Zweihundert
281

MARIAS MUTTERSCHAFT – BRÜCKE ZUM WAHREN LEBEN

maria-domina-animarum.net

TOTUS TUUS, MARIA !

MARIAS MUTTERSCHAFT – BRÜCKE ZUM WAHREN LEBEN
Kurzbetrachtung von der Herrin aller Seelen inspiriert an Myriam van Nazareth

Es spricht sich so leicht aus: "Himmlische Mutter Maria", "liebe Mutter Maria"... aber erwägen wir doch mal, welch besonderes Geschenk sich hinter diesen Worten verbirgt. Die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist die erste Beziehung, welche die Bildung des Kindes in jeglicher Hinsicht prägt. Sind wir uns vollkommen dessen bewusst, was es heiβt, Maria als Mutter zu haben?

Die Beziehung jeder Seele zu Maria ist nicht von Menschen erfunden worden, sie wurde von Gott Selber ins Leben gerufen. Gott tut nichts 'nur so', Er bezweckt mit allen Seinen Verfügungen die Vollendung Seines Heilsplans, durch welchen Er die Erlösung der Menschenseelen krönen will. Jesus kam als Messias, als Erlöser, in die Welt um durch Einsetzung des Neuen Bundes die Entfaltung der Menschenseelen in der Heiligkeit völlig erschlieβen zu helfen. Desto bemerkenswerter ist es somit, dass Er gerade in der Stunde, in welcher sich der Zweck Seines Lebens als Gott-Mensch seiner Vollendung näherte – in der letzten Stunde Christi am Kreuz von Golgotha – das Wort sprach, das leider von so vielen Seelen niemals in der Fülle, d.h. in seiner tiefen spirituellen Bedeutung, verstanden wird: "Frau, siehe, Dein Sohn! – Sohn, siehe, deine Mutter!" Das Evangelium fügt sehr aufschlussreich hinzu: "Und von jener Stunde an nahm Sie der Jünger zu sich".

Die Herrin aller Seelen wies bereits darauf hin, dass dort, auf dem Gipfel der Erlösung, d.h. während der endgültigen Aufschlieβung der Aussicht auf die Ewige Glückseligkeit für viele, im Grunde genommen das Mysterium der vollkommenen Weihe an Maria gegründet und von Jesus Selbst unterschrieben wurde. Maria wurde dort von Jesus Selbst für alle Generationen erkennbar als Mutter aller Menschenseelen bezeichnet. Johannes nahm Sie zu sich, d.h. er, der ja von Jesus auf Golgotha eigentlich als Verkörperung der Menschenseele schlechthin in der Beziehung zur Gottesmutter dargestellt wurde, schloss Maria in seine Seele, er lieβ Sie in sein ganzes Wesen hinüberflieβen: Die Menschenseele wurde gleichsam zum Haus, in welchem die Gottesmutter daheim sein sollte, als führende Anwesenheit und ständige Quelle der Kraft.

Maria ist unsere Mutter, und kraft des Neuen Bundes ist Sie dies erst voll und ganz, aber Sie muss die Gelegenheit bekommen, diese Rolle tatsächlich zu erfüllen. Jesus hat Sich Seiner Mutter vom Mutterschoβ an hingegeben, und hat Sie zu einer ungeahnt weitgehenden mystischen Vereinigung mit Seinem eigenen Wesen zugelassen. Wenn wir nun bedenken, dass das wahre Christ-Sein erst dann seine Wirkungen zeigt, wenn die Seele Christus in allem nachfolgt, dann müssen wir zum Schluss kommen, dass Gott von jeder Seele erwartet, dass auch sie sich vollkommen der Gottesmutter hingibt. Das gottgegebene Mysterium der vollkommenen Weihe an Maria ist somit eigentlich mit einer betonten Einladung von Gottes wegen verbunden: die Seele sollte es nicht unterlassen, sich Maria hinzugeben. Es dient ihrem Heil. Jesus hat dies auf dem Höhepunkt Seiner Verwirklichungen für die Menschheit in Worten gefasst, damit es nie vergessen wird, und damit klar wird, dass die Weihe an Maria Teil des Neuen Bundes, Teil des Vermächtnisses der Erlösung ist.

