Diese Nachricht (Reiseverbot) wirkt zunächst ziemlich schroff. Eine Erklärung kann aber schon sein - gutwillig interpretiert - dass Weihbischof Schneider, den ich sehr schätze, tatsächlich gefühlt ständig überall zu sein scheint, nur eben nicht oder fast nicht in seinem Bistum.
Ein paar statistische Zahlen, als Einordnungshilfe (Daten aus Wikipedia). Kasachstan ist gemessen an der Fläche der …Mehr
Diese Nachricht (Reiseverbot) wirkt zunächst ziemlich schroff. Eine Erklärung kann aber schon sein - gutwillig interpretiert - dass Weihbischof Schneider, den ich sehr schätze, tatsächlich gefühlt ständig überall zu sein scheint, nur eben nicht oder fast nicht in seinem Bistum.
Ein paar statistische Zahlen, als Einordnungshilfe (Daten aus Wikipedia). Kasachstan ist gemessen an der Fläche der neungrößte Staat der Erde, hat dabei "nur" 18 Mio. Einwohner (also etwa so viel wie die alte DDR). 70 % der Bevölkerung sind Muslime, 26 % Christen, überwiegend orthodox. Katholiken gibt es im ganzen Land rund 300.000, das ist weniger als z.B. das Bistum Berlin oder das Bistum Eichstätt in Deutschland. Großes Land und relativ wenige Katholiken, da kann man schon mal schließen, dass viele inländische Reisen angesagt sind, um der Hirtenpflicht angemessen nachzukommen.
Das Erzbistum Astana umfasst die kasachischen Gebiete Astana, Aqmola, Qostanai, Pawlodar und Nordkasachstan. Das ist grob ein Viertel des gesamten Landes und umfasst 5 Dekanate, 34 Pfarreien mit zusammen ca. 66.000 Katholiken. Von der Katholikenzahl her ist das ungefähr das Bistum Magdeburg oder 2 mal das Bistum Görlitz. Aber eben mit viel Fläche, von der Fläche her ist das Bistum Astana ungefähr 20 mal so groß wie das Bistum Magdeburg. Es gibt im Bistum Astana 19 Diözesanpriester und 22 Ordenspriester, einen Diözesanbischof und mit Bischof Schneider einen Weihbischof sowie einen Generalvikar. Das Bistum Magdeburg hat 64 Diözesanpriester, einen Diözesanbischof und einen Generalvikar, aber keinen Weihbischof (lt. Wikipedia).
Wenn man es rein von der Zahl der Priester oder Gläubigen her sieht (Leitungsfunktion) ist wohl tatsächlich in Astana ein Weihbischof nicht nötig. Die schiere Größe des Bistums allerdings (576.400 km² Bistum Astana, ganz Deutschland zum Vergleich: 329.763 km²) legt allerdings nahe, dass es für eine regelmäßige und gute Hirtensorge unbedingt eines Weihbischofs bedarf, der auch viel im eigenen Bistum unterwegs ist.
Ich bin sehr froh, dass es einen Weihbischof Schneider gibt und er sehr katechetisch auch auf Deutsch unterwegs ist. Die andere Seite scheint mir aber zu sein, dass er auch in seinem Bistum gebraucht wird, und dazu zuallererst wird man Bischof.