Der Tegernsee mit Malle-Kanzler !

Die Sonne steht goldglühend über den Palmen des Luxury Collection Hotels Castillo Son Vida.
Es ist 10 Uhr.
Auf der Terrasse sitzt der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz.
Neben ihm seine Frau, vor sich ein Glas frisch gepresster Orangensaft, hinter sich: nichts als Schweigen.
Er steht auf, geht zum Buffet, schöpft sich Nachschub.
Kein einziger Kopf dreht sich in Richtung des Mannes, der sich Kanzler nennt – oder genauer: Kanzler mangels Alternative.
Der zweite Wahlgang im Anzug, schon jetzt im Herbst seiner Amtszeit - auf Mallorca.
Die Personenschützer sitzen zehn Meter entfernt, gleichgültig, beim Croissant.
Man spürt, sie schützen hier weniger den Mann als die Routine.
Die Terrasse, ein Bühnenbild aus hanseatischem Herbstgold, Golfhandschuhen neben Silberbesteck – und an der Hauswand dieser Mann, blass wie ein Beipackzettel.
Niemand grenzt ihn aus.
Er grenzt sich selbst aus – durch das, was fehlt:
Power, dieses Land zum Guten zu wenden, mitten in der großen Krise.
Merz wirkt wie das personifizierte „Egal“. Das große, lange, satte Nichts.
Ich denke bei mir, er wirkt wie ein Paria unter Pensionären, ein Kanzler ohne Publikum, ein Frühstücker in Moll.
Und irgendwo zwischen Orangensaft und Sonnenstrahlen schleichen sich die Fragen ins Bild:

"Was macht der Montagmorgen-Malle-Kanzler hier, während die deutsche Hütte brennt, entspannt Urlaub?"

"Ist das womöglich sein letzter Urlaub – bevor er an die Front geht?"


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