gennen
2204

Evangelium und Lesung des Tages

Apostelgeschichte 22,30.23,6-11.

In jenen Tagen als der römische Oberst genau wissen wollte, was die Juden Paulus vorwarfen, ließ er ihn aus dem Gefängnis holen und befahl, die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat sollten sich versammeln. Und er ließ Paulus hinunterführen und ihnen gegenüberstellen.
Da Paulus aber wusste, dass der eine Teil zu den Sadduzäern, der andere zu den Pharisäern gehörte, rief er vor dem Hohen Rat aus: Brüder, ich bin Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern; wegen der Hoffnung und wegen der Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht.
Als er das sagte, brach ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern aus, und die Versammlung spaltete sich.
Die Sadduzäer behaupten nämlich, es gebe weder eine Auferstehung noch Engel noch Geister, die Pharisäer dagegen bekennen sich zu all dem.
Es erhob sich ein lautes Geschrei, und einige Schriftgelehrte aus dem Kreis der Pharisäer standen auf und verfochten ihre Ansicht. Sie sagten: Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen. Vielleicht hat doch ein Geist oder ein Engel zu ihm gesprochen.
Als der Streit heftiger wurde, befürchtete der Oberst, sie könnten Paulus zerreißen. Daher ließ er die Wachtruppe herabkommen, ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte herausholen und in die Kaserne bringen.
In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu Paulus und sagte: Hab Mut! Denn so wie du in Jerusalem meine Sache bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.

Psalmen 16(15),2.5.7-8.9-11a.
Ich sagte zum HERRN: Mein Herr bist du, mein ganzes Glück bist du allein.
Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;
du hältst mein Los in deinen Händen.
Ich preise den Herrn, der mich beraten hat.

Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
Ich habe mir den HERRN beständig vor Augen gestellt, weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht.
Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
Denn du überlässt mein Leben nicht der Totenwelt; du lässt deinen Frommen die Grube nicht schauen.

Du zeigst mir den Pfad zum Leben.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 17,20-26.
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind,
ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt.
Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin.
alfredus
Alle sollen eins sein, aber nur in der Wahrheit und das ist die heilige römische und katholische Kirche ... ! Viele sagen, hier ist Christus und dort ist Christus, glaubt ihnen nicht, denn sie werden viele vom Glauben abbringen ! Außen sind sie wie zarte Schafe, aber innen sind sie reißende Wölfe, sie reden mit Engelszungen, aber innen sind sie leer ! Von ihnen geht kein Geist aus, weil sie keinen …Mehr
Alle sollen eins sein, aber nur in der Wahrheit und das ist die heilige römische und katholische Kirche ... ! Viele sagen, hier ist Christus und dort ist Christus, glaubt ihnen nicht, denn sie werden viele vom Glauben abbringen ! Außen sind sie wie zarte Schafe, aber innen sind sie reißende Wölfe, sie reden mit Engelszungen, aber innen sind sie leer ! Von ihnen geht kein Geist aus, weil sie keinen besitzen. Dann gibt es noch die bezahlten Mietlinge, ihnen sind die Schafe nicht wichtig und sie lassen es zu, dass die Schafe sich verlaufen und dass viele verhungern. Diese Hirten haben ja ihre Besoldung sicher und haben deshalb auch keine Sorgen !
gennen
Guigo von Kastell (1083-1136)
Prior der Großen Kartause
10. Betrachtung (Méditation 10, trad. par un Chartreux, SC 163, Éd. Cerf 1970, p. 187–189, rev.; ins Dt. übers. © Evangelizo)

„Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin“
Man muss Christus nachfolgen, ihm anhangen; man darf nicht von ihm weichen bis zum Tod. So wie Elischa zu seinem Meister sagte: „…Mehr
Guigo von Kastell (1083-1136)
Prior der Großen Kartause
10. Betrachtung (Méditation 10, trad. par un Chartreux, SC 163, Éd. Cerf 1970, p. 187–189, rev.; ins Dt. übers. © Evangelizo)


„Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin“
Man muss Christus nachfolgen, ihm anhangen; man darf nicht von ihm weichen bis zum Tod. So wie Elischa zu seinem Meister sagte: „So wahr der Herr lebt, und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht“ (2 Kön 2,2). […] Folgen wir also Christus nach und binden wir uns an ihn! „Gott nahe zu sein ist mein Glück“, sagt der Psalmist (73(72),28) und „meine Seele hängt an dir, Herr, deine rechte Hand hält mich fest“ (vgl. Ps 63(62),9). Der hl. Paulus setzt hinzu: „Wer sich […] an den Herrn bindet, ist ein Geist mit ihm“ (1 Kor 6,17): nicht nur ein Leib, sondern ein Geist. Von Christi Geist lebt sein ganzer Leib, durch den Leib Christi kommt man zum Geist Christi. Bleibe also durch den Glauben im Leib Christi, und du wirst eines Tages ein Geist mit ihm sein. Du bist schon durch den Glauben mit seinem Leib vereinigt; in der (seligen) Schau wirst du auch mit seinem Geist vereinigt sein. Nicht, dass wir dort oben körperlos schauen würden; aber unsere Körper werden geistlicher Art sein (vgl. 1 Kor 15,44).
„Vater“, sagt Christus, „ich will, dass sie eins seien in uns, wie du, Vater, und ich eins sind, damit die Welt glaubt“ (vgl. Joh 17,21–22): hier haben wir die Einheit durch den Glauben. Und dann bittet er: „Sie sollen vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt“ (vgl. Joh 17,23): hier haben wir die Einheit durch die Schau.
Das ist die Art und Weise, sich geistlich zu nähren vom Leib Christi: einen reinen Glauben an ihn haben, durch die ständige Betrachtung den Inhalt dieses Glaubens suchen, durch den Verstand das Gesuchte finden, den Gegenstand unserer Entdeckung glühend lieben, so weit wie möglich den nachahmen, den wir lieben, und indem wir ihn nachahmen, ihm beständig anhangen, um zur ewigen Vereinigung zu gelangen.