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CARSTEN BREUER - DER CORONA-GENERAL

und künftiger General im Kanzleramt

Carsten Breuer leitet seit 2018 das Kommando Territoriale Aufgaben,
das für Einsätze im Inland zuständig ist –
zum Beispiel in der Katastrophenhilfe. © Nicolas Armer/dpa


Ein Generalmajor leitet nun den Corona-Krisenstab in Deutschland. Carsten Breuer traut man viel zu. Zu Recht?
Von Rebekka Wiese
30. November 2021, 17:27 Uhr

Sein kleines Büro im Kanzleramt soll er schon bezogen haben. Dabei ist doch gerade erst bekannt geworden, welchen Job Carsten Breuer übernehmen soll. Aber vielleicht stimmt es einfach, dass der Generalmajor der Bundeswehr ein Mensch ist, der die Dinge schnell angeht. Das wäre sicher auch gut: Denn Breuer soll den neuen Corona-Krisenstab der Bundesregierung leiten.

Dass sich die neue Regierung einen General an die Spitze ihres geplanten Krisenstabs holen wird, ist seit Sonntagabend bekannt, in der Runde der Ministerpräsidenten an diesem Dienstag stellte Bald-Bundeskanzler Olaf Scholz Carsten Breuer offiziell vor. Der Krisenstab soll vor allem die Impfkampagne in Deutschland vorantreiben. Breuer stellt sich also einer Aufgabe, an der Regierung und Gesundheitsministerium seit bald einem Jahr arbeiten – mit bislang ernüchternder Bilanz. Jetzt soll es der General richten. Warum traut man gerade ihm diesen Job zu?

Carsten Breuer, fast 57 Jahre alt, ist Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, das sich um Einsätze im Inland verdient macht, seit 2018 leitet Breuer die Truppe. In normalen Zeiten ist sie da, um Katastrophenhilfe zu leisten. Seit eineinhalb Jahren bedeutet das in den meisten Fällen: Pandemiebekämpfung. Die Bundeswehr half beim Aufbau der Impfzentren, bei der Kontaktnachverfolgung, in der Altenpflege. Wenn Länder, Kommunen, Organisationen an ihre Grenzen gerieten, riefen sie in Breuers Zentrale an. Und der schickte seine Leute. Bei der Bundeswehr nenne man ihn nur noch "General Corona", schreibt der Spiegel über Breuer.

Erfahrung hat Breuer also. Er ist, so steht es in Berichten, seit 1984 bei der Bundeswehr, zunächst in der Flugabwehr des Heeres. Breuer studierte Pädagogik an der Hochschule der Bundeswehr, 1988 schloss er ab. Es folgte eine geradlinige Bundeswehrkarriere, mit Auslandseinsätzen in Afghanistan und im Kosovo. Unter der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erarbeitete der Generalmajor 2016 das neue Weißbuch, das seitdem die Grundlagen der deutschen Sicherheitspolitik vorgibt.

„Ich habe Carsten Breuer als Menschen kennengelernt, der trotz aller Herausforderungen große Ruhe ausstrahlt.“
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, verteidigungspolitische Sprecherin der FDP

Von den eigenen Leuten ist nur Gutes über den Generalmajor zu hören, so steht es in Berichten. Und die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, ist offenbar auch Fan, dem Handelsblatt sagte sie: "Ich habe Carsten Breuer als Menschen kennengelernt, der trotz aller Herausforderungen große Ruhe ausstrahlt."
Sie sei begeistert gewesen, als sie vom Einsatz Breuers erfahren habe.

Strack-Zimmermann bezeichnete es als klug, die Bundeswehr für solche Aufgaben in der Pandemiebekämpfung einzusetzen. Und Egon Ramms, General außer Dienst und für lange Zeit einer der ranghöchsten deutschen Nato-Soldaten, sagte im Deutschlandfunk, dass Breuer als Führungskraft der Bundeswehr gelernt habe, in schwierigen Lagen schnell zu entscheiden: "Von daher bringt er für diese Aufgabe einen sehr guten Kenntnisstand und eine sehr gute Vorbereitung mit."

Als Vorbild für diese Art des Einsatzes wird immer wieder Italien genannt. Dort setzte Regierungschef Mario Draghi den General Francesco Figliuolo im März als Covid-Sonderkommissar ein, um die Impfquote des Landes zu steigern. Und tatsächlich: Figliuolo, der meist in Uniform auftritt und sich sonst aber eher hemdsärmelig gibt, wurde zum Gesicht des italienischen Impferfolgs; Italien liegt europaweit inzwischen unter den vier Ländern mit der besten Quote.

Wahr ist aber auch, dass ein General noch keine Erfolgsgarantie ist. Tatsächlich sitzt seit 2020 mit Hans-Ulrich Holtherm bereits ein Generalarzt im Gesundheitsministerium, der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn setzte ihn als Leiter einer neuen Abteilung für "Gesundheitsschutz, Gesundheitssicherheit, Nachhaltigkeit" ein. Die Ampel-Koalition hat sich von Breuers gutem Ruf überzeugen lassen. Jetzt muss er die hohen Erwartungen nur noch erfüllen.

Quelle :

zeit.de/…1-11/carsten-breuer-corona-krisenstab-chef-general
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1921 - 1943
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1921 - 1943

„Der grösste Schafen entsteht durch die schweigende Mehrheit, die nur überleben will, sichbfügt und alles mitmacht.“
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