Gerti Harzl
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Politische Dimension des Betens: "Österreich ist frei!"

Nachlese zum Jubiläumsjahr des RSK (Rosenkranz-Sühnekreuzzug). Zitat: "Pater Mikocki, langjähriger früherer Leiter des RSK, diskutierte im Alten Rathaus mit Bezirksvorsteher Markus Figl und dem …More
Nachlese zum Jubiläumsjahr des RSK (Rosenkranz-Sühnekreuzzug).
Zitat: "Pater Mikocki, langjähriger früherer Leiter des RSK, diskutierte im Alten Rathaus mit Bezirksvorsteher Markus Figl und dem früheren slowakischen Ministerpräsidenten Ján Čarnogurský über die politische Dimension des Rosenkranzgebets. Der Tenor: Die Gebetsgemeinschaft dürfe in ihren Anstrengungen nicht nachlassen. Eines der zentralen Anliegen könnte dabei die Einheit Europas sein. In den 70 Jahren seit Gründung des RSK durch den Franziskaner Petrus Pavlicek (1902-1982) seien insgesamt rund zwei Millionen Menschen zum täglichen Gebet für Friede und Freiheit inspiriert worden, wie Mikocki sagte. Heute gehörten dem "RSK" weltweit hunderttausende Menschen in 132 Ländern an." ...
Zitat: "Čarnogurský ortete eine gefährliche Entwicklung in Europa. West- und Osteuropa würden sich wieder zunehmend entfremden. Der Kontinent drohe politisch auseinanderzudriften. Eindringlich mahnte der frühere Politiker die Verantwortlichen des …More
Gerti Harzl
Zitat: "Der im Zweiten Weltkrieg zum Sanitätsdienst einberufene P. Petrus landete 1944 in einem riesigen Kriegsgefangenenlager bei Cherbourg in Frankreich.
Ein Jahr nach Kriegsende konnte er in Mariazell für die glückliche Heimkehr danken. Tief besorgt betete er für seine österreichische Heimat. Vom Krieg zerschlagen war sie unter den vier Besatzungsmächten aufgeteilt, und besonders das Verhalten …More
Zitat: "Der im Zweiten Weltkrieg zum Sanitätsdienst einberufene P. Petrus landete 1944 in einem riesigen Kriegsgefangenenlager bei Cherbourg in Frankreich.

Ein Jahr nach Kriegsende konnte er in Mariazell für die glückliche Heimkehr danken. Tief besorgt betete er für seine österreichische Heimat. Vom Krieg zerschlagen war sie unter den vier Besatzungsmächten aufgeteilt, und besonders das Verhalten der Sowjets ließ Schlimmes befürchten. Da vernimmt er deutlich eine innere Stimme: „Tut, was ich euch sage, und ihr werdet Frieden haben.“

Im Laufe eines halben Jahres reift in ihm der Plan, eine Gemeinschaft von Rosenkranzbetern zu gründen. Als er etwa 500 Mitglieder gesammelt hat, sucht er die kirchliche Zustimmung. Kardinal Dr. Theodor Innitzer, damals Wiener Erzbischof, gibt sie bereitwillig und lässt in der Novembernummer des Amtsblattes der Erzdiözese auf das Unternehmen empfehlend hinweisen.

Die Zahl der Mitglieder stieg: Bis Ende 1950 auf 200.000, zwei Jahre später waren es 340.000 und im Mai 1955 überstieg sie eine halbe Million. Unter den Mitbetern war schon seit 1948 der beliebte Nachkriegsbundeskanzler Leopold Figl, etwas später stieß Bundeskanzler Julius Raab dazu.

P. Petrus trommelte zum Gebet, und das zeigt sich auch an den Teilnehmerzahlen bei den nun jährlich zu Maria Namen (um den 12. September) veranstalteten Sühneprozessionen: 1953 50.000 und 1954 80.000.

So ist es nicht verwunderlich, dass in der unerwarteten Zustimmung der Russen zum Staatsvertrag im Jahre 1955 viele eine Erfüllung ihrer Bitten an die Gottesmutter sahen. Dazu Bundeskanzler Raab: „Wenn nicht soviel gebetet worden wäre, so viele Hände in Österreich sich zum Gebet gefaltet hätten, so hätten wir es wohl nicht geschafft.“
Fortsetzung siehe www.rsk-ma.at/ueberuns/geschichte