Fastentuch von Michael Hedwig in der Pfarrkirche St. Andrä
Fastenzeit 2025
Präsentation am Aschermittwoch,5. März um 19 Uhr bei der Abendmesse
Seit dem Mittelalter gibt es den Brauch, in der Fastenzeit den Hochaltar, einzelne Bilder oder die Kreuze zu verhüllen. Die großen Fastentücher im Altarraum erinnern an einen Vorhang, der zum Ausdruck der Trauer über den Tod Jesu den Hochaltar verhüllt. Manchmal werden schlichte einfärbige Tücher – meist in der Farbe Violett – verwendet, ab und zu – z.B. mehrfach in Kärnten – zeigen die Fastentücher ein reiches biblisches Bildprogramm von der Erschaffung der Welt bis zu Tod und Auferstehung Jesu. Das Schloss Bruck besitzt das wertvolle Virgener Fastentuch (5×8 m) aus dem Jahr 1598.
In der Fastenzeit 2024 wird im Altarraum unserer Pfarrkirche St. Andrä ein besonderes Fastentuch hängen und absichtlich den Blick auf den Hochaltar verdecken. Dieses wurde vom Lienzer Künstler Michael Hedwig im Jahr 2010 als Auftragswerk der Dompfarre Innsbruck …Mehr
Putzfetzen
Das würde ich noch nicht einmal sagen. Das könnte doch bei einem Modedesigner im Atelier hängen - wenn der Raum hoch genug wäre.
Ein "Fastentuch", das schon wieder nichts mit der katholischen Kirche zu tun hat. Bei der "Erklärung" zu diesem Tuch als "Fastentuch" brauchte es sicher seehr viel Phantasie, um es irgendwie "schmackhaft" zu machen
Das Tal der Totengebeine
1 Die Hand des HERRN kam über mich, und der Geist des HERRN führte mich hinaus und trug mich in ein Tal, das mit Totengebeinen angefüllt war. 2 Er führte mich an ihnen vorbei. Sehr viele Knochen bedeckten dort den Boden des Tals, und sie waren völlig vertrocknet. 3 Dann fragte er mich: »Menschenkind, können diese Gebeine wieder lebendig werden?« »O HERR, mein Gott«, antwortete ich, »das weißt nur du.« 4 Da sagte er zu mir: »Weissage über diese Gebeine und sag zu ihnen: ›Ihr gebleichten Knochen, hört das Wort des HERRN! 5 So spricht Gott, der HERR, zu diesen Knochen: Seht! Ich werde euch Atem einhauchen und euch wieder lebendig machen! 6 Ich gebe euch Sehnen, lasse Fleisch an euch wachsen und überziehe euch mit Haut. Ich hauche euch Atem ein und mache euch wieder lebendig. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.‹« 7 Ich weissagte, wie er es mir befohlen hatte. Und noch während ich redete, hörte ich plötzlich ein lautes Geräusch und die Knochen rückten zusammen und verbanden sich miteinander. 8 Und dann bildeten sich vor meinen Augen Sehnen und Fleisch auf den Knochen. Schließlich wurden sie von Haut überzogen, aber sie hatten noch keinen Atem in sich. 9 Da sagte er zu mir: »Weissage über den Atem, weissage, Menschenkind, und sag zu dem Atem: ›So spricht Gott, der HERR: Komm, o Atem, aus den vier Winden! Hauche diese Erschlagenen an, damit sie wieder lebendig werden.‹« 10 Ich weissagte, wie er es mir befohlen hatte, und der Atem fuhr in sie hinein und sie wurden lebendig. Sie standen auf, und es war eine riesige Menschenmenge. 11 Dann sagte er zu mir: »Menschenkind, diese Gebeine sind das gesamte Volk der Israeliten. Sie sagen: ›Unsere Knochen sind vertrocknet, für uns gibt es keine Hoffnung mehr, es ist zu Ende mit uns.‹ 12 Deshalb weissage und sag zu ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Seht, ich öffne eure Gräber; ich lasse euch als mein Volk aus euren Gräbern steigen und bringe euch nach Israel zurück. 13 Und wenn ich eure Gräber öffne und euch als mein Volk aus euren Gräbern steigen lasse, dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin. 14 Ich gebe euch meinen Geist, damit ihr lebt, und ich bringe euch in euer Land. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der HERR, es angekündigt und auch ausgeführt habe. Ich, der HERR, habe gesprochen!‹«
Auferweckung der Gebeine und Verklärung Jesu
Die Darstellung am Fastentuch von Michael Hedwig verbindet zwei biblische Motive: die Vision des Propheten Ezechiel, der schildert, wie tote Gebeine aus der Erde herauskommen und vom Geist Gottes zu neuem Leben erweckt werden (Ezechiel Kapitel 37), und die Verklärung Jesu, die alljährlich in der Kirche am 2. Fastensonntag als Evangelium verkündet wird. Eine Darstellung der Vision Ezechiels befindet sich im Eingangsraum der Pfarrkirche St. Andrä. Mit dem gegenüberliegenden Bild der Auferweckung des Lazarus verkündet diese bereits im Eingangsbereich der Kirche die Botschaft von der Auferstehung.
Das Fastentuch von Michael Hedwig ist auf vier Etagen gegliedert: Unten steigen aus den Gräbern die Gebeine der Toten heraus, sie werden Menschen mit Fleisch und vor allem mit Herz. Der verklärte Christus auf der obersten Etage zieht sie gleichsam nach oben. Sein verherrlichter Leib und die Fähigkeit, Menschen nach oben zu ziehen, erinnert bereits an die Auferstehung. Die geschichtlichen Katastrophen der Sklaverei des Volkes Israel in Ägypten, dessen Exils in Babylon und das Kreuz vom Karfreitag werden dadurch nicht verhindert, aber stehen unter dem Vorzeichen der Hoffnung auf Erlösung. Der blaue Farbton am Fastentuch ganz oben und das Weiß des verklärten Jesus drücken die Dimension des Ewigen aus, der braune Farbton am unteren Ende des Fastentuches erinnert an das Erdhafte unseres Lebens. Die Lichtfülle, die an schönen Tagen durch den Altarraum von St. Andrä flutet, lässt die Details noch mehr in ein verklärtes Licht treten und verstärkt diesen Effekt umso mehr.
Wenn das so ist, ist einfach der Ort und die Art, es zu placieren, ernsthaft fragwürdig. Wer versteckt das eine Bild mit einem anderen, als Stilbruch, ungerahmt und dominant?