de.news
73K

Bischof Genn erteilt Predigtverbot, weil Priester Vergebung verkündigt hat

Bischof Felix Genn von Müster hat dem pensionierten Pfarrer Ulrich Zurkuhlen (79) nach Medienberichten ein Predigtverbot erteilt.

Zurkuhlens Verbrechen: Er forderte in einer Predigt in der Heilig-Geist-Kirche in Münster Vergebung für Priester, die homosexuelle Missbräuche begangen haben.

Daraufhin verließen siebzig [Pseudo-]Gläubige unter lautem Protest die Kirche.

Zurkuhlen berichtete danach, dass er nicht gegen „den schreienden Mob“ angekommen sei und die Predigt habe abbrechen müssen.

Er hatte die Binsenwahrheit ausgesprochen, dass es gut oder nötig wäre, dass Verantwortliche der Kirche allmählich den sogenannten Verbrechern ein Wort der Vergebung schenken sollten (Mt 18,21).

Bild: Felix Genn, © Ruecki, wikicommons CC BY-SA, #newsWrgohuwwdz
Waagerl
Wie soll denn Vergebung stattfinden, wenn der Papst weiterhin missbrauchende Geistliche deckt, einstellt?
Eremitin
Vor der Vergebung steht aber die Reue des Täters
Eugenia-Sarto
Zitat aus "Welt" :
Eigentlich habe er sagen wollen: «Vergebung ist eine Grundaussage der Christen.» Und: Vergebung gilt auch für jeden, der schuldig geworden ist.» Eine strafrechtliche Aufarbeitung der Fälle von Missbrauch Minderjähriger in der Kirche sei davon unabhängig, sagte Zurkuhlen der dpa. Er hätte gerne über das Thema diskutiert, wäre in einen Dialog gekommen, was ihm aber unmöglich gemacht …Mehr
Zitat aus "Welt" :

Eigentlich habe er sagen wollen: «Vergebung ist eine Grundaussage der Christen.» Und: Vergebung gilt auch für jeden, der schuldig geworden ist.» Eine strafrechtliche Aufarbeitung der Fälle von Missbrauch Minderjähriger in der Kirche sei davon unabhängig, sagte Zurkuhlen der dpa. Er hätte gerne über das Thema diskutiert, wäre in einen Dialog gekommen, was ihm aber unmöglich gemacht worden sei. Dass ihm ein «Kollektiv von Leuten entgegenschreit», habe er in 54 Priesterjahren zuvor nie erlebt.

Stefan Rau, leitender Pfarrer der zuständigen Pfarrei St. Joseph betonte: «Kein Täter hat ein Recht auf Vergebung.» Es gehe um die Opfer und deren Rechte.
Goldfisch
«Vergebung ist eine Grundaussage der Christen.» >> aber die Gnade diese auch zu erreichen, kommt nur von Gott durch ein reumütiges Herz und eine reumütige Tat. D.h. ich sollte mich auch beim OPFER entschuldigen, nur dadurch kann ich auch tatsächlich Vergebung erlangen!!!!
Eugenia-Sarto
Gott spendet seinem Volke ständig Gutes. Doch sie wenden sich von ihm ab und beten Baal an.
Wer wird wie einst Moses noch den Zorn Gottes von uns abwenden können?
Pfarrer Zurkuhlen mag sich sagen: Sie sind es nicht mehr wert, eine Predigt zu hören.
Herr Bischof: Lesen Sie doch die Heilige Schrift und erkennen Sie die Schwere der Sünden. Wollen Sie nicht Ihre Priestersöhne wieder mit Gott versöhnen ?Mehr
Gott spendet seinem Volke ständig Gutes. Doch sie wenden sich von ihm ab und beten Baal an.
Wer wird wie einst Moses noch den Zorn Gottes von uns abwenden können?

Pfarrer Zurkuhlen mag sich sagen: Sie sind es nicht mehr wert, eine Predigt zu hören.

Herr Bischof: Lesen Sie doch die Heilige Schrift und erkennen Sie die Schwere der Sünden. Wollen Sie nicht Ihre Priestersöhne wieder mit Gott versöhnen ?
Bethlehem 2014
Wenn man nicht mehr Christus, den Erlöser, als Glaubensinhalt verkündet, sondern den Inhalt der Medien, kann man auch zu keinem anderen Ergebnis als Genn kommen.
Interessantes Detail: Zurkuhlen hat schon alles mögliche Unmögliche gepredigt - und dafür meines Wissens bisher nie ein Predigtverbot erhalten...
Klaus Elmar Müller
Als der hl. Augustinus wegen seines vorigen Lasterlebens als unwürdiger Bischof kritisiert wurde, antwortete er mit den "Confessiones", den Bekenntnissen seiner Sünden und den Bekenntnissen der Gnade Gottes. Freilich wird man fragen dürfen, ob die klerikalen Missbrauchstäter überhaupt ein Sündenbewusstsein haben - man hört eher von ihrer Beförderung durch Papst Bergoglio. Fazit: Einerseits hat …Mehr
Als der hl. Augustinus wegen seines vorigen Lasterlebens als unwürdiger Bischof kritisiert wurde, antwortete er mit den "Confessiones", den Bekenntnissen seiner Sünden und den Bekenntnissen der Gnade Gottes. Freilich wird man fragen dürfen, ob die klerikalen Missbrauchstäter überhaupt ein Sündenbewusstsein haben - man hört eher von ihrer Beförderung durch Papst Bergoglio. Fazit: Einerseits hat Pfarrer Zurkuhlen Recht, verdient kein Predigtverbot, und die Protestierer übersehen ihre eigenen Sünden und "werfen Steine", andererseits werden die innerkirchlichen Missbräuche von der Sünde ins Abstrakte ("Klerikalismus") transferiert, und damit bleiben die Gläubigen irritiert zurück, "Schafe, die keinen Hirten mehr haben".