Bruderklaus
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Hochwürdiger Professor em. Dr. Josef Bommer verstorben (Todesanzeige unten)

Am 3. November 2019 ist Professor em. Dr. Josef Bommer in Luzern verstorben. Er war emeritierter Professor für Pastoraltheologie und lebte von 26. März 1923 – 3. November 2019

Josef Bommer hatte ein langes Priesterleben und durchstieg viele Ämtersprossen. Er wurde mit 23 Jahren zum Priester geweiht, ging zum Weiterstudium und Doktorat an die Päpstliche Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom, war Vikar in der Pfarrei Liebfrauen in Zürich, hielt viele Vorträge an der Volkshochschule in Zürich, war Mittelschulseelsorger in Zürich, Prosynodalrichter des Offizialates Zürich, Pfarrer der Pfarrei St. Martin in Zürich, Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern, Aushilfspriester in Wallisellen, St. Martin in Zürich und in Bassersdorf.

Seit 2015 lebte er im Ruhestand im Betagtenzentrum Dreilinden in Luzern. Dr. Bommer war ein begnadeter Redner, lernte aber alle seine Predigten buchstäblich auswendig.

Dr. Josef Bommer, war mein Religionslehrer in Zürich an der Kath.-Sek. und später an der Mittelschule, der Töchterschule, in Zürich.

Bei uns Jugendlichen war er sehr beliebt und ich habe immer noch seine Religionshefte aus der Zeit an der Kath.-Sek. Seine Religionslektionen waren so gut besucht, dass wir auf den Fenstersimsen sitzen mussten.

Er führte auch die ersten Einkehrtage unter uns Mittelschülern durch zusammen mit Ladislaus Boros SJ. Als er Pfarrer in St. Martin war, nahm ich mehr als einmal an der Osterfeier in St. Martin teil und ging nachher mit Kameraden zu Fuss mit der brennenden Osterkerze durch die ganze Stadt über den Bellevue, um das Osterlicht nach Zürich-Wollishofen zu tragen, wo ich wohnte.

Ich habe diesen Sommer zufällig sein Büchlein gelesen «Mein Weg zu einem menschenfreundlichen Gott».

Das Büchlein, das sich sehr schnell liest, ist eigentlich die Biographie von Professor em. Dr. Josef Bommer. Der Weg zu einem menschenfreundlichen Gott ist nicht so wichtig und möglicherweise vom Gesprächspartner Anton Ladner gewählt worden.

Die Lebensstationen sind treffend beschrieben. Man erkennt aber, dass er - verglichen mit seinen jungen Jahren als Vikar und Pfarrer - nach dem Konzil und später als Professor einen Wandel durchgemacht hat. Er hat in der Kirche die liberale Spur gewählt und ist mit seinen Äusserungen gegen Ende seines Lebens nicht sehr ermutigend. Darum passt der Titel zu diesem Büchlein nicht. Es fehlt die Freude zum Glauben.

Nach der Lektüre seines Büchleins bin ich erschrocken über seinen Lebensweg und meinem Lebensweg.

Ich habe mein Leben lang das gelebt, was er uns als Religionslehrer in den 50er und zu Beginn der 60er Jahre gelehrt hat. Er aber, hat offenbar vor allem als Professor in Luzern einen anderen Weg gewählt und fordert von der Kirche viele sehr "liberale" Veränderungen.

Tagelang konnte ich mich kaum erholen über seine Aussagen, denn unsere Wege sind in den letzten Jahrzehnten diametral auseinander gegangen. Er wurde ein sehr liberaler Christ und ich blieb im eigentlichen Sinne katholisch.

Ich leide sehr unter der sich abzeichnenden Spaltung innerhalb unserer Kirche und habe Angst, dass in Rom verheerende Entscheide gefällt werden.

Carlus
R.I.P.
gennen
Herr, gib ihm die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihm. Herr lass ihn Ruhen in frieden.
gennen
Wissen wir, ob er in den letzten Jahren, seine Taten oder nicht Taten bereut hat. Bitte urteilen wir nicht, es steht uns nicht zu. 🙏
Solimões
@Bruderklaus
Hagen Sie die Todesanzeige gesehen? ganz profan, nicht einmal erwähnt, dass er ein Priester wäre. Abdankung privat, mit "Aufersteungsgottesdienst".
Muss ein Priester sich der kirchlichen Öffentlichkeit so ENTZIEHEN?
Vor 30 Jahren habe ich sein Büchlein zum Bussakrament gelesen, da brannten mir sofort die orangen Lampen. Selbstverständlich wird die Beichte marginalisiert.
Eine Bekannte …Mehr
@Bruderklaus
Hagen Sie die Todesanzeige gesehen? ganz profan, nicht einmal erwähnt, dass er ein Priester wäre. Abdankung privat, mit "Aufersteungsgottesdienst".

