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Münchner drückt Notruf in U-Bahn: MVG-Mitarbeiter ist ihm keine Hilfe

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Ein Mann wurde bei der U-Bahnhaltestelle Odeonsplatz von zwei Jugendlichen bedroht. Als der Notruf betätigt wurde, antwortete der MVG-Mitarbeiter lediglich damit, dass er auch nicht weiterhelfen kann.

München – Ein Mann aus München wurde am Mittwoch (15. März) von zwei Jugendlichen in der U-Bahn bedroht. Er schilderte tz.de den Vorfall. Er habe mehrere Drohungen der Jugendlichen erhalten und betätigte schließlich den Notruf-Knopf in der Bahn. Der MVG-Mitarbeiter war ihm jedoch keine große Hilfe.

In Münchner U-Bahn: Unbekannte bedrängen und bedrohen auf Fahrgast

Der Fahrgast stieg am Mittwoch gegen 17.10 Uhr am Marienplatz in die U6 sein. An der U-Bahnstation Odeonsplatz setzten sich zwei Jugendliche ihm gegenüber. Kurz darauf änderte einer der beiden seinen Platz auf den freien Sitz neben dem Fahrgast. Sie fingen damit an, ihn zu beleidigen und zu bedrängen. Der Fahrgast bat die Jugendlichen mehrmals darum, in Ruhe gelassen zu werden. Dabei blieb er nach eigener Aussage stets höflich.

Eine U-Bahn der MVG.
Eine U-Bahn der MVG. © IMAGO/Ulrich Wagner

Die Jugendlichen hörten jedoch nicht auf. Sie fingen an, den Mann zu bedrohen, „darunter zum Beispiel mit dem Ausziehen in der U-Bahn und mit der Tötung nach dem Aussteigen“. Als die U-Bahn an der Station Studentenstadt einfuhren, nahmen die Drohungen der zwei Jungen immer mehr zu. Sie gingen auch dazu über, den Mann physisch zu bedrängen. Daraufhin stand er auf und lief in den hinteren Teil des Zuges. Er wollte, falls die beiden ihn verfolgten, was sie auch taten, auf den Überwachungskameras zu sehen sein. Der Mann ging dazu über, den Notfallknopf zu drücken und nach Hilfe zu bitten, wie er unserer Redaktion berichtet.

Keine Hilfe von der MVG – Polizei untersucht den Fall

Ein Mitarbeiter der MVG fragte den Fahrgast daraufhin über die Anlage, was der Notfall sei. Die beiden Jugendlichen standen währenddessen neben dem Mann und bedrohten ihn damit, dass sie mit ihm aussteigen werden und ihn danach „niemand mehr finden“ würde. Der MVG-Mitarbeiter antwortete laut Aussage des Opfers damit, dass er „da auch nicht so viel machen könne“. Am Bahnhof Freimann stiegen die beiden Jugendlichen schließlich aus, was der Mann auch dem MVG-Mitarbeiter mitteilte. „Dann passe ja wieder alles und ich könne ja auch einfach aussteigen und immer noch den Notruf rufen, sollten mich die beiden Jugendlichen dann angreifen“, rekapituliert der Fahrgast die Interaktion mit dem Mitarbeiter.

Wie er berichtete, waren auch andere Fahrgäste von der Antwort schockiert. Der Mann erstattete Anzeige bei der Polizei München in Schwabing. Auf eine Anfrage von tz.de hin erklärte die MVG, dass sie selbst, aber auch die Polizei den Fall untersuchen werde. Die Videos der Überwachungskameras wurden den eigenen Angaben zufolge gesichert. „Früher habe ich mich in der U-Bahn wohl gefühlt, jetzt überhaupt nicht mehr. Wofür ist der ‚Notruf‘ da, wenn ich dann einfach allein gelassen werde?“, kreidet der Fahrgast die Beteiligten an.

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