Frankfurter Innenstadt.
Frankfurter Innenstadt.
Leonardo Patrizi / Getty Images
  • Die Coronakrise hat den stationären Handel schwer getroffen. Jüngst gab Galeria Kaufhof Karstadt bekannt, 50 Standorte zu schließen.
  • Dies könnte erst der Anfang einer Verödung der Innenstädte sein, befürchtet der Deutsche Handelsverband laut eines Berichts des „Redaktionsnetzwerk Deutschlands“.
  • Eine Pleitewelle in diesem Herbst könnte bis zu 50.000 Geschäfte erfassen.

Die Coronakrise hat den Handel schwer getroffen. Zunächst waren Geschäfte wochenlang geschlossen. Nun scheint die Kauflaune der Kundinnen und Kunden nicht so recht zurückzukehren. Die Flaute könnte in einer Pleitewelle im Herbst münden, warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) laut eines Berichts des „Redaktionsnetzwerk Deutschlands“.

Die Schließung von 50 Warenhäusern von Galeria Karstadt Kaufhof könnte somit nur den Anfang einer Verödung der Innenstädte darstellen. Insgesamt könnten bis zu 50.000 Geschäfte in Folge der Coronakrise ihre Türen dauerhaft schließen, vermutet der HDE.

„Dreifacher Tsunami“ rollt auf Innenstädte zu

Verantwortlich ist allerdings nicht nur die Pandemie. „Die Innenstädte haben es mit einem dreifachen Tsunami zu tun: dem Strukturwandel im Einzelhandel, der Digitalisierung und der Corona-Pandemie. Zusammen ist das für den Handel eine Herausforderung, wie er sie vielleicht noch nie erlebt hat“, wird Boris Hedde vom Kölner Institut für Handelsforschung vom „RND“ zitiert.

Doch für die Innenstädte Deutschlands könnte der drohende Umbruch auch eine Chance sein. Schließlich ergab eine bereits im Jahr 2018 durchgeführte Studie, dass deutsche Innenstädte in Sachen Attraktivität gerade mal die Note 2,6 erreichen. Luft nach oben gab es also schon vor der Corona-Krise.

Ein mögliches Szenario könnte darin bestehen, dass es in Zukunft in Innenstädten wieder mehr Handwerk, Dienstleistungen, Möbel- und Baumärkte sowie Lebensmitteldiscounter geben könnte. Auch mehr Wohnraum und Arbeitsplätze in der Innenstadt könnten einer Verödung der Innenstädte vorbeugen.