Timo Soini, ein "Wahrer Finne" im Interview
Der Regisseur Aki Kaurismäki hat in seinen Filmen das wohl bekannteste Porträt des Finnen gezeichnet. Es ist ein sehr schweigsamer Mensch mit dem Hang zur Melancholie. Stimmt das Bild?
Ja, er trifft es nicht schlecht. Das hat mit den langen Wintern zu tun, in denen die Sonne kaum aufgeht. Wenn du Arbeit und eine Familie hast, kannst du das überstehen. Aber wenn du alleine bist, kann es schon sehr deprimierend sein. An der Wand hinter ihm winkt Papst Johannes Paul II. Soini gehört zu den 11 000 Katholiken im Land, einer kleinen Minderheit unter den 5,5 Millionen lutheranischen Finnen. Dazu ist er konvertiert. Umso eifriger vertritt er eine rigorose Linie.
Sie lehnen Homo-Ehen ab und sind gegen Abtreibung, ohne Ausnahme. Was hat Sie zum Hardliner gemacht?
Es gab ein Schlüsselerlebnis in der Schulzeit. Wir hatten ein Mädchen in der Klasse, das mit vierzehn schwanger wurde. Alle redeten auf sie ein, sie solle das Kind unbedingt wegmachen, sie würde ihre ganze Zukunft ruinieren. Doch sie blieb standfest und gebar das Kind. Ihr Wille, gegen allen Widerstand ja zum Leben zu sagen, hat mich sehr beeindruckt.
Wie geht es den beiden heute?
Blendend. Wessen Recht ist grösser: das Recht der Frau, die ein Kind austrägt, oder dasjenige des Kindes, das sich nicht wehren kann? Wenn ich mich mit Abtreibungsbefürwortern streite, frage ich meine Kontrahenten manchmal: «Lebt deine Mutter noch? Geh zu ihr und danke ihr, dass sie dich nicht abgetrieben und dir stattdessen das Leben geschenkt hat.»
Wie reagieren die Finnen auf Ihre strenge Moralvorstellung?
Einige schreien mich nieder, allen voran Feministinnen. Nach meiner Wahl habe ich sogar Todesdrohungen bekommen. Eine Woche lang wurde ich von der Sicherheitspolizei zur Arbeit eskortiert. Dann wurde mir die Entourage zu mühsam. Heute habe ich keine Angst mehr. Die schweigende Mehrheit schätzt es, wenn jemand ausspricht, was viele denken.
Ja, er trifft es nicht schlecht. Das hat mit den langen Wintern zu tun, in denen die Sonne kaum aufgeht. Wenn du Arbeit und eine Familie hast, kannst du das überstehen. Aber wenn du alleine bist, kann es schon sehr deprimierend sein. An der Wand hinter ihm winkt Papst Johannes Paul II. Soini gehört zu den 11 000 Katholiken im Land, einer kleinen Minderheit unter den 5,5 Millionen lutheranischen Finnen. Dazu ist er konvertiert. Umso eifriger vertritt er eine rigorose Linie.
Sie lehnen Homo-Ehen ab und sind gegen Abtreibung, ohne Ausnahme. Was hat Sie zum Hardliner gemacht?
Es gab ein Schlüsselerlebnis in der Schulzeit. Wir hatten ein Mädchen in der Klasse, das mit vierzehn schwanger wurde. Alle redeten auf sie ein, sie solle das Kind unbedingt wegmachen, sie würde ihre ganze Zukunft ruinieren. Doch sie blieb standfest und gebar das Kind. Ihr Wille, gegen allen Widerstand ja zum Leben zu sagen, hat mich sehr beeindruckt.
Wie geht es den beiden heute?
Blendend. Wessen Recht ist grösser: das Recht der Frau, die ein Kind austrägt, oder dasjenige des Kindes, das sich nicht wehren kann? Wenn ich mich mit Abtreibungsbefürwortern streite, frage ich meine Kontrahenten manchmal: «Lebt deine Mutter noch? Geh zu ihr und danke ihr, dass sie dich nicht abgetrieben und dir stattdessen das Leben geschenkt hat.»
Wie reagieren die Finnen auf Ihre strenge Moralvorstellung?
Einige schreien mich nieder, allen voran Feministinnen. Nach meiner Wahl habe ich sogar Todesdrohungen bekommen. Eine Woche lang wurde ich von der Sicherheitspolizei zur Arbeit eskortiert. Dann wurde mir die Entourage zu mühsam. Heute habe ich keine Angst mehr. Die schweigende Mehrheit schätzt es, wenn jemand ausspricht, was viele denken.