Tina 13
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Das Opfer des Messias war vollkommen.

OSTERN
TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwestern und Brüder in Jesus und Maria,


Gott kommt allen Seinen Versprechen nach. Er tut auch keine halben Dinge. Er lässt keinen Zug abfahren in der Absicht, ihn unterwegs im offenen Felde stehen zu lassen. Die Erbsünde hatte die Erlösung der Seelen, die Befreiung aus der Unmöglichkeit, sich je noch die Ewige Glückseligkeit zu erwerben, notwendig gemacht. Diese Erlösung musste vom Sohn Gottes in einem menschlichen Körper vollzogen werden, weil Erlösung aus den Wirkungen der Sünde nur aufgrund einer Kombination der nachfolgenden Faktoren bereitet werden kann:

wahrer, selbstloser, bedingungsloser Liebe in allen ihren Formen, Gott und allen Mitgeschöpfen gegenüber;

bedingungslosen Gehorsams gegenüber Gottes Gesetzen und Verfügungen. Konkret heiβt dies: bedingungslose Annahme von allem, was Gottes Vorsehung auf unseren Lebensweg bringt;

freiwilliger, bedingungsloser und bewusst gelebter Weihe von allem, von allen Ereignissen in einem Menschenleben in allen Einzelheiten, an Gott;

bedingungslos angenommener und geweihter Leiden und Prüfungen in einem menschlichen Körper und mit einem menschlichen Herzen.

Nur Gott Selbst in einer Menschengestalt könnte je die Kombination dieser erforderlichen Bedingungen in einem absolut vollkommenen Ausmaβ in den Schoβ von Gottes Heilsplan legen. Das Opfer des Messias war vollkommen. Er vollbrachte eine absolut vollendete Opfergabe aus dem Körper, der Ihm bereitet worden war, aus allen Emotionen Seines schwer heimgesuchten Herzens, und aus allen so unterschiedlichen Einzelheiten Seines Lebens, das so sehr durch Verfolgung, Unverständnis, Hass, und die unzähligen überwältigenden Zeichen der Sünde um Ihn herum geprägt war. Gott unterstrich allerdings die vollendete Einheit zwischen der menschlichen und der Göttlichen Natur des Messias durch die Auferstehung, welche die Passion, das vollkommene Erlösungsopfer, durch einen Akt krönte, den nur Gott vollziehen kann – weil Er das Leben IST: Aus Sich Selbst für ein “neues Leben” aufzuerstehen.

In der Auferstehung liegt ein groβes Zeichen der Hoffnung für alle Seelen, die dazu bereit sind, Jesus in allem nachzufolgen: Nicht nur weist sie nach, dass die Prüfungen des Lebens – vorausgesetzt, sie werden in den Verfassungen getragen, welche unentbehrlich sind um Erlösung zu bringen – nach diesem Leben eine Auferstehung für das wahre Leben möglich machen, auβerdem zeigt sie, dass die Finsternis (die Prüfungen, die Kreuze des Lebens) immer stirbt, dass jedoch das Licht (das wahre Göttliche Leben) gleichsam in der Seele schlummert wie ein Keim im Winter, der darauf wartet, durch die Wirkungen von Gottes Intelligenz im Frühling geweckt zu werden und auch auf sichtbare Weise zu zeigen, dass das Licht in Wirklichkeit immer über allem steht, auch über der Finsternis, die auf unserem Lebensweg schon öfter das einzig Sichtbare und Spürbare ist.

