Aquila
18601

Basilika MARIA, HILFE DER CHRISTEN in Filipov (Philippsdorf) in Tschechien

„Mein Kind, von jetzt an heilt es!”

Was 1866 im nordböhmischen Ort Filipov (Philippsdorf) passierte: Das Mädchen Magdalena Kade, Tochter armer Weber, wurde mit 19 Jahren von einer schweren Krankheit befallen. Sie hatte unter heftigen Krämpfen zu leiden, bekam Hirnhautentzündung und schließlich auch noch einen bösartigen Flechtenausschlag, der immer größere Teile des Körpers ergriff und heftige Schmerzen sowie einen üblen Geruch verursachte. An manchen Tagen lag das arme Mädchen bewusstlos da. Jahre verbrachte sie schwerkrank im Bett. Medikamente halfen nicht, sodass man ihr schließlich auch gar keine mehr gab. Die Ärzte gaben sie auf. Immer musste jemand bei ihr bleiben. In den frühen Morgenstunden des 13. Jänner 1866 wurde es in ihrem Zimmer ganz hell, ein Glanz durchflutete den Raum und der Sterbenskranken, die wegen unerträglicher Schmerzen wach dalag, erschien die Muttergottes und sagte zu ihr: „Mein Kind, von jetzt an heilt es!” Selig vor Freude über diese Erscheinung und diese wunderbare Botschaft rief Magdalena nach ihren Angehörigen und erklärte den Überraschten: „Ich bin geheilt – Maria hat es mir gesagt.“ Als die Angehörigen begreiflicherweise ungläubig dreinschauten, riss sie mit einem Ruck die großen Pflaster vom Leib, die noch ganz mit nassem Eiter überdeckt waren und so zeigten, dass die Krankheit bis vor wenigen Augenblicken noch vorhanden war. Die wunden Körperstellen waren mit frischer Haut überzogen und verursachten weder Schmerz noch den geringsten üblen Geruch. Nur ein winziger Fleck blieb sichtbar, vielleicht als Zeichen dafür, dass sie die schlimme Krankheit gehabt hatte. Magdalena stand vom Bett auf und konnte bald jede Hausarbeit verrichten. (In der Folge pflegte sie dann Kranke in einem Krankenhaus und blieb einfach und bescheiden. Sie starb mit 70 Jahren am 10. Dezember 1905.) Innerhalb weniger Wochen verbreitete sich die Nachricht von dieser Erscheinung und Heilung, und bald kamen viele Menschen zum Ort der Erscheinung. Zunächst waren es hunderte, später tausende. Darunter waren Leute, die sich selbst überzeugen wollten, ob Magdalena wirklich geheilt ist. Der Pfarrer, Anton Storch, meldete die Heilung dem Bischof, und es wurde ein Kommission einberufen, die das Ereignis untersuchen sollte. In dieser Kommission waren Ärzte und Juristen; nicht alle waren christlich. Die Kommission kam zum Schluss, dass die Heilung natürlich nicht erklärt werden könne. Schon im Mai 1868 wurde die kleine Stube, in der Magdalena einst todkrank gelegen war, zu einen Gebetsraum, zu einer Art Hauskapelle. Immer wieder kamen Leute, die Magdalena um einen guten Rat baten. Manche brachten Kranke mit. Einige davon gingen geheilt wieder nach Hause. Die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Karl Borromäus errichteten ein Kloster mit Kapelle. Ja, und in den Jahren 1873-1885 wurde nach den Plänen eines Wiener Architekten mit Unterstützung des Kaisers Franz Joseph I., der 1.500 Gulden spendete, eine riesige Kirche mit zwei Türmen zu Ehren MARIAS, DER HILFE DER CHRISTEN erbaut. 1884 begann man mit dem Bau eines Redemptoristen-Klosters; den Redemptoristen wurde die Betreuung der Wallfahrtsstätte übertragen. Im Jahr 1929 besuchte der päpstliche Nuntius Ambrogio Ratti die Wallfahrtskirche in Filipov (Philippsdorf). Als er dann Papst geworden war, erkannte er 1926 die Marienerscheinung an und erhob die Kirche in den Rang einer Basilika minor.
