Tina 13
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„Er befiehlt den unreinen Geistern“ (vgl. Lk 4,36)

Hl. Cyrill von Jerusalem (313-350)

Bischof von Jerusalem und Kirchenlehrer
Katechesen an die Täuflinge, Vorwort zu den Katechesen, 9 (Bibliothek der Kirchenväter, München 1922)

„Er befiehlt den unreinen Geistern“ (vgl. Lk 4,36)

[Zu den Katechumenen:] Deine Füße sollen zu den Katechesen eilen! Empfange eifrig die Exorzismen! So oft du angehaucht, so oft du beschworen wirst, ist es dir zum Heil. Du kennst das noch nicht bearbeitete und gereinigte Gold; es ist mit verschiedenen Elementen, mit Erz, Zinn, Eisen, Blei verbunden. Wollen wir nun reines Gold haben: nicht ohne Feuer lässt sich Gold von den fremden Bestandteilen reinigen. So gibt es unmöglich eine Reinigung der Seele ohne Exorzismen. Dieselben sind göttlich, weil der göttlichen Schrift entnommen. […] Wenn die Goldschmiede mit dünnen Instrumenten Luft dem Feuer zuführen und die Flammen anfachen, schmelzen sie das im Schmelztiegel befindliche Gold und erhalten, was sie suchen. So entflieht, wenn die Exorzisten mit göttlichem Geiste Furcht einhauchen und die Seele im Körper wie in einem Schmelztiegel schmelzen, der feindliche Dämon, um die Erlösungsgnade, die Hoffnung auf das ewige Leben übrig zu lassen; nun besitzt die von Sünden gereinigte Seele das Heil. Brüder, halten wir an der Hoffnung fest, geben wir uns recht der Hoffnung hin, damit der Gott des Weltalls, wenn er unseren guten Willen sieht, uns von Sünden reinigt, festes Vertrauen auf das, was geschieht, in uns weckt und uns die geistige Umwandlung der Erlösten verleiht! Gott hat gerufen, du wurdest gerufen.