M.RAPHAEL
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Die göttliche Liebesgemeinschaft der Schmerzen

Erinnern wir uns: Gott erschafft die Menschen für eine ewige Liebesgemeinschaft in Freiheit. Es ist eine unvorstellbar große und heilige Berufung. Leider wollen viele Menschen diese Liebesgemeinschaft nicht. Sie lehnen Gott und seine Liebesordnung ab. Mir ihrer gottfähigen und damit unglaublich großen unsterblichen Seele, die das gesamte Universum metaphysisch als Grundvoraussetzung für ihre Gottfähigkeit erahnen und deshalb als von Gott erschaffen freiwillig ablehnen kann, wollen sie selber Gott sein. Sie essen die verbotene Frucht, weil sie den göttlichen Liebeswillen nicht akzeptieren.

Gott liebt die Menschen. Er will ihren Willen erfüllen. Wenn sie Ihn ablehnen, gibt Er ihnen eine Welt ohne Ihn. Er erschafft die Erde, eine Welt in der sie die Folgen der Gottlosigkeit direkt erleben können. So haben sie eine letzte Chance, über ihre Ablehnung nachzudenken und sich zu bekehren. In diese Welt geht Er selbst sein, um ihnen die wahre Natur der Heiligen Liebe bezeugen zu können. Das Wort muss Fleisch werden, damit schlaue Wortverdreher nicht mehr behaupten können: „Gott, du bist ja nur Geist, da kannst du behaupten, was du willst (wie die Jesuiten). Wir glauben dir nicht, wir glauben nur an das materielle menschliche Wohlergehen (siehe den Film „Silence“ über die Jesuiten in Japan)!“ Seine eigene Kreuzigung ist die Antwort. Sie nichtet jede Kritik. Gott liebt wirklich und wahrhaftig.

Schon immer beweist Er Seine Liebe in der Heiligen Schrift, der aufgeschriebenen Geschichte über die Liebe, die Ihn mit Seinem Volk vereint. Die Heilige Liebe Gottes ist ein ewiger (was bedeuten ca.83 Milliarden Lichtjahre?) unauflösbarer Liebesbund zwischen Ihm und Seinen geliebten Kindern. In der Welt der selbstvergötzenden Gottesablehner, die vom Gesetz der Macht und der Kontrolle beherrscht wird, ist Sein Volk so wie Er selbst, ein Nichts. Sein Volk passt nicht in die hierarchische Ordnung der irdischen Macht. Es ist ein obdachloses auf dem Opernball. Es versteht die Wiener Gesellschaft nicht. Es versteht deren Gesetze der Selbstvergötzung nicht. Es ist ein Dreck. Gott befreit es. Er führt es weg von den Fleischtrögen der irdischen Selbstherrlichkeit. Er führt es durch wider/transnatürliche Wunder (Heuschrecken, die Teilung des roten Meeres, usw.), die einen Riss in die Welt des Herrn der Welt bedeuten, in die Wüste und in das Leid. Nur im Selbstverzicht und der Selbstentäußerung kommt die göttliche Liebe zu sich selbst. Nur nach der Wüstenwanderung kommt der Mensch in das gelobte Land, so wie Ijob, der Hochgesegnete, der erst nach seinem Misthaufen und dem Kapitel 42 die 83 Milliarden Lichtjahre auf einen Punkt reduziert sehen wird.

Auf der Erde ist die himmlische Liebe immer eine Geschichte des Leids und des Verzichts. Wer auf ihr nicht leiden will, ist ein Selbstvergötzer, einer, der die Liebe Gottes ablehnt. Er ersetzt die Liebe durch Macht und Kontrolle. Ein selbstverliebter Gott leidet nicht. Er ist sich sicher, dass sein Mercedes ihn retten wird. Jeder Opernball Connaisseur weiß, dass Liebe nichts, selbst wenn sentimental und süß, und nur eine hohe Stellung in der Wiener Gesellschaft wichtig ist. Früher wollten viele Selbstvergötzer katholisch sein. Da war die Welt noch nicht unter ihrer vollständigen Kontrolle. Ein bisschen Segen von oben konnte nicht schaden. Es gab einem einen Vorteil. Schon damals ging es nicht um Gott. Es ging immer nur um rücksichtslosen Egoismus. Heute sind die hochmütigen unsterblichen Seelen, die Milliarden, die in die Hölle gehen, nicht mehr kirchlich. Sie haben sich emanzipiert. Sie sind zu Gottmenschen geworden, im Sinne von Adler, Teilhard de Chardin und Karl Rahner. Heute führen sie die Menschen nicht mehr in die Wüste, sondern in die Gottgleichheit der irdischen Vollkommenheit. Mit großen Maschinen tauschen sie das Befeuerungssystem der Fleischtröge Ägyptens aus. In Zukunft werden Photovoltaik und Wärmepumpen der irdischen Gier weiterhin erlauben, gottlos und gierig zu sein. Dann kann man weiterhin fressen.

Spätestens seit der Neuzeit richtet sich der menschliche Blick nur nach unten auf die Erde, kontrollierbar, nachmetaphysisch und immanent, und nicht mehr nach oben in den unkontrollierbaren, metaphysischen, überirdischen und transzendenten Himmel, mit dem goldenen Licht und den Engeln. Die modernen Katholiken überlassen den Himmel den Engeln und den Spatzen.

Das ist aber nicht schlau. Die Truppen Raphaels sind schon in Wien und im Wienerwald. Wir kennen euch gut. Diese Zeilen sind zwar ein Verbrechen gegen das moderne Selbstbewusstsein. Aber letzteres war immer nur eine Lüge. Die Moderne kann sich nicht selbst beweisen. Sie hat keine metaphysischen Haken.