Berichte über wunderbare Heilungen von Kranken auf die Fürbitte der Muttergottes führten dazu, dass man Filipov (Philippsdorf) sogar das „nordböhmische Lourdes” oder „das tschechische Lourdes” nannte.
SvataHora
Alte Gesamtansicht (gleich hinter der Kirche Sachsen) und Gnadenkapelle.
SvataHora
Ich glaub, die haben sogar in der Gnadenkapelle (einen "Mahltisch") reingepfropft. Der war bei meinem Besuch 1999 noch nicht. Sah auf facebook Bilder von einer "Renovierung" - wohl mit das Resultat.)
SvataHora
Zwei meiner bestgehüteten antiquaren Büchlein sind Wallfahrtsbüchlein aus Philippsdorf, eines einfacher, das andere etwas umfangreicher. Ich habe mich seinerzeit so sehr gefreut, diese Schätze für ein paar Schleudergroschen in kurzer Folge auf zwei Trödelmärkten zu finden. Immer wieder verrichte ich diese Gebete im Geist in Philippsdorf, dem sog. böhmischen Lourdes.
RellümKath
tschechische Gemeinden legen eigentlich mehr Wert auf den Gesang, als auf die Kirchraumgestaltung. Das kann man z.B. in Ruppersdorf/Ruprechtice St. Antonius sehen. Die alte schöne Kirche ist moderinsiert und im ALtarraum ist eine unkeusche Darstellung der Eva. Die Musik zum Gottesdienst ist aber nicht schlecht. Die Schola von den drei "A" ist ziemlich gut wenn es um das neue geistliche Lied geht …Mehr
tschechische Gemeinden legen eigentlich mehr Wert auf den Gesang, als auf die Kirchraumgestaltung. Das kann man z.B. in Ruppersdorf/Ruprechtice St. Antonius sehen. Die alte schöne Kirche ist moderinsiert und im ALtarraum ist eine unkeusche Darstellung der Eva. Die Musik zum Gottesdienst ist aber nicht schlecht. Die Schola von den drei "A" ist ziemlich gut wenn es um das neue geistliche Lied geht und hat schon 3 CD produziert. Am bekanntesten ist jedoch der Pater Antonin.
SvataHora
Ich war im Jahr 1999 dort und stand natürlich vor verschlossenen Türen. Nebenan, im ehem. Kloster - jetzt eine Pflegeeinrichtung - sagte man mir, ich sollte zum Pfarramt Georgswalde fahren. Einer der dortigen Salesianer begleitete mich und schloss mir auf. Er hat mir alles erklärt. Als ich ihn nach seiner Soutane fragte, lachte er mich fast aus und sagte, das sei nicht mehr zeitgemäß. Er war sehr …Mehr
Ich war im Jahr 1999 dort und stand natürlich vor verschlossenen Türen. Nebenan, im ehem. Kloster - jetzt eine Pflegeeinrichtung - sagte man mir, ich sollte zum Pfarramt Georgswalde fahren. Einer der dortigen Salesianer begleitete mich und schloss mir auf. Er hat mir alles erklärt. Als ich ihn nach seiner Soutane fragte, lachte er mich fast aus und sagte, das sei nicht mehr zeitgemäß. Er war sehr nett aber ein reinrassiges nachkonziliares Produkt. Er erklärte mir auch, Basilika und Gnadenkapelle seien den "liturgischen Bedürfnissen und Vorgaben des 2. Vatikanischen Konzils" angepasst worden. Besonders von der Gnadenkapelle war ich enttäuscht. Sie strahlte rein gar nichts mehr aus. In der Kirche ist auch das Bett der Geheilten zu sehen. Ganz brav im neukirchlichen Stil, wo man alles hinterfragt, hat er sogar bezweiffelt, dass es wirklich das Bett von Magdalena Kade war. Diese Betten hätte es eher in der Oberlausitz gegeben. (Die ist aber gar nicht so weit weg. Warum sollte die Kranke dann u.U. nicht ein Bett aus der Oberlausitz gehabt haben?) Die Begegnung mit dem netten Pater hinterließ trotzdem einen faden Beigeschmack. (Im nahen Rumburk im Heiligen Haus von Loreto hat man sogar den Altar von der Wand gerissen und nach vorne gesetzt, damit er als "Volksaltar" fungieren kann.) Am 16. Mai hätte die 7. Wallfahrt der Petrusbruderschaft nach Philippsdorf stattfinden sollen - beginnend im unweiten sächsischen Leutersdorf. Doch wegen der geschlossenen Grenze könnte ich mir vorstellen, dass diese Sache eine rein tschechische Angelegenheit wurde.
