Liane Bednarz und das Elend des postmodernen Konservatismus (renovatio.org)

Liane Bednarz und das Elend des postmodernen Konservatismus 30. Dezember 2021 Jan Sanders van Hemessen - Vanitas In ihrem 2017 erschienenen Buch „Die Angstprediger“ behandelt die Publizistin Liane …Mehr
Liane Bednarz und das Elend des postmodernen Konservatismus
30. Dezember 2021
Jan Sanders van Hemessen - Vanitas
In ihrem 2017 erschienenen Buch „Die Angstprediger“ behandelt die Publizistin Liane Bednarz aktuelle Entwicklungen im konservativen Spektrum in Deutschland. Sie will den von ihr identifizierten Problemen mit einem postmodernen Konservatismus begegnen, der vor allem nicht anstößig sein will, an der Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Fragen nicht interessiert ist und dem Wirken radikaler gesellschaftspolitischer Utopien passiv begegnet. Impulse für die Bewältigung der Herausforderungen, denen europäische Gesellschaften gegenüberstehen, sind von dieser geistig sterilen Form des Konservatismus kaum erwarten.1
Bednarz verfasste ihr Buch als Reaktion auf das Erstarken nationalkonservativer und rechtspopulistischer Kräfte in Folge der 2015 getroffenen Entscheidung der deutschen Regierung zur Öffnung der Staatsgrenzen für irreguläre Migration. Die Autorin, die sich selbst als …Mehr
Kirchfahrter Archangelus
Frau Bednarz plädiert mit anderen Worten genau für die CDU-Politik ab den 1970ern: immer drei Schritte der gerade aktuellen Gesellschaftsveränderung folgen, dabei irgendwie durch Sprachverkleisterung möglichst viele Fußlahme des Fortschritts aufsammeln und mitnehmen. Mandate und Pöstchen sammeln, niemanden abschrecken, nicht heiß, nicht kalt, sondern sich kommod lauwarm vom Mainstream mitziehen …Mehr
Frau Bednarz plädiert mit anderen Worten genau für die CDU-Politik ab den 1970ern: immer drei Schritte der gerade aktuellen Gesellschaftsveränderung folgen, dabei irgendwie durch Sprachverkleisterung möglichst viele Fußlahme des Fortschritts aufsammeln und mitnehmen. Mandate und Pöstchen sammeln, niemanden abschrecken, nicht heiß, nicht kalt, sondern sich kommod lauwarm vom Mainstream mitziehen lassen.

Was die CDU jeweils in der Gegenwart an Gesellschaftsveränderung distanziert beobachtete, befürwortete sie zuverlässig 10 Jahre später als – angesichts der nunmehr anstehenden Eskalation – doch alles in allem durchaus akzeptabel. Nach dem reißerischen Slogan „Freiheit statt Sozialismus!“ folgte das Ausbleiben der versprochenen „Wende“, später nahm man offen das links-grüne Wählermilieu ins Visier (CDU als sog. „moderne Großstadtpartei“), den „Pizza-Connections“ folgten schwarz-grüne Koalitionen. Im ehemals schwarzen Stammland Baden-Württemberg ist die Union mittlerweile nur noch Juniorpartner der Grünen...