnade und durch ein himmlisches Wunder zu Müttern geworden, und zwar dann, als sie selbst angefangen hatten die Hoffnung auf ein Kind aufzugeben. Die alte Sarah empfing noch ihren Isaak und Elisabeth, die die Unfruchtbare genannt wurde, wurde erst nach vielen Jahren mit Johannes gesegnet. Der heiligen Anna aber hat Gott eine noch viel größere Gnade zukommen lassen als den anderen berühmten Frauen. Sie durfte vor ihrem Ende noch die Mutter derjenigen werden, die das Heil aller Völker gebären wird. Anna, die Mutter Mariens und die Großmutter des Weltheilands!
Die heilige Anna ist als Ehefrau und Mutter die Glücklichste gewesen: sie hatte einen heiligen Ehemann und eine heilige Tochter, zwei Vorzüge, die ihre Ehe zu einem Paradies auf Erden machen musste. Im Himmel aber wird die heilige Anna in Anbetracht der Erhöhung ihrer Tochter vollends glücklich und selig gewesen sein. Welch eine Freude war es für sie, von himmlischer Höhe herabzusehen, wie die Chöre der Engel ihre Tochter mit Leib und Seele in den Himmel heraufholen, wie gleich das Heer der Blutzeugen sie als Königin der Märtyrer empfangen hat, zu sehen, wie sich die Erzväter und die Propheten vor ihr als ihrer Königin verneigten, zu sehen, wie die Engel, die Erzengel, die Cherubinen und Seraphinen, die Fürstentümer und Thronen und alle seligen Geister um den Thron Gottes herum erschauerten und Maria als ihre Königin verehrten. Welch eine wunderbare Freude war es für die heilige Anna, ihre Tochter so geehrt zu sehen und ihren Thron ganz in der Nähe des Thrones Gottes, und ihre Tochter schließlich nach Gott als die größte im Himmel und auf Erden zu sehen. Oder fällt nicht die Herrlichkeit der Tochter auf die Mutter zurück? Wird nicht die Mutter in der Tochter geehrt? Und ist nicht die Erhöhung der Tochter die Herrlichkeit der Mutter?
Ja, Anna ist voller Herrlichkeit und Freude und darum auch mächtig in der Fürbitte.
Matthias Hergert
Die heilige Anna ist eine von den Müttern gewesen, welche erst in ihren späten Jahren und gleichsam am Rand des Lebens empfangen haben. Und bei diesen Müttern ist die so späte und wunderbare Fruchtbarkeit als eine besondere Belohnung zu betrachten. Sie sind durch eine außerordentliche Gnade und durch ein himmlisches Wunder zu Müttern geworden, und zwar dann, als sie selbst angefangen hatten die Hoffnung auf ein Kind aufzugeben. Die alte Sarah empfing noch ihren Isaak und Elisabeth, die die Unfruchtbare genannt wurde, wurde erst nach vielen Jahren mit Johannes gesegnet. Der heiligen Anna aber hat Gott eine noch viel größere Gnade zukommen lassen als den anderen berühmten Frauen. Sie durfte vor ihrem Ende noch die Mutter derjenigen werden, die das Heil aller Völker gebären wird. Anna, die Mutter Mariens und die Großmutter des Weltheilands!
Die heilige Anna ist als Ehefrau und Mutter die Glücklichste gewesen: sie hatte einen heiligen Ehemann und eine heilige Tochter, zwei Vorzüge, die ihre Ehe zu einem Paradies auf Erden machen musste. Im Himmel aber wird die heilige Anna in Anbetracht der Erhöhung ihrer Tochter vollends glücklich und selig gewesen sein. Welch eine Freude war es für sie, von himmlischer Höhe herabzusehen, wie die Chöre der Engel ihre Tochter mit Leib und Seele in den Himmel heraufholen, wie gleich das Heer der Blutzeugen sie als Königin der Märtyrer empfangen hat, zu sehen, wie sich die Erzväter und die Propheten vor ihr als ihrer Königin verneigten, zu sehen, wie die Engel, die Erzengel, die Cherubinen und Seraphinen, die Fürstentümer und Thronen und alle seligen Geister um den Thron Gottes herum erschauerten und Maria als ihre Königin verehrten. Welch eine wunderbare Freude war es für die heilige Anna, ihre Tochter so geehrt zu sehen und ihren Thron ganz in der Nähe des Thrones Gottes, und ihre Tochter schließlich nach Gott als die größte im Himmel und auf Erden zu sehen. Oder fällt nicht die Herrlichkeit der Tochter auf die Mutter zurück? Wird nicht die Mutter in der Tochter geehrt? Und ist nicht die Erhöhung der Tochter die Herrlichkeit der Mutter?
Ja, Anna ist voller Herrlichkeit und Freude und darum auch mächtig in der Fürbitte.
Matthias Hergert