Amazonas-Synode : Kult um Fruchtbarkeit statt Liturgie
Das Praktische am Kult der Mutter Erde ist seine Anschlussfähigkeit, seine unbegrenzte Verknüpfbarkeit mit spirituellen Attributen, von naturreligiösen Fruchtbarkeitskulten bis hin zur Klimareligion eines irgendwie heiligen Planeten. Der Vatikan gibt der Mutter Erde eine ehrwürdige Bühne, wenn im Rahmen der derzeit in Rom tagenden Amazonas-Synode Rituale gefeiert werden, bei denen man alttestamentliche Bibellesungen dergestalt mit Merkmalen von Fruchtbarkeitskulten verbindet, dass sich die liturgischen Formen auflösen zugunsten einer Gaia-Liturgie, in der – traditionell gesprochen – zwischen Gottesdienst und Götzendienst die Grenzen zu zerfließen scheinen, zumindest ihre unterscheidende Bedeutung verlieren. Schon unmittelbar vor der Synode, bei der es um die Mobilisierung indigener Narrative zur Reform der Kirche geht, hatte es in den Vatikanischen Gärten im Beisein des Papstes einen erdverbundenen, rund um indigene Mythologien angelegten Lobpreis der Schöpfung gegeben, der jedenfalls ohne Christus als „Gott von Gott“ (Credo) auskam.