Kardinal Müller: "Es wird keine Korrektur am Papst geben"

Zur Frage der Dubia der vier Kardinäle im Zusammenhang mit dem umstrittenen Dokument Amoris Laetitia hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, in einem Interview …More
Zur Frage der Dubia der vier Kardinäle im Zusammenhang mit dem umstrittenen Dokument Amoris Laetitia hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, in einem Interview mit Fabio Marchese, dem Vatikanisten von Tgcom24 erklärt, „dass in diesem Augenblick keine Korrektur am Papst möglich ist, weil keinerlei Gefahr für den Glauben besteht.“ Müller erklärte auch, dass er mit der Publikation der „Dubia“ nicht einverstanden sei:
„Jeder, vor allem die Kardinäle der römischen Kirche, haben ein Recht, dem Papst einen Brief zu schreiben. Ich war überrascht, dass dieser Brief öffentlich wurde und den Papst fast gezwungen hat, ja oder nein zu sagen. Das gefällt mir nicht. Auch eine mögliche brüderliche Zurechtweisung des Papstes scheint mir sehr weit hergeholt zu sein und ist zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, weil keine Gefahr für den Glauben besteht, wie St. Thomas gesagt hat."
Müller erklärte ferner: "Wir sind von einer Korrektur sehr weit entfernt. Ich sage, …More
Rückkehr-Ökumene
Das ist eine törichte Herausrederei von Kardinal Müller. Die vier Dubia-Kardinäle erbaten vom Papst eine Stellungsnahme dazu, ob angesichts des achten Kapitels von Amoris laetitia die überlieferte Ehelehre der Kirche weiterhin gültig sei. Müller vergißt zu erwähnen, dass die Dubia zunächst nicht öffentlich gemacht wurden. Erst als sich der Papst weigerte, Stellung zu nehmen, wurden sie öffentlich …More
Das ist eine törichte Herausrederei von Kardinal Müller. Die vier Dubia-Kardinäle erbaten vom Papst eine Stellungsnahme dazu, ob angesichts des achten Kapitels von Amoris laetitia die überlieferte Ehelehre der Kirche weiterhin gültig sei. Müller vergißt zu erwähnen, dass die Dubia zunächst nicht öffentlich gemacht wurden. Erst als sich der Papst weigerte, Stellung zu nehmen, wurden sie öffentlich gemacht. Das war eine Notwendigkeit, um nach Möglichkeit zu verhindern, dass Franziskus die Dubia einfach unter den Tisch fallen lässt. Die Kardinäle hatten nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, den Papst zu einer Stellungnahme in dieser für die Glaubens-und Sittenlehre der Kirche höchst bedeutsamen Problematik, zu veranlassen. Wenn das durch ein inoffizielles Schreiben nicht gelang, dann musste es offiziell gemacht werden.
Müller müsste als Präfekt der Glaubenskongregation das größte Interesse daran haben, dass Franziskus dazu Stellung nimmt, und er müsste den Dubia-Kardinälen dankbar sein, dass sie eine Stellungnahme von Franziskus verlangen, was in erster Linie seine Aufgabe gewesen wäre.
Man kann Kardinal Müller zugestehen, dass Amoris latitia "in seiner Lehre sehr klar ist", aber fatalerweise im antikatholischen Sinn! Abschnitt 305 unter Einschluss der Fußnote 351 steht eindeutig im Widerspruch zur immerwährenden Lehre der Kirche. Das weiß Franziskus, und deshalb versucht er einer Stellungnahme auszuweichen.
Wenn Müller sagt "Auf der einen Seite haben wir die klare Lehre über die Ehe, auf der anderen die Verpflichtung der Kirche, sich um diese Menschen in Schwierigkeiten zu kümmern", dann kann man dem zustimmen, muss aber hinzufügen, dass diese Hilfe nicht darin bestehen kann, im Widerspruch zur Lehre der Kirche zu handeln.