Ein weiterer Kommentar von SvataHora
SvataHora
Selbst zu Zeiten des Kommuismus, als die katholische Kirche in der CSSR verfolgt und der letzte Dreck war, war man ganz übereifrig auf der Linie des 2. Vatikanums bzw. auch dessen, was als sein "Geist" ausgegeben wurde. Während zahllose Kirchen und Kapellen dem Verfall preisgegeben waren und viele dem Erdboden gleichgemacht wurden, waren die Bischöfe (?) und Priester (?) nur von einem Gedanken …Mehr
Selbst zu Zeiten des Kommuismus, als die katholische Kirche in der CSSR verfolgt und der letzte Dreck war, war man ganz übereifrig auf der Linie des 2. Vatikanums bzw. auch dessen, was als sein "Geist" ausgegeben wurde. Während zahllose Kirchen und Kapellen dem Verfall preisgegeben waren und viele dem Erdboden gleichgemacht wurden, waren die Bischöfe (?) und Priester (?) nur von einem Gedanken besessen: die noch intakten und benutzten Kirchen dem Zeigeist anzupassen. Und obwohl kaum Geld da war wurde rausgerissen, rausgeschmissen und verändert!
bert
Das ist aber wirklich ganz in Nordböhmen, da muss man ja aufpassen nicht über die Grenze zu kommen, derzeit immer noch illegal, leider zu weit weg für mich
RellümKath
Einfach schwarz rüber machen. Kein Problem... Haben wir schon zu DDR/CSSR Zeiten gemacht. Die alten Schmugglerwege gibt es ja noch!
SvataHora
Eine eher törichte Idee! Es könnte ja mal sein, dass man kontrolliert wird. Das könnte ein langes Einreisevorbot zur Folge haben!
RellümKath
Zahl dem Polizisten 50 € und du bist "ein Tscheche" 😎
SvataHora
Naja, die Zeiten sind nicht mehr ganz so.
SvataHora
@RellümKath - Wissen Sie eigentlich Näheres über diese Wallfahrt, wie sie nun tatsächlich verlaufen ist?
RellümKath
Leider nein. Kurz nach der Wende haben wir eine Jugendwallfahrt dorthin gemacht samt dem Bistum Dresden Meißen. War schrecklich - war mehr Volksfest mit Buden statt Wallfahrt. Der Zustand alt und erbärmlich. Von tschechischer Seite schlecht organisiert. Keiner wollte nochmal dorthin. Nicht mal ansatzweiße vergleichbar mit Haindorf Hejnice im Isergebirge.
So bin ich dort nur traditionell mit meiner …Mehr
Leider nein. Kurz nach der Wende haben wir eine Jugendwallfahrt dorthin gemacht samt dem Bistum Dresden Meißen. War schrecklich - war mehr Volksfest mit Buden statt Wallfahrt. Der Zustand alt und erbärmlich. Von tschechischer Seite schlecht organisiert. Keiner wollte nochmal dorthin. Nicht mal ansatzweiße vergleichbar mit Haindorf Hejnice im Isergebirge.