Maria ist von Gott mit allem ausgestattet worden, das Sie in den Stand versetzen sollte, die absolut vollendete Mutterschaft zu verwirklichen: jene über den Sohn Gottes, und jene über jede Menschenseele. Zu dem Zweck erbaute Gott Ihr ganzes Wesen auf einer einmaligen Grundlage von Heiligkeit in einer absolut vollendeten Entfaltung. Liebe, Macht, Weisheit, Wissen von allen Mysterien des seelischen Lebens... dies alles trug Maria von Anfang an in Sich wie einen voll erschlossenen Boden vollendeter Fruchtbarkeit. Jede Seele, die sich Ihr hinzugeben bereit ist, wird aus diesem Boden genährt und lebt dadurch in gewissem Sinne das Mysterium, das ein Kind erst zum Kind seiner Mutter macht: die Geburt aus der Mutter, im Falle der vollkommenen Weihe die 'Wiedergeburt aus Maria'. Diese Wiedergeburt macht die vollkommene Weihe zu einem mächtigen Element der Nachfolge Christi, denn in ihr geht die Seele den Weg Jesu, der Sich als Gott-Mensch für den Weg der Geburt aus Marias Mutterschoβ entschied.

Die Mutter ist für die ungeborene Frucht das Tor zum eigentlichen Lebensweg auf Erden; d.h. zum Weg, auf welchem sie ihre Berufung verwirklichen muss. Die Mutter ist auch dazu berufen, Kanal einer besonderen Liebe und Geborgenheit zu sein. Um dies alles fruchtbar zu gestalten, muss die Mutter sich selbst vergessen können. In dem Maβe, wie die Mutter dazu imstande ist, schöpft sie eigentlich in allem was sie tut unmittelbar aus der Quelle der Gaben Gottes. Maria war dazu von Anfang an in der Vollkommenheit imstande, weil ihre Verbindung mit Gott so entwickelt war, dass Er es war, der ständig durch Sie wirkte. So sollte es für immer sein: Maria als Brücke zwischen Gott und der Seele, als Kanal der Gnaden, Kanal des Göttlichen Lebens. Die Seele, die Maria voll und ganz als Mutter annimmt, trinkt aus Ihr wie aus einem Teich von Ewigem Leben. So erfüllt Maria Ihre wahre Berufung als Mutter aller Menschen: Sie spendet das wahre Leben, dessen Keim Gott in Ihr gepflanzt hat, und erstellt so eine unverwüstliche Brücke von der Seele hin zum Herzen Gottes, zur Quelle des Ewigen Lebens. Das wahre Leben beginnt für viele Seelen erst in der Stunde, in welcher sie sich dazu entscheiden, sich vollkommen Maria hinzugeben für ein Leben in Ihrem Dienst. Aus Ihr kann die Seele neu geboren werden wie aus dem Heiligen Geist, zur Erfüllung des Evangeliumwortes, das Jesus zu Nikodemus sprach. An Maria ist ja die mystische Hochzeit mit dem Heiligen Geist vollzogen worden, und Seine heiligenden Wirkungen suchen sich in allem zu entfalten, was aus Ihr für das wahre Leben, das Göttliche Leben, geboren werden will.

Maria war die Fruchtbarste aller Mütter: Sie gebar den Christus, die Verkörperung des Göttlichen Lebens. Wenn Sie Gelegenheit dazu bekommt, uns für ein neues Leben zu gebären, macht Sie aus uns einen Obstgarten voller Nahrung für viele. Sie kann die Seele allerdings erst dann neu gebären, wenn sich die Seele zunächst Ihr hingegeben hat, genauso wie sie ist, ohne auch nur das Geringste zurück zu halten. Hält sie einiges zurück, so wird die Wiedergeburt nicht vollständig sein. Gibt die Seele jede Einzelheit ihres Wesens, ihres Lebens, ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft restlos in Marias Dienst, so wird Sie Ihrerseits der Seele ein neues Leben erwirken, in der Geburt für das Reich Gottes.

In Liebe und zu Diensten der Herrin alle Seelen,
Myriam, im Juni 2012

Tina 13
🙏🙏🙏