
Franziskus behauptete, dass in den 1960er Jahren die „Gebetstradition“ der Kirche „erneuerte Ausdrucksformen benötigten, ohne irgendetwas ihres tausendjährigen Reichtums zu verlieren“. Infolge der Änderungen ging der „tausendjährige Reichtum“ verloren und die „erneuerten Ausdrucksformen“ entpuppten sich als Flop.
Franziskus forderte ferner, so als wollte er sich darüber lustig machen, diese Reise „mit kluger Beständigkeit“ fortzusetzen.
Im Stil einer unsicheren Lebensphilosophie des 19. Jahrhunderts behauptete er, die Liturgie sei „Leben, das formt“, nicht eine „Idee, die man lernt“ und dass „die Wirklichkeit größer ist als die Idee“. Aber das Leben formt sich durch Ideen und hinter der Liturgie stehen das Leben, die Ideen und die Wirklichkeit Gottes – nicht unsere.
Franziskus bezeichnete die Liturgie als „die Epiphanie der kirchlichen Gemeinschaft“. So eine Aussage mag auf Parteitage zutreffen. Doch die Liturgie ist die Epiphanie Gottes, nicht der Menschen.
Die größten Ängste von Franziskus betreffen die jahrtausendealte römische Liturgie, gegen die er einen wütenden Angriff ritt:
„Wenn wir auf nostalgische, vergangene Tendenzen zurückschauen oder uns wünschen, sie wieder aufoktroyieren, besteht die Gefahr, den Teil vor das Ganze zu stellen, das ‚Ich‘ vor das Volk Gottes, das Abstrakte vor das Konkrete, Ideologie vor Gemeinschaft und im Grunde das Weltliche vor das Geistliche.“
Es ist eine Tatsache, dass die Zukunft den Altritus-Familien gehört, dass Nostalgie ein Phänomen bei jenen ist, die, wie Franziskus, eine gescheiterte Reform idealisieren und dass der Novus Ordo den Gläubigen aufoktroyiert wurde, während die römische Liturgie frei gewählt wird.
Darum stellt Franziskus eine partielle, kleingeistige „Reform“ auf egozentrische Weise vor das Gut der Kirche, seine abstrakten liturgischen Ideen vor die Gläubigen, seine liberale Ideologie vor die Wahrheit und Moden vor die Ewigkeit des Geistes.
Bild: © Joseph Shaw, CC BY-NC-SA, #newsVglkrsujqs