Armut in Deutschland - Rekord bei der Armutsquote

Die Armutsquote hat im Jahr 2021 mit 16,6 Prozent einen neuen Rekord erreicht. Noch nie seit der Wiedervereinigung war sie so hoch.
13,8 Millionen Menschen gelten in Deutschland als arm, 300.000 mehr als 2020.
Als arm wird bezeichnet, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen gesellschaftlichen Einkommens zur Verfügung hat.
Die Armut im Land ist laut Paritätischem Gesamtverband in den vergangenen beiden Jahren so rasant gestiegen wie seit der Wiedervereinigung nicht.
Und die Lage könnte sich im Herbst noch verschlimmern.
Vor allem unter den Erwerbstätigen stieg die Armut stark an.
Einen neuen Rekord stellt der Bericht auch bei der Alters- und Kinderarmut fest. Knapp 18 Prozent der Rentnerinnen und Rentner und knapp 21 Prozent der Kinder und Jugendlichen gelten in Deutschland demnach als arm. Noch nie seien im Mikrozensus höhere Werte gemessen worden.
Die Armut ist in Deutschland regional höchst unterschiedlich verteilt. In Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, aber auch in Brandenburg gibt es weniger Arme als im Bundesdurchschnitt. Deutlich ärmer als der Durchschnitt sind hingegen die Menschen in Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Bremen. Als »armutspolitische Problemregion Nummer eins« bezeichnete der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes das Ruhrgebiet. Mehr als jeder Fünfte der 5,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner lebe dort in Armut.