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Das Phänomen der sogenannten Islamophobie. Stephan Baier, Journalist der "Tagespost", bei der Tagung "Das Unbehagen mit der Religion."More
Das Phänomen der sogenannten Islamophobie.
Stephan Baier, Journalist der "Tagespost", bei der Tagung "Das Unbehagen mit der Religion."
punctum
Der Redner hat vom Islam keine Ahnung. Leider schöpft er seine Kenntnisse fast ausschliesslich aus jenen Sekundärquellen, die er zuvor nach Freund-Feind-Schema als für seine These tauglich ausgewählt hat. Fast sklavisch folgt er dabei dem Buch des FAZ-Journalisten P. Bahners: Die Panikmacher, das von Kennern der Materie längst zurückgewiesen wurde.
Wenn ein so bedeutender Islamwissenschaftler wie …More
Der Redner hat vom Islam keine Ahnung. Leider schöpft er seine Kenntnisse fast ausschliesslich aus jenen Sekundärquellen, die er zuvor nach Freund-Feind-Schema als für seine These tauglich ausgewählt hat. Fast sklavisch folgt er dabei dem Buch des FAZ-Journalisten P. Bahners: Die Panikmacher, das von Kennern der Materie längst zurückgewiesen wurde.

Wenn ein so bedeutender Islamwissenschaftler wie der Göttinger Prof. em. Tilman Nagel immer wieder auf den imperialistischen Kern der Islam-Ideologie verweist und die vermeintlichen Reformpotentiale der islamischen Ulama mehr als skeptisch beurteilt, dann läßt sich dies nicht als "islamophob" beiseiteschieben. Es sind tatsächlich die Quellen des Islam

(einschl. der Aufrufe zu Mord, Totschlag, Körperverletzung und Krieg, der Volksverhetzung, der Beschimpfung anderer Bekenntnisse, der Aufforderung zu Verstümmelungen und Züchtigungen, der Verstöße gegen den Gleichheitssatz und der Verstöße gegen allg. Persönlichkeitsrechte... usw.)

die den Vergleich von Raddatz über die Gewalt in Christentum und Islam voll und ganz bestätigen. Hier hätte sich Baier statt mit Raddatz von vornehrein mit dem wohl bedeutendsten Islamwissenschaftler deutscher Zunge, Prof. Nagel, auseinandersetzen müssen. Denn der sagt im Prinzip nichts anderes als der Orientalist Raddatz.

Leute wie Bahners und Baier, die nicht einmal Arabisch können und die die normativen Texte daher nicht im Original kennen, spielen sich leider immer wieder als Experten auf und verwechseln Wunschdenken mit der Wirklichkeit. Dass die Rede von einem "Euro-Islam" auf massiven Fehleinschätzungen beruht, hat inzwischen der Erfinder desselben, der Syrer Bassam Tibi, desillusioniert eingestanden. Bei Baier, Bahners und Konsorten ist das wohl noch nicht angekommen oder erfolgreich verdrängt worden.