Muss ein Priester sich der kirchlichen Öffentlichkeit so ENTZIEHEN?

Vor 30 Jahren habe ich sein Büchlein zum Bussakrament gelesen, da brannten mir sofort die orangen Lampen. Selbstverständlich wird die Beichte marginalisiert.

Eine Bekannte von mir sagte - glaub ich - ihre Söhne hätten mit ihm Kontakt gehabt in Einsiedeln (am Gymnasion) und er sei modern gewesen.

Nicht erstaunlich dass er in Luzern war und sich vom Bistum Chur (wo er der Senior war, er Älteste) verabschiedte.

Er starb am Tag wo im Evangelium vom Vergeben der kleinen Schuld die Rede ist.
Don Reto Nay
Aber den "Prof. Dr." hat man nicht vergessen. Die "vorkonziliären" Titel hat man schnell durch andere ersetzt...
Solimões
ja, die irdischen Ehren gelten in Ewigkeit, auch wenn sie nicht viel sind.
Adamantius
Modernist. ?
Solimões
würde man sagen. aber was ist schon ein "Modernist" ?
Ratzi
Intelligenz und Eloquenz hat schon manchen in den Abgrund geführt. Wer im Alter nicht weise wird, hat ein sinnloses Leben geführt. Punkt.
Don Reto Nay
Wer intelligent ist, fällt auf den linkisch-liberalen Blödsinn nicht rein.
Don Reto Nay
Ich erinnere mich, dass er einmal im "Priester"-"Seminar" Sankt Luzifer in Chur einen Vortrag gehalten hat. Es war recht unterhaltsam (er redete von früher: "damals glühten die Altäre"), aber man hat schnell gemerkt, dass er eine dünne, liberale Suppe gekocht hat.
Solimões
Es ist frappant, dass gleich vier geistliche Professoren aus dem Bistum Chur im Seelenmonat gestorben sind, drei davon betont liberal: Pfammatter, Annen, Trütsch und Bommer.
Ob ihre Leiber jetzt auch so glühen wie damals die Altäre?
Wenn du unsere Sünden beachtest Herr, wer könnte bestehen? (Psalm 129)Mehr
Es ist frappant, dass gleich vier geistliche Professoren aus dem Bistum Chur im Seelenmonat gestorben sind, drei davon betont liberal: Pfammatter, Annen, Trütsch und Bommer.

Ob ihre Leiber jetzt auch so glühen wie damals die Altäre?

Wenn du unsere Sünden beachtest Herr, wer könnte bestehen? (Psalm 129)
Bruderklaus
Pfammater war auch mein Religionslehrer, als er junger Vikar in Herz-Jesu-Wiedikon war.
Bruderklaus
Vikar Pfammatter erzählte uns von der Heiligsprechung von Maria Goretti. Er hatte an der Heiligsprechung in Rom teilgenommen, war Feuer und Flamme.
Don Reto Nay
Man hat manchmal das Gefühl, dass man manchen Priestern beim Konzil den Kopf abgeschraubt und durch eine (leere) Coca-Cola-Flasche ersetzt hat...
Ich habe Pfammatter als Professor im Priesterseminar Sankt Luzi(fer) erlebt. Er war menschliche sehr in Ordnung, ganz korrekt, eher zurückhaltend, vom Professor Pfammatter habe ich nichts gelernt, nur bei ihm viel Zeit verloren, er hat seine Stunden wohl …Mehr
Man hat manchmal das Gefühl, dass man manchen Priestern beim Konzil den Kopf abgeschraubt und durch eine (leere) Coca-Cola-Flasche ersetzt hat...

Ich habe Pfammatter als Professor im Priesterseminar Sankt Luzi(fer) erlebt. Er war menschliche sehr in Ordnung, ganz korrekt, eher zurückhaltend, vom Professor Pfammatter habe ich nichts gelernt, nur bei ihm viel Zeit verloren, er hat seine Stunden wohl kaum vorbereitet. Er war höflich und menschlich vorbildlich, aber in Sachen Theologie immer auf der falschen Seite, natürlich nicht grobschlächtig und unflätig wie andere.

Kann mir nicht vorstellen, dass er zu meinen Zeiten, der Maria Goretti viel hätte abgewinnen können. "Feuer und Flamme" sind im gründlich abhanden gekommen. Seine graue Krawatte, die er immer getragen hat, war auch ein bisschen Programm, wie mir schien. Ein Priester in Anzüglein und Krawättchen. Sehr gezähmt.