Wolfgang Grupp: „20 Jahre mit Herrn Putin befreundet und jetzt plötzlich Todfeind - das gibt es nicht“
Trigema-Chef Wolfgang Grupp kämpft derzeit mit nie dagewesenen Problemen. Im Exklusiv-Interview verrät er, wie er den Ukraine-Krieg lösen würde – und, warum ihn die Aussage, er habe Grün gewählt, ärgert.
Burladingen - Er ist einer der bekanntesten Unternehmer Deutschlands und vertritt seine Werte mit Nachdruck in der Öffentlichkeit: Trigema-Chef Wolfgang Grupp denkt auch mit 80 Jahren nicht ans Aufhören und hält im schwäbischen Traditionsunternehmen noch immer die Fäden in der Hand. Im Exklusiv-Interview mit BW24 von IPPEN.MEDIA spricht er über die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Wirtschaft, die Entwicklungen bei Trigema und über den Fachkräftemangel.
Herr Grupp, wie geht es Ihnen?
Mir geht es soweit gut. Ich klage nicht und habe auch keine gravierenden Probleme - außer natürlich die, die man mir macht und die ich selbst nicht lösen kann.
Ihre Gaskosten haben sich ja in den vergangenen zwei Jahren verzehnfacht. Das ist natürlich extrem. Wie stellen Sie sich die nächsten Jahre mit dieser Ausgangslage vor?
Bei dieser Politik kann ich sicherlich nicht sagen, was morgen ist. Ich weiß nicht, was für Entscheidungen noch getroffen werden. Ich möchte nur sagen: Wenn wir mit einer Großspurigkeit für Milliarden Waffen in die Ukraine liefern und gleichzeitig sagen: Kein Problem, das müssen die Bürger und die Wirtschaft bezahlen. Das sind Aussagen, die ich nicht verstehen kann. Ich habe noch nie erlebt, dass man einen Streit beendet, indem man dem einen ein größeres Messer und dem anderen eine größere Axt gibt. Wir müssen miteinander sprechen. Waffenlieferungen sind sicher nicht die Lösung. Putin wird dann ebenfalls mehr Waffen zur Verfügung stellen und so kann der Krieg nicht beendet werden.
Erst Corona-Krise, dann Ukraine-Krieg: Wie haben sich die Abläufe bei Trigema in den vergangenen zwei Jahren geändert?
Wir sind sehr schnell in unseren Entscheidungen. Im ersten Pandemie-Jahr haben wir, als die Geschäfte geschlossen waren, 2,3 Millionen Masken gefertigt. Im zweiten Jahr haben wir den Ausfall durch einen stark gestiegenen Online-Umsatz und durch Produktion auf Lager ersetzt. Ich garantiere ja die Arbeitsplätze und Kurzarbeit darf es ebenfalls nicht geben. Jetzt allerdings haben wir die Problematik rund um die Grundenergie Gas. Irgendwann werden wir hoffentlich auf Öl und später auf Wasserstoff umstellen können.
Welchen Energieträger nutzen Sie derzeit?
Wir haben 1986 umgestellt von Öl auf Gas, haben Kraft-Wärme-Kopplung eingeführt. Anschließend wurde das sogar noch von der Regierung subventioniert. Heute werde ich dafür bestraft, dass ich den Gesamtbetrieb auf Gas umgestellt habe. Ich verstehe nicht, dass man 20 Jahre mit Herrn Putin bestens befreundet ist, sich 100 Prozent abhängig macht und innerhalb von zwei Monaten ist man Todfeind! Das gibt es nicht. Da muss schon länger etwas geschehen sein! Ich behaupte, dass der Amerikaner im Hintergrund alles steuert, damit er alleine eine Weltmacht bleibt. Man kann lesen, dass schon während der Regierungszeit von Bush Junior Vereinbarungen mit Putin nicht eingehalten wurden. Die einzigen Gewinner an diesem Krieg sind die Amerikaner!
Wolfgang Grupp: „20 Jahre mit Herrn Putin befreundet und jetzt plötzlich Todfeind - das gibt es nicht“
Burladingen - Er ist einer der bekanntesten Unternehmer Deutschlands und vertritt seine Werte mit Nachdruck in der Öffentlichkeit: Trigema-Chef Wolfgang Grupp denkt auch mit 80 Jahren nicht ans Aufhören und hält im schwäbischen Traditionsunternehmen noch immer die Fäden in der Hand. Im Exklusiv-Interview mit BW24 von IPPEN.MEDIA spricht er über die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Wirtschaft, die Entwicklungen bei Trigema und über den Fachkräftemangel.
Herr Grupp, wie geht es Ihnen?
Mir geht es soweit gut. Ich klage nicht und habe auch keine gravierenden Probleme - außer natürlich die, die man mir macht und die ich selbst nicht lösen kann.
Ihre Gaskosten haben sich ja in den vergangenen zwei Jahren verzehnfacht. Das ist natürlich extrem. Wie stellen Sie sich die nächsten Jahre mit dieser Ausgangslage vor?
Bei dieser Politik kann ich sicherlich nicht sagen, was morgen ist. Ich weiß nicht, was für Entscheidungen noch getroffen werden. Ich möchte nur sagen: Wenn wir mit einer Großspurigkeit für Milliarden Waffen in die Ukraine liefern und gleichzeitig sagen: Kein Problem, das müssen die Bürger und die Wirtschaft bezahlen. Das sind Aussagen, die ich nicht verstehen kann. Ich habe noch nie erlebt, dass man einen Streit beendet, indem man dem einen ein größeres Messer und dem anderen eine größere Axt gibt. Wir müssen miteinander sprechen. Waffenlieferungen sind sicher nicht die Lösung. Putin wird dann ebenfalls mehr Waffen zur Verfügung stellen und so kann der Krieg nicht beendet werden.
Erst Corona-Krise, dann Ukraine-Krieg: Wie haben sich die Abläufe bei Trigema in den vergangenen zwei Jahren geändert?
Wir sind sehr schnell in unseren Entscheidungen. Im ersten Pandemie-Jahr haben wir, als die Geschäfte geschlossen waren, 2,3 Millionen Masken gefertigt. Im zweiten Jahr haben wir den Ausfall durch einen stark gestiegenen Online-Umsatz und durch Produktion auf Lager ersetzt. Ich garantiere ja die Arbeitsplätze und Kurzarbeit darf es ebenfalls nicht geben. Jetzt allerdings haben wir die Problematik rund um die Grundenergie Gas. Irgendwann werden wir hoffentlich auf Öl und später auf Wasserstoff umstellen können.
Welchen Energieträger nutzen Sie derzeit?
Wir haben 1986 umgestellt von Öl auf Gas, haben Kraft-Wärme-Kopplung eingeführt. Anschließend wurde das sogar noch von der Regierung subventioniert. Heute werde ich dafür bestraft, dass ich den Gesamtbetrieb auf Gas umgestellt habe. Ich verstehe nicht, dass man 20 Jahre mit Herrn Putin bestens befreundet ist, sich 100 Prozent abhängig macht und innerhalb von zwei Monaten ist man Todfeind! Das gibt es nicht. Da muss schon länger etwas geschehen sein! Ich behaupte, dass der Amerikaner im Hintergrund alles steuert, damit er alleine eine Weltmacht bleibt. Man kann lesen, dass schon während der Regierungszeit von Bush Junior Vereinbarungen mit Putin nicht eingehalten wurden. Die einzigen Gewinner an diesem Krieg sind die Amerikaner!
Wolfgang Grupp: „20 Jahre mit Herrn Putin befreundet und jetzt plötzlich Todfeind - das gibt es nicht“