Tina 13
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Hl. Clemens von Rom. Clemens war Irenaeus zufolge der dritte, nach Augustinus und Optatus von Milevum der zweite Nachfolger von Petrus als Gemeindevorsteher von Rom, der auch Paulus noch persönlich …Mehr
Hl. Clemens von Rom.

Clemens war Irenaeus zufolge der dritte, nach Augustinus und Optatus von Milevum der zweite Nachfolger von Petrus als Gemeindevorsteher von Rom, der auch Paulus noch persönlich kannte.

Nach der Überlieferung suchte Clemens als junger Gelehrter bei den Philosophen einen Beweis für die Unsterblichkeit der Seele; er fand ihn im Hören auf eine Predigt des Apostels Barnabas, die ihn bekehrte. Er wurde von Barnabas getauft und zu Petrus geführt, erfuhr von diesem die Bestätigung der Unsterblichkeit und wurde von ihm zum Nachfolger als römischer Gemeindevorsteher bestimmt. Nach dem Tod von Petrus wollte er diese Wahl nicht annehmen, überließ erst Linus, dannAnenkletos das Amt, wurde aber um das Jahr 88 gedrängt, das Amt zu übernehmen, das er bis 97 innehatte, wie es die frühen Papst-Verzeichnisse angeben. Sein Tod als Märtyrer ist Legende.

Hl. Clemens von Rom

„Der Weg, der zum Leben führt“

Das ist der Weg, meine geliebten Schwestern und Brüder, durch den wir das Heil gefunden haben: Jesus Christus, der Hohepriester, der unsere Opfergaben darbringt, Beschützer und Stütze in unserer Schwäche (Hebr 10,20; 7,27; 4,15). Durch ihn richten wir unsere Blicke in die Höhen des Himmels; durch ihn versenken wir uns wie in einem Spiegel in das reine und unaussprechliche Antlitz des Vaters; durch ihn wurden die Augen unseres Herzens geöffnet; durch ihn reckt sich unser begrenzter und verdunkelter Verstand dem Licht entgegen; durch ihn hat der Meister uns kosten lassen wollen von der unsterblichen Erkenntnis, da er „der Abglanz der Herrlichkeit des Vaters ... ist... und um so viel erhabener geworden als die Engel, wie der Name, den er geerbt hat, ihren Namen überragt.“ (vgl. Hebr 1,3-4).
Betrachten wir unseren Leib: Das Haupt ist nichts ohne die Füße, und selbst die Füße sind nichts ohne das Haupt. Die Geringsten von unseren Gliedern sind notwendig und gut für den gesamten Leib, und alle dienen dem Heil des gesamten Leibes, indem sie mitarbeiten im Gehorsam, der sie eint (vgl. 1Kor 12,12 ff.). Stellen wir also das Heil des gesamten Leibes sicher, den wir in Christus Jesus bilden. Ein jeder unterwerfe sich deshalb seinem Nächsten, je nach der Geistesgabe, die er empfangen hat. Der Starke kümmere sich um den Schwachen, der Schwache respektiere den Starken. Der Reiche helfe dem Armen und der Arme danke Gott, der ihm jemanden gegeben hat, um ihm in seinem Unvermögen beizustehen. Der Weise zeige seine Weisheit nicht durch Worte, sondern durch gute Werke. Der Demütige beweise sich nicht selbst seine Demut, sondern überlasse das einem anderen. Der Keusche rühme sich nicht seiner Reinheit, da er weiß, dass ein anderer ihm die Keuschheit schenkt.
Denken wir also daran, meine Brüder, aus welcher Materie wir geboren wurden. Was waren wir denn, als wir in die Welt kamen? Aus welchem Grab, welcher Finsternis hat uns Der, der uns geformt und geschaffen hat, in diese Welt geführt, die ihm gehört? Denn er hatte seine Wohltaten schon vor unserer Geburt bereitgestellt. Und da wir von Ihm all dieses erhalten, wollen wir Ihm für alles danken.

