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Eine Kirche, die auf dem Kopf steht

17 September, 2019 Quelle: fsspx.news Gespräch mit Pater Davide Pagliarani, Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X Herr Pater Generaloberer, bis Ende des …
Mir vsjem
"Sie müssen den Mut haben zu erkennen, dass selbst eine gute lehrmäßige Stellungnahme nicht ausreichen kann..."
Und dennoch ist sie notwendig. Aber genau diese "lehrmäßige Stellungnahme" fehlt heute innerhalb der Piusbruderschaft: Dieses Festhalten der Lehre der Kirche aller Zeiten und sie auslegen - sei es gelegen oder ungelegen.
Kritik ist immer dann geboten - für die Verantwortlichen oft auch …More
"Sie müssen den Mut haben zu erkennen, dass selbst eine gute lehrmäßige Stellungnahme nicht ausreichen kann..."
Und dennoch ist sie notwendig. Aber genau diese "lehrmäßige Stellungnahme" fehlt heute innerhalb der Piusbruderschaft: Dieses Festhalten der Lehre der Kirche aller Zeiten und sie auslegen - sei es gelegen oder ungelegen.

Kritik ist immer dann geboten - für die Verantwortlichen oft auch verpflichtend - wenn die Wahrheit des Glaubens angegriffen wird, so wie es fortlaufend durch die Konzilsreligion geschieht. Doch dieses Anstoß- und Kritiknehmen hat die Piusbruderschaft aufgegeben.

"Sie hat eine Freiheit im Ton, die es ihr erlaubt, offen zu sprechen, ohne Angst zu haben, Vorteile zu verlieren, die sie nicht hat.."

Doch das tut sie nicht mehr: dieses "offen sprechen"! Es ist gerade diese Angst, dass durch klare Aussagen die Einigungsgespräche mit Rom scheitern könnten, so daß also die Verteidigung der Wahrheit im Glauben seit diesen unseligen Verhandlungen verdrängt wurde.

Es hat sich längst herumgesprochen, dass es keine Kritik mehr gibt ( und wenn, dann auf widersprüchliche Weise) weder am Konzil, noch an der Neuen Messe. Und sie kann sie auch nicht geben, wurde doch das Konzil und die Neue Messe als rechtmäßig und gültig erklärt und selbst das Neue Kirchenrecht für sich in Anspruch genommen. Wie sollen dann die Priester gegen das Konzil und die Neue Messe wettern?

"Wir müssen also aus dem pluralistischen System selbst austreten, und dieses System hat eine Ursache, das Zweite Vatikanische Konzil."

Wie soll es gelingen, aus der Ursache, dem Zweiten Vatikanischen Konzil, auszutreten, wenn vom vorhergehenden Generaloberen das Konzil zu 95 % als annehmbar bezeichnet wurde und er in diese Konzilskirche eintreten will?
Die Piusbruderschaft hat dieses Konzil als rechtmäßiges Konzil benannt, folglich muss sie es voll und ganz akzeptieren! Sie hat sich freiwillig in dieses System eingebunden und die Folgen sind unabsehbar.

"Es ist eine Kirche, die nicht mehr auf einer ewigen und offenbarten Wahrheit basiert, die von oben durch die Autorität gelehrt wird."

Wenn "von oben" nicht mehr die offenbarte Wahrheit gelehrt wird, ist sie dann noch eine Autorität? Wer diese "Autorität" - hier Bergoglio als "Oberhaupt der Katholischen Kirche" - anerkennt, muss auch seine Lehre untertänigst annehmen und befolgen, sei es die Amazonas-Synode, sei es Amoris laetitia etc.

Die Piusbruderschaft befindet sich unaufhörlich in einer Widersprüchlichkeit. Wenn "ihre Kirche" eine Kirche ist, die nicht mehr auf einer ewigen und offenbarten Wahrheit basiert, ist sie dann noch die Katholische Kirche? Ja, sagt die Piusbruderschaft. Und hier befindet sie sich in einem Dilemma, das keinen Ausweg mehr zulässt. Es wird eine andere "Kirche" geschildert, die die Piusbruderschaft aber nach wie vor die "Katholische Kirche" nennt! Hier liegt das ganze Übel! Sie kann nicht "aus dem pluralistischen System" austreten und dennoch sich in der Konzilssekte einen Platz verschaffen wollen.