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Gloria Global am 6. Dezember. Finanzministerium erhalten Vatikan. Der Heilige Stuhl wird wahrscheinlich eine Art Finanzministerium erhalten. Das sagte Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga am …More
Gloria Global am 6. Dezember.
Finanzministerium erhalten
Vatikan. Der Heilige Stuhl wird wahrscheinlich eine Art Finanzministerium erhalten. Das sagte Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga am Mittwochabend in Rom. Maradiaga leitet den achtköpfigen Kardinalsrat.
Papst grinst mit Homo-Politiker
Vatikan. Nach der Generalaudienz am Mittwoch gab Papst Franziskus dem Obmann der österreichischen BZÖ Gerald Groosz die Hand. Groosz publizierte danach ein Handy-Foto von sich und dem Papst. Der Politiker leebt in einer Homo-Partnerschaft.
Die Frucht der liberalen Kirchenpolitik
Niederlande. Bei ihrem Ad-Limina-Besuch informierten die niederländischen Bischöfe den Papst über harte Fakten. Sie müssen in den nächsten zwölf Jahren Zweidrittel ihrer Kirchen schliessen. Auf dem Papier sind noch rund 25 Prozent der Niederländer katholisch. Doch nur 1,6 Prozent praktizieren. Die niederländische Kirche galt in den Siebziger Jahren als Modell für die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils.
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Iacobus
Karusell des Ekels. Wer mag hingehen und mitdiskutieren?
"50 Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil. Wie aktuell sind die Ergebnisse?"
Wiener Vorlesung vom 9. Dezember 2013
Helmut Krätzl
:
Das II. Vatikanische Konzil hat eine tiefgreifende Wende für die katholische Kirche gebracht. Nach innen durch eine neue Sicht der Kirche als "Volk Gottes", Erneuerung der Liturgie und neue Prinzipien in der …More
Karusell des Ekels. Wer mag hingehen und mitdiskutieren?

"50 Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil. Wie aktuell sind die Ergebnisse?"
Wiener Vorlesung vom 9. Dezember 2013

Helmut Krätzl
:
Das II. Vatikanische Konzil hat eine tiefgreifende Wende für die katholische Kirche gebracht. Nach innen durch eine neue Sicht der Kirche als "Volk Gottes", Erneuerung der Liturgie und neue Prinzipien in der Ehelehre ("Verantwortete Elternschaft"). Nach außen durch eine Öffnung zu den anderen christlichen Kirchen (Ökumene) und ein verändertes Verhältnis zum Judentum und den Weltreligionen. Das Gewissen wird als letzte Norm persönlicher Entscheidungen gesehen und es wird weltweit Religionsfreiheit verlangt. Kirche und Welt sind nicht mehr in Konfrontation, sondern im Dialog. Das Konzil schuf die Voraussetzung für das interreligiöse Gespräch, verpflichtete die Kirche zum Einsatz für Freiheit und Würde des Menschen, unterstrich die Welt- und Schöpfungsverantwortung der Christen. Vieles hat das Konzil verändert, viel Potenzial ist aber noch nicht verwirklicht.

Hubert Feichtlbauer:
Die Grundphilosophie von Vaticanum II wäre nicht mehr umzubringen gewesen. Der neue Papst hat zusätzlich neue Perspektiven entfacht. Niemand kann sich vorstellen, dass alle Priester eines Tages wieder Messen murmelnd mit dem Rücken zum Volk "lesen" oder dass Katholiken die Teilnahme an nichtkatholischen Gottesdiensten wieder verboten und Nichtkatholiken die Hoffnung auf Rettung wieder genommen wird. Die Respektierung allgemein gültiger Menschenrechte kann von Rom nie mehr zurückgenommen werden. Papst Franziskus hat, indem er auch nur Binsenweisheiten aussprach (etwa, dass auch ein Papst nicht diktatorisch, sondern nur kollegial regieren kann und der Priesterzölibat kein Dogma ist), unglaubliche Bewegung in seine Kirche gebracht. Der neue Wind riecht nach Hoffnung und Freude.

Christine Haiden:
Als das Konzil 1962 begonnen hat, war ich gerade geboren. Ich kenne keine andere Kirche als die nachkonziliare. Die Fragen des Zweiten Vatikanums waren die Fragen von vor fünfzig Jahren. Dass vieles noch nicht umgesetzt ist, sollte beschämen, aber nicht der Maßstab für neue Fragen sein. Worum geht es für die Katholische Kirche heute? Wie ist Religiosität und Spiritualität in einer veränderten Welt überhaupt kommunizierbar? Hat Konfessionalität Zukunft? Sind christliche Lehren mit Erkenntnissen aus Naturwissenschaft und Religionswissenschaft noch kompatibel? Was kann es heute heißen, zu glauben, womöglich sogar an den christlichen Gott? Sind Gemeinschaften mit feudalen, vormodernen Strukturen überhaupt noch anschlussfähig? Oder bekommen Kirchen ohnehin nur mehr die Rolle der Barmherzigen Samariter, die alle Opfer einer zügellosen Weltwirtschaft auflesen und versorgen sollen? Die ständige Rückbesinnung auf das 2. Vatikanum scheint mir etwas wie eine Beschäftigungstherapie, ohne an den Kern der modernen Fragen zu kommen. Darüber sollten wir reden.

Veranstaltungsdetails
Im Rahmen der Veranstaltung wird em. Weihbischof DDr. Helmut Krätzl der Ehrenpreis des Viktor Frankl-Fonds der Stadt Wien zur Förderung einer sinnorientierten humanistischen Psychotherapie überreicht.

Vortrag: em. Weihbischof DDr. Helmut Krätzl
Anschließend im Gespräch:
Dr. Hubert Feichtlbauer
Dr.in Christine Haiden
Helmut Krätzl

Moderation: Univ.-Prof. Dr. Hubert Christian Ehalt

Datum: Montag, 9. Dezember 2013, 19 Uhr
Ort: ORF RadioKulturhaus, Großer Sendesaal, 4., Argentinierstraße 30a
Fahrplanauskunft

Anmeldungen: Telefon: 01 501 70 377
Kartenabholung eine halbe Stunde vor Beginn
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Ö1 und ORF RadioKulturhaus