Santiago_
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Marius Reiser - Realistik und Komik in den Ostererzählungen des Neuen Testaments

Jacques Chevalier eröffnet seine Ausgabe von Blaise Pascals „Pensées“ mit folgender Notiz des Autors: „Die Menschen verachten die Religion [gemeint ist natürlich die christliche Religion], sie hassen …More
Jacques Chevalier eröffnet seine Ausgabe von Blaise Pascals „Pensées“ mit folgender Notiz des Autors: „Die Menschen verachten die Religion [gemeint ist natürlich die christliche Religion], sie hassen sie und fürchten, daß sie wahr sei. Um dem abzuhelfen, muß man damit anfangen zu zeigen, daß die Religion der Vernunft nicht widerspricht, daß sie ehrwürdig ist, indem man Achtung vor ihr erzeugt; sie sodann liebenswert erscheinen lassen, so daß die Guten wünschen, sie möge wahr sein; schließlich muß man zeigen, daß sie wahr ist.“[1] Das will ich mit meinen Ausführungen versuchen. In will zunächst zeigen, daß es gute Gründe dafür gibt, die Ostererzählungen historisch ernst zu nehmen. Gerade dieses Ernstnehmen ermöglicht dann eine Entdeckung: daß diese Geschichten Komik enthalten und mit Zügen von Humor erzählt sind. Unter Humor verstehe ich jene menschliche Eigenschaft, mit der wir das Komische als Komisches empfinden und goutieren.
Es ist merkwürdig, wie blind die meisten Exegeten für die …More
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Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts kam es in der Geschichte der biblischen Exegese zu einem Traditionsbruch, der einschneidender war als alle früheren Zäsuren. Daraus ging die sogenannte historisch-kritische Methode hervor. Marius Reiser geht der Frage nach, wie und warum es zu diesem Traditionsbruch kam und ob er wirklich irreparabel ist.
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Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts kam es in der Geschichte der biblischen Exegese zu einem Traditionsbruch, der einschneidender war als alle früheren Zäsuren. Daraus ging die sogenannte historisch-kritische Methode hervor. Marius Reiser geht der Frage nach, wie und warum es zu diesem Traditionsbruch kam und ob er wirklich irreparabel ist.
Schwerpunkt der Beiträge ist die Geschichte der Bibelwissenschaft in Frankreich, Deutschland und England vom 16.-19. Jahrhundert. Aber auch die Väterzeit und das Mittelalter werden berücksichtigt. Einzelne Studien (z.B. zu Gen 22; Jes 7,14; Jes 53; Mk 11,12-14) erfassen die gesamte Auslegungsgeschichte. Alle wichtigen Fragen der Hermeneutik kommen zur Sprache. Dabei soll auch das gemeinsame katholisch-protestantische Erbe deutlich werden.
Die mit der Aufklärung in Verruf geratene Methode der Allegorese wird gründlich behandelt und als symbolische Auslegungsweise verstanden, die von bleibendem Wert und erneuerbar ist. Bibelkritik und theologisch-symbolische Auslegung der Heiligen Schrift müssen keine Kontrahenten sein.
Unter den Exegeten, die eingehender behandelt werden, sind der Jesuit Benito Perera (1535-1610), Richard Simon (1638-1712), J.L. Isenbiehl (1744-1818) und F. von Hummelauer (1842-1914). Marius Reiser zeigt, daß die historisch-kritische Exegese keine Frucht der Hermeneutik und Exegese der Reformatoren ist, sondern vielmehr aus der Verbindung von humanistischer "Kritik" mit Prämissen der Aufklärung hervorgeht.

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