So bin ich dort nur traditionell mit meiner Familie alle 10 Jahre privat dorthin unterwegs. Schließlich macht die Basilika auch nur zum Marientag (der 13.) auf. Sonst gibts dort eigentlich nix. Auch so gut wie keine Kirchgänger.
Und das mit dem illegalen Grenzübertritt ist nix besonderes. War in der Region immer so. Viele Sudetendeutsche sind mal schnell zu Volksfeste nach Zittau rüber und umgekehrt. In der CSSR Zeit gab es viele tote Briefkästen etc. Ich selber bin als Jugendlicher im Sommer 1989 mit meinem Rennrad auch mal schnell hin und zurück. Allerdings bei Grottau/Hradek - Zittau.
sudetus
😍 😍 😍 😊
sudetus
die Gebeine der Magda Kade wurde vor einigen Jahren vom Friedhof in die Basilika überführt, habe noch Fotos davon. Wie singen auch oft noch das alte schöne Wallfahrtslied : "zu Philippsdorf schon machen Tag, die kranke Magdalena lag und litt der Schmerzen ach so viel und duldete so fromm und still. Da ward es in der Stube Licht- Maria zu der Kranken spricht: MEIN KIND VON JETZT AN HEILTS ! singt …Mehr
die Gebeine der Magda Kade wurde vor einigen Jahren vom Friedhof in die Basilika überführt, habe noch Fotos davon. Wie singen auch oft noch das alte schöne Wallfahrtslied : "zu Philippsdorf schon machen Tag, die kranke Magdalena lag und litt der Schmerzen ach so viel und duldete so fromm und still. Da ward es in der Stube Licht- Maria zu der Kranken spricht: MEIN KIND VON JETZT AN HEILTS ! singt Ave Maria, singt Ave Maria, singt Ave Maria- MARIA , MARIA !!!
Ein weiterer Kommentar von sudetus
sudetus
na das freut mich sehr , unser einst so schönes Philippsdorf ! unser alter Haus und Hof-Wallfahrtsort ! ich habe noch die alten Gebetbücher von dort und Tüchlein, die am Platz wo Maria stand angerührt wurden. Habe schon oft Busse dorthin geleitet, leider ist auch alles total vermodernisiert worden, . Die wunderschöne prächtige Bemalung innen-alles grau zugepinselt worden, die schöne Kanzel, weg,…Mehr
na das freut mich sehr , unser einst so schönes Philippsdorf ! unser alter Haus und Hof-Wallfahrtsort ! ich habe noch die alten Gebetbücher von dort und Tüchlein, die am Platz wo Maria stand angerührt wurden. Habe schon oft Busse dorthin geleitet, leider ist auch alles total vermodernisiert worden, . Die wunderschöne prächtige Bemalung innen-alles grau zugepinselt worden, die schöne Kanzel, weg, die hunderten Glühbirnen am Altar weg, ein Mordstrumm Luthertisch dafür da, die Kommunionbank weggerissen, die Gnadenkapelle total kaputt " renoviert", das große ehem. Kloster leer, der halbe Ort nach unserer Vertreibung 1946 dem Erdboden gleichgemacht usw. Aber im Herzen der Sudetendeutschen bleibt es unser deutsches Lourdes ! hier bei uns im ort lebte Frau Rosel Kopschiwa, die als Mädchen dort von Epilepsie geheilt wurde. Sie hat viel Geld dorthin gespendet und 1 der neuen Glocken nach der Wende 1989 dort gestiftet , hier oft Vorträge über Philippsdorf gehalten. Sie war unsere Vorbeterin in der Kirche über Jahrzehnte. Sie wurde 92 Jahre alt, gest. 2011. R.I.P.
Theresia Katharina
Auxilium Christianorum, Maria Hilfe der Christen, bitte für uns!
sudetus
du Heil der Kranken, bitt für uns !