tigerkatzi
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Jahrestag der sieben Vergebungsbitten im Petersdom. Am 12. März 2000 sprach Papst Johannes Paul II. eine im Namen der ganzen Kirche an Gott gerichtete Vergebungsbitte für die Sünden der Söhne und …Mehr
Jahrestag der sieben Vergebungsbitten im Petersdom.

Am 12. März 2000 sprach Papst Johannes Paul II. eine im Namen der ganzen Kirche an Gott gerichtete Vergebungsbitte für die Sünden der Söhne und Töchter der Kirche aus. Als vorbereitendes und erläuterndes Dokument dieses in der Kirchengeschichte bisher einzigartigen Aktes wurde von der Internationalen Theologenkommission ein Grundsatzdokument mit dem Titel "Erinnern und Versöhnen" erarbeitet.

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Darum kann sie sich auch zu der Tatsache bekennen, dass es im Laufe ihrer Geschichte - gemessen am Evangelium, das sie zu allen Zeiten, auch durch den Mund ihrer sündigen Glieder, verkündet hat, und an den geistigen Erfordernissen der jeweiligen Geschichtsepoche - persönliche Sünden, erschreckendes Versagen, unangemessenes und unverantwortliches Handeln ihrer Glieder und ihrer Repräsentanten gegeben hat. In diesem Sinn kann man auch von Sünden nicht nur der einzelnen Glieder der Kirche, sondern auch von den Sünden der Kirche sprechen, besonders wenn sie von denen begangen wurden, die ermächtigt waren, in ihrem Namen zu handeln. Es geht um das Handeln der Kirche in ihrer Auswirkung auf die zivile Gesellschaft und ihre Institutionen (Staat, Kultur, Wissenschaft, Kunst, Rechtsordnung u.a.). Nicht gemeint ist in diesem Zusammenhang die Infallibilität in der Auslegung der Offenbarung und die Wirksamkeit der sakramentalen Heilsvermittlung, die der Kirche anvertraut sind und die vom Geist Gottes vor Korruption und Zersetzung bewahrt werden (Lumen gentium, 25)