Brief an die Korinther, § 36-38
Tina 13
Hl. Clemens von Rom, Papst (90 - ca. 100)
Erkennt, dass das Reich Gottes nahe ist
Heften wir unseren Blick auf den Vater und Schöpfer der ganzen Welt; hängen wir an seine Geschenke des Friedens und an seine Wohltaten, die herrlich und unvergleichlich sind. Betrachten wir ihn im Geiste und betrachten wir mit den Augen der Seele die große Geduld, mit der er seine Ratschlüsse verwirklicht, denken …Mehr
Hl. Clemens von Rom, Papst (90 - ca. 100)

Erkennt, dass das Reich Gottes nahe ist

Heften wir unseren Blick auf den Vater und Schöpfer der ganzen Welt; hängen wir an seine Geschenke des Friedens und an seine Wohltaten, die herrlich und unvergleichlich sind. Betrachten wir ihn im Geiste und betrachten wir mit den Augen der Seele die große Geduld, mit der er seine Ratschlüsse verwirklicht, denken wir darüber nach, wie sein Handeln gegenüber der ganzen Schöpfung bestimmt ist [...] Denn er verteilt seine Wohltaten auf die ganze Schöpfung; uns aber lässt er sie in überreichem Maße zuteil werden, wenn wir uns an seine Barmherzigkeit wenden [...]

Nehmt euch jedoch in Acht, meine Lieben, dass seine zahllosen Wohltaten uns nicht zur Verdammnis werden, dann nämlich, wenn wir nicht so leben, wie es seiner würdig ist. Bedenken wir, wie nahe er uns ist, und dass ihm nichts von dem entgeht, was wir denken und innerlich erwägen. Wir haben also allen Grund, unsere Position nicht gegen seine Willen aufzugeben [...] Auf uns soll nicht das Wort zutreffen: „Wehe denen, deren Seele gespalten ist, die in ihrer Seele zweifeln, die sagen: Das haben wir schon zur Zeit unserer Väter gehört; jetzt aber sind wir alt geworden, und nichts von alldem ist uns zugestoßen. Ihr Unvernünftigen! Vergleicht euch doch mit einem Baum, nehmt einen Weinstock. Zunächst verliert er seine Blätter, dann aber entwickelt sich eine Knospe, ein Blatt, eine Blüte, dann die grüne Traube, schließlich ist die reife Traube da“. In kurzer Zeit also kommt die Baumfrucht zur Reife. Sie setzt im Nu ihren Plan um. Das bestätigt auch die Heilige Schrift: „Die Zeit steht nahe bevor, seine Tage verzögern sich nicht“ (vgl. Jes 13,22) und: „Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht“ (Mal 3,1).

Brief an die Korinther, 19−23
Tina 13
Hl. Clemens von Rom
Reinigen wir unser Herz
Es recht und heilig, Brüder, Gott zu gehorchen und nicht eingebildeten Ohrenbläsern zu folgen… Halten wir uns an solche, die gottesfürchtig Frieden pflegen, nicht an jene, die nur so tun, als wollten sie Frieden. Es steht ja geschrieben: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber es hält sein Herz fern von mir“ (Jes 29,13; Mk 7,6). Und: „Sie segnen mit …Mehr
Hl. Clemens von Rom

Reinigen wir unser Herz

Es recht und heilig, Brüder, Gott zu gehorchen und nicht eingebildeten Ohrenbläsern zu folgen… Halten wir uns an solche, die gottesfürchtig Frieden pflegen, nicht an jene, die nur so tun, als wollten sie Frieden. Es steht ja geschrieben: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber es hält sein Herz fern von mir“ (Jes 29,13; Mk 7,6). Und: „Sie segnen mit ihrem Mund, doch in ihrem Herzen fluchen sie“ (Ps 61,5). Und weiter: „Sie täuschten mit falschen Worten und ihre Zunge belog ihn. Ihr Herz hielt nicht fest zu ihm, sie hielten seinem Bund nicht die Treue“ (Ps 78,36)…

