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Schneider: Ein häretischer Papst ist wie ein atheistischer Tyrann oder ein Vater, der missbraucht

Weihbischof Athanasius Schneider aus Kasachstan hat Papst Franziskus und seine Häresien implizit mit einem kommunistischen Tyrannen oder einem missbräuchlichen Vater verglichen. Schneider verfasste …More
Weihbischof Athanasius Schneider aus Kasachstan hat Papst Franziskus und seine Häresien implizit mit einem kommunistischen Tyrannen oder einem missbräuchlichen Vater verglichen.
Schneider verfasste eine Abhandlung über die Frage eines häretischen Papstes. Der Text erschien zuerst auf Rorate-Caeli.blogspot.com (20. März). Gloria.tv veröffentlichte den gesamten Beitrag in allen kirchlich bedeutsamen Sprachen, darunter Deutsch.
Schneider wendet sich gegen die Meinung, dass ein häretischer Papst automatisch sein Amt verliert.
Er gibt ein Beispiel: Kinder können den Kontakt mit einem kriminellen oder ungeheuerlichen Vater vermeiden, aber sie können nicht einen neuen und guten wählen. Dieses Prinzip wendet Schneider auch auf einen häretischen Papst an.
Einen häretischen Papst zu tolerieren, bedeute nicht, seinem falschen Handeln zuzustimmen.
Schneider vergleicht die Situation eines häretischen Papstes ferner mit einem ungerechten oder atheistischen Regime. Er betont, dass Katholiken die unter …More
michael7
Um bei dieser Frage nicht in Verwirrung zu geraten oder sinnlos aneinander vorbeizureden, muss man sich klar darüber sein, dass das Problem eine dogmatische, moraltheologische, aber auch kirchenrechtliche Dimension hat, die allerdings auch nicht völlig losgelöst voneinander sind:
DOGMATISCH ist die Frage insofern leicht zu lösen, als es klar ist, dass niemand Glied (und damit Hirte) in der Kirche …More
Um bei dieser Frage nicht in Verwirrung zu geraten oder sinnlos aneinander vorbeizureden, muss man sich klar darüber sein, dass das Problem eine dogmatische, moraltheologische, aber auch kirchenrechtliche Dimension hat, die allerdings auch nicht völlig losgelöst voneinander sind:
DOGMATISCH ist die Frage insofern leicht zu lösen, als es klar ist, dass niemand Glied (und damit Hirte) in der Kirche sein kann, der sich bewusst vom katholischen Glauben abwendet.
MORALTHEOLOGISCH ist die grundsätzliche Antwort auch relativ einfach, dass niemand folgen kann oder darf, wenn etwas gegen die Glaubensüberlieferung der Kirche angeordnet, gesagt oder getan wird. Die Amtsausübung erfolgt in der Kirche immer nur in der Stellvertretung Christi, der Amtsinhaber herrscht nicht willkürlich oder menschlich-absolut.
KIRCHENRECHTLICH besteht bei einem theoretischen (lehrmäßigen) oder praktischen (z.B. gesetzgeberischen) Verstoß gegen den Glauben durch die höchste menschliche Autorität eine gewisse Schwierigkeit für die Kirche, die Frage eindeutig zu lösen, da der Papst ja als Stellvertreter Christi immer auch der oberste Gesetzgeber und Richter ist und insofern von niemand gerichtet werden kann.
Aber die Kirche ist auch kirchenrechtlich nicht völlig der Untätigkeit oder der Passivität ausgeliefert, weil es in der Kirche kein "Recht" ohne Rückbindung an den Glauben (das Dogma) und an die Moral gibt.

