Gerti Harzl
1081.4K

Was ist unter dem Begriff Mystik zu verstehen? Welche Mystiker kennen wir?

Mystik. Der Duden definiert "Mystik" so, Zitat: Form der Religiosität, religiöse Anschauung, bei der durch Versenkung, Hingabe, Askese o. Ä. eine persönliche, erfahrbare Verbindung mit der Gottheit, …More
Mystik. Der Duden definiert "Mystik" so, Zitat: Form der Religiosität, religiöse Anschauung, bei der durch Versenkung, Hingabe, Askese o. Ä. eine persönliche, erfahrbare Verbindung mit der Gottheit, mit dem Göttlichen [bis zu einer ekstatischen Vereinigung] gesucht wird.
Mystiker. Papst Benedikt XVI. über den "Lehrer der Mystik" Johannes vom Kreuz, Zitat: "Hat dieser Heilige mit seiner hohen Mystik, mit diesem mühsamen Weg zum Gipfel der Vollkommenheit auch uns etwas zu sagen, dem gewöhnlichen Christen in den heutigen Lebensverhältnissen, oder ist er nur ein Beispiel, ein Vorbild für wenige auserwählte Seelen, die diesen Weg der Reinigung, des mystischen Aufstiegs wirklich unternehmen können? Um die Antwort zu finden, müssen wir uns vor allem vor Augen halten, daß das Leben des hl. Johannes vom Kreuz kein »Schweben auf mystischen Wolken« war, sondern ein sehr hartes, sehr praktisches und sehr konkretes Leben – als Reformator des Ordens, wo er vielen Widerständen begegnete, als Provinzoberer …More
Klaus Elmar Müller
Mystik ist die Erfahrung Gottes, so dass der hl. Thomas von Aquin sagen kann, jeder Christ sei auf einer gewissen Ebene Mystiker. Mein Beispiel: Trostgefühle im Gottesdienst. Von "Mystikern" sprechen wir aber erst dann, wenn diese Gotteserfahrung sehr gesteigert ist. Der hl. Johannes vom Kreuz warnt, sich das zu wünschen, weil vor der "unio mystica", der Vereinigung der Seele mit Gott (noch keine …More
Mystik ist die Erfahrung Gottes, so dass der hl. Thomas von Aquin sagen kann, jeder Christ sei auf einer gewissen Ebene Mystiker. Mein Beispiel: Trostgefühle im Gottesdienst. Von "Mystikern" sprechen wir aber erst dann, wenn diese Gotteserfahrung sehr gesteigert ist. Der hl. Johannes vom Kreuz warnt, sich das zu wünschen, weil vor der "unio mystica", der Vereinigung der Seele mit Gott (noch keine unmittelbare Gottesanschauung wie im Himmel!) die sogenannte "dunkle Nacht der Seele" erfahren werde, wo der Mystiker sich von Gott fern, ja verdammt fühle. Vergleichbare Gottesferne zeigen die Tagebücher der hl. Mutter Teresa von Kalkutta, die also nicht nur tatkräftig in der Nächstenliebe, sondern auch eine große Mystikerin war. Den negative Empfindungen im mystischen Leben entsprechen biblisch die Wüstenwanderung des jüdischen Volkes und die Sehnsucht der Braut im alttestamentlichen Hohenlied.