Christus gehört wirklich zu den von Herzen Demütigen, nicht zu denen, die sich über Ihresgleichen erheben. Das Zepter der Herrschaft Gottes (vgl. Hebr 1,8), der Herr Jesus Christus, kam nicht in Stolz und Hochmut – was er doch gekonnt hätte –, sondern in der Demut des Herzens, wie der Heilige Geist es von ihm gesagt hatte: „Wer hat unserer Kunde geglaubt? Der Arm des Herrn – wem wurde er offenbart? Vor seinen Augen wuchs er auf wie ein junger Spross, wie ein Wurzeltrieb aus trockenem Boden. Er hatte keine schöne und edle Gestalt, so dass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm“ (Jes 53,1-3)… Ihr seht, Geliebte im Herrn, welcher Art der war, der euch zum Vorbild gegeben ist. Wenn der Herr sich so verdemütigt hat, was sollen dann wir tun, wir, denen es gegeben ist, unter dem Joch seiner Gnade den Weg zu gehen?

Brief an die Korinther, 14-16
Ein weiterer Kommentar von Tina 13
Tina 13
Hl. Clemens von Rom
„Der Weg, der zum Leben führt“
Das ist der Weg, meine geliebten Schwestern und Brüder, durch den wir das Heil gefunden haben: Jesus Christus, der Hohepriester, der unsere Opfergaben darbringt, Beschützer und Stütze in unserer Schwäche (Hebr 10,20; 7,27; 4,15). Durch ihn richten wir unsere Blicke in die Höhen des Himmels; durch ihn versenken wir uns wie in einem Spiegel in das …Mehr
Hl. Clemens von Rom

„Der Weg, der zum Leben führt“

Das ist der Weg, meine geliebten Schwestern und Brüder, durch den wir das Heil gefunden haben: Jesus Christus, der Hohepriester, der unsere Opfergaben darbringt, Beschützer und Stütze in unserer Schwäche (Hebr 10,20; 7,27; 4,15). Durch ihn richten wir unsere Blicke in die Höhen des Himmels; durch ihn versenken wir uns wie in einem Spiegel in das reine und unaussprechliche Antlitz des Vaters; durch ihn wurden die Augen unseres Herzens geöffnet; durch ihn reckt sich unser begrenzter und verdunkelter Verstand dem Licht entgegen; durch ihn hat der Meister uns kosten lassen wollen von der unsterblichen Erkenntnis, da er „der Abglanz der Herrlichkeit des Vaters ... ist... und um so viel erhabener geworden als die Engel, wie der Name, den er geerbt hat, ihren Namen überragt.“ (vgl. Hebr 1,3-4).
Betrachten wir unseren Leib: Das Haupt ist nichts ohne die Füße, und selbst die Füße sind nichts ohne das Haupt. Die Geringsten von unseren Gliedern sind notwendig und gut für den gesamten Leib, und alle dienen dem Heil des gesamten Leibes, indem sie mitarbeiten im Gehorsam, der sie eint (vgl. 1Kor 12,12 ff.). Stellen wir also das Heil des gesamten Leibes sicher, den wir in Christus Jesus bilden. Ein jeder unterwerfe sich deshalb seinem Nächsten, je nach der Geistesgabe, die er empfangen hat. Der Starke kümmere sich um den Schwachen, der Schwache respektiere den Starken. Der Reiche helfe dem Armen und der Arme danke Gott, der ihm jemanden gegeben hat, um ihm in seinem Unvermögen beizustehen. Der Weise zeige seine Weisheit nicht durch Worte, sondern durch gute Werke. Der Demütige beweise sich nicht selbst seine Demut, sondern überlasse das einem anderen. Der Keusche rühme sich nicht seiner Reinheit, da er weiß, dass ein anderer ihm die Keuschheit schenkt.
Denken wir also daran, meine Brüder, aus welcher Materie wir geboren wurden. Was waren wir denn, als wir in die Welt kamen? Aus welchem Grab, welcher Finsternis hat uns Der, der uns geformt und geschaffen hat, in diese Welt geführt, die ihm gehört? Denn er hatte seine Wohltaten schon vor unserer Geburt bereitgestellt. Und da wir von Ihm all dieses erhalten, wollen wir Ihm für alles danken.

Brief an die Korinther, § 36-38