So sah sich die Kirche in der Kirchengeschichte immer wieder genötigt, auch durch außerordentliche Maßnahmen sich vor falschen oder zweifelhaften "Päpsten" zu schützen. Auch ein nur "zweifelhafter Papst" bedeutet in der Praxis soviel wie gar kein Papst (Papa dubius, Papa nullus).
Das Konzil von Konstanz (1414 - 1418) sah sich z.B. genötigt, drei gleichzeitig die Herrschaft beanspruchende und insofern zweifelhafte Päpste loszuwerden, um wieder eine eindeutige und unzweifelhafte Nachfolge auf dem Stuhl Petri zu ermöglichen.
Es gelang, zwei dieser Päpste zur Abdankung zu überreden, der dritte wurde wegen seiner mangelnden Bereitschaft (zur Einheit) einer schismatischen Gesinnung angeklagt und auch wegen anderer "Vergehen" vom Konzil verurteilt.
Obwohl das Konzil von konziliaristischen Tendenzen nicht frei war (also teilweise die Meinung vertrat, dass ein Konzil über dem Papst stehe), hat es mit der "Absetzung" durch Feststellung einer mit dem Papstamt nicht in Einklang zu bringenden (schismatischen) Haltung die Kirche wieder aus der Krise geführt und den Weg für eine Neuwahl geebnet.
Denn die Kirche ist auch gehalten, das Kirchenrecht vor Missbrauch zu schützen, in Extremsituationen sich also auch aktiv um eine sinnvolle Lösung zu bemühen.

Letzter Hinweis: Eines wird beim Problem eines "schlechten Papstes" auch oft verwechselt:
Ein nur moralisch fragwürdiger Papst ist und bleibt Papst, weil wir Menschen immer auch Sünder sein können und wir nie von außen beurteilen können, wie heilig oder unheilig jemand vor Gott ist.
Ein sich dem überlieferten Glauben entgegenstellender "Papst" kann jedoch von der Herde nicht mehr an seiner Stimme, welche der Stimme Christi entsprechen muss, erkannt werden, d.h. er kann nicht als wahrer Hirte (an)erkannt werden. Nicht die Herde setzt ihn ab, sondern er selbst nimmt sein Hirtenamt dann nicht wahr: "Einem Fremden folgen sie nicht. Sie fliehen vielmehr vor ihm, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen" (Joh. 10,5).
🙏 🙏 🙏
Ministrant1961
Danke, für diesen Post, Werter @michael7, denn für mich ist die Situation, wie sie sich derzeit, für uns, als Katholiken darstellt, äußerst verwirrend und ihr Kommentar hat mir tatsächlich geholfen, die Situation besser einordnen zu können. Nochmals vielen Dank. Ich wünsche ihnen noch einen gesegneten Sonntag und Gottes reichen Segen
michael7
@Ministrant1961 : 🤗 Mögen Maria und alle Engeln und Heiligen in der Not mit uns beten und den Heiligen Geist auf die bedrängten Glieder der Kirche herabrufen, um sie zu stärken und zu erleuchten!
🙏 🙏 🙏 😇
michael7
Eine zusammenfassende Beschreibung, wie das Problem in der Kirche vor dem "Vatikanum II" gesehen wurde, findet man auch in der älteren Ausgabe des "Lexikon für Theologie und Kirche":
„Ein Papst, der einer notorischen, öffentlich verbreiteten Häresie und damit dem Schisma anheimfallen würde, würde damit ipso facto aufhören, Glied und Haupt der Kirche zu sein. Dass es bei den Wechselfällen der …More
Eine zusammenfassende Beschreibung, wie das Problem in der Kirche vor dem "Vatikanum II" gesehen wurde, findet man auch in der älteren Ausgabe des "Lexikon für Theologie und Kirche":

„Ein Papst, der einer notorischen, öffentlich verbreiteten Häresie und damit dem Schisma anheimfallen würde, würde damit ipso facto aufhören, Glied und Haupt der Kirche zu sein. Dass es bei den Wechselfällen der Geschichte auch in Zukunft zu Pseudo- od. Putativ-Päpsten kommen kann, ist durchaus möglich" (Lexikon für Theologie und Kirche, Freiburg i.Br. 1957 - 1968, Neuauflage 1986, Stichwort „Schisma", Bd. 9, Sp. 405ff.).

