Der altchristliche Volksaltar mit Frontalzelebration erweist sich als Legende

Liturgie" schreibt der Verfasser Stefan Heid auf Seite 435:
Schon kurz nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) konstatiert der Liturgieforscher Josef Andreas Jungmann: "Die oft wiederholte Behauptung, dass der altchristliche Altar regelmässig die Wendung zum Volke voraussetzte, erweist sich als Legende". Jüngst bestätigt der protestantische Historiker Martin Wallraff: "Die Vorstellung von der um den Altar versammelten, auf den Altar ausgerichteten Gemeinde ist ein modernes Theologumenon. [...] auf patristische Wurzeln kann sie sich schwerlich berufen. Ein gleiches gilt für die in der katholischen Kirche seit den Tagen des zweiten Vatikanischen Konzils so intensiv und mitunter emotional diskutierte celebratio versus populum. Eine solche Vorstellung gibt es dem Begriff und der Sache nach in der Alten Kirche nicht, selbst wenn vielleicht in einzelnen Fällen faktisch so eine ähnliche Anordnung vorkam". Solche Wortmeldungen lassen aufhorchen. wieso hat man dann in den letzten 50 Jahren überall den sogenannten Volksaltar eingeführt? Man wird nicht fehlgehen, den Grund in der Aufgabe wesentlicher Prinzipien christlicher Liturgie zu sehen, verursacht durch den Paradigmenwechsel vom Opfer zum Mahl.