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Deuten Sie an, dass der Papst ein Schisma anführen könnte? Kardinal Burke: “Ja"

Uns wurde wiederholt gesagt, dass es bei der Familiensynode nicht darum gehe, aktiven Ehebrechern die Kommunion zu ermöglichen, sagte Kardinal Raymond Burke zu Ross Douthat: "Aber am Ende ging es genau …More
Uns wurde wiederholt gesagt, dass es bei der Familiensynode nicht darum gehe, aktiven Ehebrechern die Kommunion zu ermöglichen, sagte Kardinal Raymond Burke zu Ross Douthat: "Aber am Ende ging es genau darum".
Er bemerkte weiter, dass das Schlussdokument der Amazonas-Synode jene Aussagen im Instrumentum Labor nicht zurückweist, "die einen Glaubensabfall vom katholischen Glauben darstellen".
Burke trägt die Hypothese vor, dass Franziskus dieses Dokument billigen könnte und die Leute sagen würden: "Wer das nicht akzeptiert, ist im Schisma."
Er antwortet: "Ich wäre nicht im Schisma, weil das Dokument Elemente enthält, die von der Apostolischen Tradition abweichen. Mein Standpunkt wäre also, dass das Dokument schismatisch ist. Ich bin es nicht."
Douthat betont, dass solche Gedanken bedeuten, dass der Papst ein Schisma anführte." Burke: "Ja."
Er räumt ein: "Ich weiß nicht, wie ich mit einer solchen Situation umgehen sollte." Das Kirchenrecht biete dafür keine Mechanismen.
Nichtsdestotrotz …More
michael7
@a.t m. : Die kurze (und damit natürlich auch etwas verkürzende) Definition des Schismas als "Verweigerung der Unterordnung unter den Papst" hat praktische Gründe, meint aber letztlich die Ablehnung der kirchlichen Ordnung und der kirchlichen Einheit, wie sie von Christus gewollt sind (würde das nicht mitgedacht, bliebe die Aussage der zwingenden Unterordnung unter den Papst unbegründet und …More
@a.t m. : Die kurze (und damit natürlich auch etwas verkürzende) Definition des Schismas als "Verweigerung der Unterordnung unter den Papst" hat praktische Gründe, meint aber letztlich die Ablehnung der kirchlichen Ordnung und der kirchlichen Einheit, wie sie von Christus gewollt sind (würde das nicht mitgedacht, bliebe die Aussage der zwingenden Unterordnung unter den Papst unbegründet und ihrem Umfang nach unklar).

Ein "Papst" kann also auch insofern selbst schismatisch werden oder handeln, als er nach obiger Definition die "Unterordnung" unter seine Vorgänger-Päpste und damit unter Christus und die Apostel verweigern würde!
😲

Wenn nun aber die von Christus eingesetzte kirchliche Ordnung und die kirchliche Einheit nicht von der "Herde", sondern von einem angeblichen "Papst" selbst angegriffen und missachtet wird, weil er das Hirtenamt nicht in der von Christus gewollten Weise ausübt (wenn er z.B. die ganze Kirche willkürlich exkommunizieren wollte oder wenn er zum Abfall von der Kirche seiner Vorgänger, der Apostel und Jesu Christi verführt), dann begibt sich er selbst und nicht die Herde ins Schisma.

So hat es die Kirche immer verstanden!

„Ein Papst, der einer notorischen, öffentlich verbreiteten Häresie und damit dem Schisma anheimfallen würde, würde damit ipso facto aufhören, Glied und Haupt der Kirche zu sein. Dass es bei den Wechselfällen der Geschichte auch in Zukunft zu Pseudo- od. Putativ-Päpsten kommen kann, ist durchaus möglich" (Lexikon für Theologie und Kirche, Freiburg i.Br. 1957 - 1968, Neuauflage 1986, Stichwort „Schisma", Bd. 9, Sp. 405ff.).
„Die Amtsvollmacht des rechtmäßig gewählten Papstes (Denzinger 652 664) wird durch persönliche Sündhaftigkeit nicht aufgehoben (Denzinger 588 637ff. 646-650) (wohl aber durch öffentl. Häresie oder Schisma von seiner Seite, da er nur als Glied der Kirche ihr Haupt sein kann)" (a.a.O., Stichwort „Papst", Bd. 8, Sp. 45).

„Papst ist natürlich nur der, der rechtmäßig gewählt ist (wobei die Rechtmäßigkeit der Wahl mit genügender Deutlichkeit ein öffentliches Faktum in der Kirche sein muß), der die Wahl angenommen hat, also nicht durch offenkundige Häresie oder Schisma sich von ihr trennt, und der handlungs- und zurechnungsfähig ist. Eine Feststellung des Vorhandenseins oder Fehlens dieser Voraussetzungen (vorausgesetzt, dass ihr Fehlen eine reale Möglichkeit ist, worüber keine Einhelligkeit in der Theologie herrscht) kann durch die Kirche (Kardinäle, Konzil usw.) getroffen werden, ohne dass dadurch eine rechtliche Superiorität einer anderen Instanz über den Papst gegeben ist ...

Die alte theol. Durchdenkung dieser Möglichkeiten kann entsprechend den Zeitverhältnissen durchaus reale Bedeutung haben und hat heute wieder begonnen" (a.a.O., Bd. 8, Sp. 47f.).


🤗 😇