„Die Amtsvollmacht des rechtmäßig gewählten Papstes (Denzinger 652 664) wird durch persönliche Sündhaftigkeit nicht aufgehoben (Denzinger 588 637ff. 646-650) (wohl aber durch öffentl. Häresie oder Schisma von seiner Seite, da er nur als Glied der Kirche ihr Haupt sein kann)" (a.a.O., Stichwort „Papst", Bd. 8, Sp. 45).

„Papst ist natürlich nur der, der rechtmäßig gewählt ist (wobei die Rechtmäßigkeit der Wahl mit genügender Deutlichkeit ein öffentliches Faktum in der Kirche sein muß), der die Wahl angenommen hat, also nicht durch offenkundige Häresie oder Schisma sich von ihr trennt, und der handlungs- und zurechnungsfähig ist. Eine Feststellung des Vorhandenseins oder Fehlens dieser Voraussetzungen (vorausgesetzt, dass ihr Fehlen eine reale Möglichkeit ist, worüber keine Einhelligkeit in der Theologie herrscht) kann durch die Kirche (Kardinäle, Konzil usw.) getroffen werden, ohne dass dadurch eine rechtliche Superiorität einer anderen Instanz über den Papst gegeben ist ...

Die alte theol. Durchdenkung dieser Möglichkeiten kann entsprechend den Zeitverhältnissen durchaus reale Bedeutung haben und hat heute wieder begonnen" (a.a.O., Bd. 8, Sp. 47f.).
Ministrant1961
Die Kenntnis, dieser und vergleichbarer theologischer Aufsätze und Lehrschreiben, der früheren Kirchenführung, zu dieser, zur Zeit sehr aktuellen Problematik, ist von entscheidender Bedeutung. Ich vermisse nur sachbezogene Verhaltensregeln und näherführende Wortmeldungen und Lehrschreiben, durch noch rechtgläubige Hirten, die es ja auch heute immer noch gibt, eben zu dieser Thematik. Ohne diese,…More
Die Kenntnis, dieser und vergleichbarer theologischer Aufsätze und Lehrschreiben, der früheren Kirchenführung, zu dieser, zur Zeit sehr aktuellen Problematik, ist von entscheidender Bedeutung. Ich vermisse nur sachbezogene Verhaltensregeln und näherführende Wortmeldungen und Lehrschreiben, durch noch rechtgläubige Hirten, die es ja auch heute immer noch gibt, eben zu dieser Thematik. Ohne diese, gehe ich z. B. anhand dieser Beschreibung, aus d. Lexikon für Theologie und Kirche, davon aus, daß möglicherweise Papst Franziskus, sein Papstamt verloren hat und nicht mehr rechtmäßiger Papst sein dürfte. Ich hoffe, daß Gott in irgendeiner Form eingreift, wenn auch weiterhin, die Situation nicht durch die Kirche geordnet wird und bald wieder ein rechtgläubiger Papst, die Kirche leitet und die inzwischen entstandenen Irrtümer behebt.
michael7
Wie lange eine Notsituation von Gott zugelassen wird, weiß nur Gott selbst!
Die Gläubigen werden bei Versagen von irdischen Hirten, die ja nur Stellvertreter Christi sind, sich an ihrem eigentlichen Hirten und Herrn orientieren: "Die Schafe hören auf Seine Stimme... und die Schafe folgen Ihm. Sie kennen ja Seine Stimme. Einem Fremden dagegen folgen sie nicht. Sie fliehen vielmehr vor ihm, weil sie …More
Wie lange eine Notsituation von Gott zugelassen wird, weiß nur Gott selbst!
Die Gläubigen werden bei Versagen von irdischen Hirten, die ja nur Stellvertreter Christi sind, sich an ihrem eigentlichen Hirten und Herrn orientieren: "Die Schafe hören auf Seine Stimme... und die Schafe folgen Ihm. Sie kennen ja Seine Stimme. Einem Fremden dagegen folgen sie nicht. Sie fliehen vielmehr vor ihm, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen" (Joh.10, 3ff.).
🙏 🙏 🙏