Santiago_
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Harald Seubert - Zur totalitären Cancel Culture: Die derzeit die öffentliche Debatte bestimmende Cancel Culture geht von einem links-identitären Dogma aus, dem zufolge nur Betroffene über ihren Schmerz …Mehr
Harald Seubert - Zur totalitären Cancel Culture:
Die derzeit die öffentliche Debatte bestimmende Cancel Culture geht von einem links-identitären Dogma aus, dem zufolge nur Betroffene über ihren Schmerz und die Ungerechtigkeiten der Geschichte sprechen dürfen. Bei allem faktischen Unrecht: Dieser Hypermoralismus ist als Zerstörung der Vernunft, als Einschüchterung und Antiaufklärung zu benennen. Jede Position sollte bereit sein, in Diskurse einzutreten. Dass der neue Tugendterror von den kulturwissenschaftlichen Abteilungen der Universitäten ausgeht, ist zutiefst alarmierend. Die unbedingte Universität als Raum des freien Denkens sollte sich von der Bigotterie der Nichtschwimmer emanzipieren. Sonst wird sie nach der Unterhöhlung durch Bürokratie und Hyperökonomismus sich von innen heraus zerstören. Wissen ist nicht Ideologie! Mit Kant, der zum Rassisten degradiert wird: Habe Mut, Dich Deines Verstandes ohne Anleitung eines Anderen zu bedienen!"
M.RAPHAEL
Ein wichtiger Beitrag. Aber Kant ist kein gutes Beispiel für die Wahrheit. Der hat den protestantischen Mentalismus philosophisch rechtfertigen wollen. Ich glaube Kant kein Wort. Die Welt ist nicht ihre Erscheinung, sondern die vertrauenswerte Wahrheit der Liebe Gottes. Deshalb gibt es nur für den Heiligen Thomas und die Frommen den Anderen, nicht nur als Phänomen, sondern als Realität. Die Cancel …Mehr
Ein wichtiger Beitrag. Aber Kant ist kein gutes Beispiel für die Wahrheit. Der hat den protestantischen Mentalismus philosophisch rechtfertigen wollen. Ich glaube Kant kein Wort. Die Welt ist nicht ihre Erscheinung, sondern die vertrauenswerte Wahrheit der Liebe Gottes. Deshalb gibt es nur für den Heiligen Thomas und die Frommen den Anderen, nicht nur als Phänomen, sondern als Realität. Die Cancel Culture ist die zwangsläufige Folge des Konstruktivismus und des Pragmatismus als Frucht des mentalistischen Paradigmas. Warum soll es den Anderen geben, wenn er mir nicht zu meinem pragmatischen Vorteil gereicht? Warum soll ich Rücksicht nehmen? Ich butter den nieder. Der Film „Inside Job“ hat mir damals die Augen geöffnet, als sich der Dekan der Harvard Business School als gewissenloser Profitmaximierer geoutet hat. Die gesamte Geschäftswelt ist ohne jede Moral, besonders umso „höher“ man kommt.
Santiago_
"Aber Kant ist kein gutes Beispiel für die Wahrheit". Sagt Prof. Seubert ja auch gar nicht. Der Hinweis auf Kant ist hier rein formaler Natur. Und insofern durchaus berechtigt.
Santiago_
"Hypermoralismus ist als Zerstörung der Vernunft, als Einschüchterung und Antiaufklärung zu benennen. Jede Position sollte bereit sein, in Diskurse einzutreten. Dass der neue Tugendterror von den kulturwissenschaftlichen Abteilungen der Universitäten ausgeht, ist zutiefst alarmierend. Die unbedingte Universität als Raum des freien Denkens sollte sich von der Bigotterie der Nichtschwimmer emanzipieren …Mehr
"Hypermoralismus ist als Zerstörung der Vernunft, als Einschüchterung und Antiaufklärung zu benennen. Jede Position sollte bereit sein, in Diskurse einzutreten. Dass der neue Tugendterror von den kulturwissenschaftlichen Abteilungen der Universitäten ausgeht, ist zutiefst alarmierend. Die unbedingte Universität als Raum des freien Denkens sollte sich von der Bigotterie der Nichtschwimmer emanzipieren. Sonst wird sie nach der Unterhöhlung durch Bürokratie und Hyperökonomismus sich von innen heraus zerstören."