Christus konnte aufgrund Seiner Göttlichen Natur aus eigener Kraft auferstehen. Die Seele, die ihr Leben auf Erden an einer möglichst vollkommenen Nachfolge Seiner Verfassungen orientiert, wird nach ihrem Leben von Gott aufgeweckt. In diesem Aufwecken berührt die Kraft Gottes die Seele, die in einem stofflichen Körper das Leben auf Erden vollendet hat, aber in sich Trägerin eines Keimes ist, der etwas von Gott enthält. Die Herrin aller Seelen bezeichnet diesen Keim als “Keim der Heiligkeit”. Gott nimmt gleichsam “das Göttliche Element im Menschen” wieder zu Sich. Es lieβe sich so betrachten, dass die Auferstehung der Seele nach ihrem irdischen Leben möglich ist wenn der Keim der Heiligkeit tatsächlich in Heiligkeit aufbewahrt worden ist. Die Heiligkeit der Seele ist tatsächlich der spirituelle Frühling, den sie in sich trägt: die Wachstums- und Blühkraft ihrer inneren Verfassungen, wobei die Frühlingsblüten die Zeichen der Kraft und Reinheit sind, mit welchen sie die Tugenden in Anwendung bringt.

Ostern ist ein Symbol für Wiedergeburt, Auferstehung aus dem Alten, Frühling als Sieg des Lichtes (der Frühlingssonne der Fülle der Wahrheit) über die Finsternis (den dunklen Winter der Täuschung und der Verblendung) und der Wärme (der Liebe in allen ihren Äuβerungen) über die Kälte (die Lieblosigkeit und die automatisch mit ihr einhergehende Sünde in ihren unzähligen abscheulichen Formen). Ostern steht auch symbolisch für Fruchtbarkeit, seelische Fruchtbarkeit als das Maβ, in dem die Seele Gottes Erwartungen hinsichtlich ihres Lebens tatsächlich befriedigt. Ein Leben nach Gottes Zufriedenheit ist ein Leben, das Ihm die Rohstoffe bietet, aus denen Er die Vollendung Seines Heilsplans bereitet. Dieses Gröβte aller Göttlichen Werke ist, wie überhaupt, ein Bauwerk, das nur durch eine vollendete Kombination von dem Zement von Gottes Willen mit den Steinen des menschlichen Willens errichtet wird. Ein seelisch fruchtbares Menschenleben wird von Gott mit der Auferstehung für das wahre Leben in Seiner ewig dauernden Gegenwart belohnt.

Ein Menschenleben ist sehr ereignisreich, aber auch reich an unsichtbaren inneren Entwicklungen in der Seele. Je weniger von all dem verloren geht, desto fruchtbarer kann das Leben in Gottes Augen vollendet werden. Verloren geht all dasjenige, was nicht ausdrücklich und liebevoll mit Gott geteilt wird. Lasset uns heute sämtliche Einzelheiten unseres Lebens und alle unsere inneren Verfassungen und alle unsere Prüfungen als eine umfassende Passion betrachten, sie mit dem Erlöser ans Kreuz schlagen, und sie durch innige Weihe an Maria dem Grab Ihres so mächtigen Herzens anvertrauen. Aufgrund unserer Weihe wird Sie das wahre Leben auf das alles herabrufen, und kann Sie uns neu geboren werden lassen, denn Ihr sehnlichster Wunsch ist es, dass jede Seele Christus bis in die Auferstehung folgt. Die Auferstehung, welche Gott der Seele vorzugsweise bereitet, ist jene in innigster Einheit mit Maria, deren sterblicher Körper sogar nie den Tod gekannt hat, denn in Ihr war der Frühling unvergänglich ab Ihrer Unbefleckten Empfängnis bis einschlieβlich Ihrer Aufnahme in den Himmel. In Ihr war die Auferstehung gleichsam bereits vollendet während Sie noch die Passion Ihres schmerzensreichen Lebens lebte. Dies ist ebenfalls unsere Berufung, aber ohne die Begleitung und Ergänzung von Seiten Derjenigen, Die uns vom Kreuz herab geschenkt worden ist, wird es uns kaum gelingen, den Stein vom Grab unserer Menschlichkeit wegzurollen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,

Ihre Myriam

Das Maria Domina Animarum Werk wünscht Ihnen ein gesegnetes Osterfest

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