Das "Altarbild" mutet mich irgendwie wie der Spiegelaufsatz eines Toilettentisches aus den 50ern und 60ern an. - Die Fläche ist leer, aber sie zeigt trotzdem etwas. Es wird die Botschaft vermittelt: nichts ist absolut. Dem Betrachter wird nichts vor die Nase gesetzt, sondern er soll in sich hineinhören und meditieren; dann füllt sich der Leerraum mit etwas Lebendigem. "Gott" teilt sich ja auf unterschiedlichste Weise mit. Der eine sieht vielleicht im Geist eine Kreuzigungsszene, der andere vielleicht ein wunderschönes Marienbild mit Szenen aus dem Marienleben. Ein anderer sieht vielleicht ein Bild von Buddha, nachdem er innerlich ganz zur Ruhe gekommen ist. Wieder ein anderer spürt vielleicht, dass beim Betrachten dieses NICHTS eine ungeheuere Energie auf ihn einströmt. Ein unverbesserlicher Pessimist sieht im Geiste auf dieser Fläche schon den roten Halbmond. Und dann kommt noch ein ganz verzweifelter Mensch in diese "Kirche" und sucht Trost und Halt. Er blickt voller Erwartung nach vorne zum "Altar" und schaut in die gähnende Leere. Er denkt sich, das ist alles, was sie mir von dem Glauben, der mir als Kind beigebracht wurde, übriggelassen haben. Und er geht hinaus in den Wald. Mit einem Strick ... .