Das Foto von der weiblichen Dreieinigkeit Merkel-von der Leyen-AKK inspiriert. Das neue Dreigestirn deutscher und europäischer Machtkonstellationen hat Symbolcharakter. Bloß: Es hat einen entscheidenden Makel, einen Mangel, der so gar nicht zur Quote und zur vermeintlichen Gleichheit der beiden klassischen Geschlechter passen will. Es fehlt der Mann, das Männliche. Und das wird auch nicht optisch ausgeglichen, wenn bei der Übergabe der Bundeswehr an die neue Befehlshaberin diese im Rockkleid erscheint und neben ihr die erste Frau an der Spitze der EU in Hosen auftritt. Kleidung macht halt eben nicht automatisch Leute!
Die wichtigste Nachricht: das Frausein
Festzustellen ist: Bei der Besetzung der neuen Posten wurde und wird auffällig häufig als offenbar wichtigste Nachricht das Frausein betont. Um Kompetenzen ging es erkennbar nicht. Das Geschlecht, das ansonsten volatil geworden ist, war entscheidend. Die Lösung ist nicht die Ablösung – eines Patriarchats durch ein Matriarchat.
Wie steht es eigentlich um das freie, das emanzipierte Denken bei jenen, die stets so verständnisreich und „modern“ für eine Gleichberechtigung kämpfen? Wie wäre es statt einer Frauenquote mit einer Quote für Kompetenz und Qualität? Dem Gemeinwohl, worauf übrigens Männer und Frauen angewiesen sind, könnte diese neue Selbstbefreiung sicher nicht schaden.
Kompetente Frauen wissen, dass Männer ebenbürtig sind
Zu dieser Souveränität gehört übrigens, dass kompetente Frauen wissen, dass Männer ebenbürtig sind, so wie kompetente Männer wissen und erkennen müssen, dass Frauen ebenbürtig sind. Aber durchaus anders. Kopien sind immer nur Kopien. Originale hingegen nehmen den Wettstreit im Anderssein und die Anerkennung der besseren Qualität für bestimmte Aufgaben gelassen hin. Eben souverän.
Zurück zum Symbolbild der Dreieinigkeit. Es lädt vielleicht dazu ein, eine neue Notwendigkeit zu erahnen, die dann das Pendel in eine Ausgewogenheit führen könnte, die zu einer echten Gleichberechtigung leiten mag. Auf dem Weg dahin sollten wir uns von der irreführenden und möglicherweise unterdrückungsbereiten Frauenquote verabschieden und den Mut aufbringen, für eine Quote der Kompetenz zu kämpfen.
Warum statt Frauenquote Kompetenz und Qualität gefragt sind, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.